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Wogen der Sehnsucht

Wogen der Sehnsucht

Titel: Wogen der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Grey
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Männlichkeit berührte, die sich gegen den Stoff der Hose spannte. Eine Sekunde lang ließ er den Kopf zurückfallen, so als habe er Schmerzen, aber dann schien er sich wieder zu fangen, und als seine Hände nach ihren Schultern griffen, konnte Lily nicht sagen, ob er sich wieder kontrollieren konnte oder ob er diesen Versuch gerade aufgegeben hatte.
    Das Bett war im mystisch blauen Zwielicht genauso blass und kühl wie die mondbeschienene Landschaft. Tristans Hände glitten ihre Arme herunter und ließen einen Schauer über ihren Rücken laufen, und dann nahm er seine Hände in ihre und zog sie an sich. Sie spürte den Boden unter ihren Füßen nicht mehr. Sterne, noch heller als diejenigen, die den Himmel draußen erhellten, tanzten golden und glitzernd in ihrem Kopf, als er sehr sanft einen Träger ihres Kleides über ihre Schulter schob und mit dem Finger einen prickelnden Kreis über ihre Haut zog.
    Lily biss sich auf die Lippe, um sich davon abzuhalten, in der Stille, die sie umgab, laut aufzustöhnen. Mit quälender Langsamkeit wandte sich Tristan der anderen Schulter zu. Im schwindenden Licht lag ein konzentrierter Ausdruck auf seinem Gesicht, der Feuerzungen über ihre Nervenenden rasen ließ und ihr Innerstes in Flammen setzte. Mit einer Sorgfalt, die fast abstrakt war, nahm er den Seidenträger zwischen seine Finger und hielt ihn für eine Sekunde fest, bevor er ihn von ihrer Schulter schob.
    Das Kleid glitt zu Boden wie ein fallender Vorhang, und Lily stand vor ihm, nackt abgesehen von einem schmalen Seidenslip.
    Sie ist fast zu schön, dachte Tristan mit einem Anflug von Verzweiflung. Zu perfekt.
    Während sie dort stand und der stille Abend sich wie ein blauer Schleier über ihren unglaublich schlanken Körper legte und den Blätterkranz in ihrem Haar versilberte, sah sie aus wie eine ferne und unnahbare Gestalt aus der klassischen Mythologie. Er legte die Hände vorsichtig um ihre Hüften und strich mit den Daumen aufwärts zu ihren kleinen, exquisiten Brüsten.
    „Selene …“, murmelte er, und sie hob ruckartig den Kopf. Ein erschrockener und verletzter Ausdruck trat in ihre Augen, aber er fühlte das Zittern, das sie durchlief, als er mit den Handflächen über die harten Brustspitzen strich.
    „Nein!“, sagte sie mit heiserer, angestrengter Stimme. „Das ist nicht mein Name. Ich bin Lily …“
    Tristan lachte leise. Ihre unangebrachte Unsicherheit rührte ihn. Als ob irgendjemand ihren Namen vergessen könnte. „Das weiß ich.“ Er beugte den Kopf, legte die Lippen auf die blasse Haut unter ihrem Schlüsselbein und bewegte sich ohne Hast weiter nach unten. „Vorhin dachte ich, du wärst eine goldene Demeter, aber jetzt siehst du aus wie Selene, die Göttin des Mondes.“
    Sie schloss die Augen und verbarg ihr schüchternes Lächeln hinter ihrem seidigen Haar. „Erzähl mir von ihr.“
    „Sie verliebte sich in einen Sterblichen – einen hübschen Schäferjungen namens Endymion –, und sie konnte den Gedanken nicht ertragen, jemals von ihm getrennt zu sein.“ Tristans Mund schwebte für eine Sekunde über ihrer aufgerichteten Brustspitze, und die Wärme seines Atems strich über die zitternde, dunkle Haut, bis er spürte, wie sein eigenes Verlangen an die Grenzen seiner Selbstbeherrschung stieß. „Also bat sie Zeus, ihn ewig schlafen zu lassen, sodass er niemals sterben und niemals älter werden würde. Jede Nacht ging sie hin und legte sich zu ihm.“
    Er richtete sich auf und sah sie an. Ihre Augen strahlten vor unverhohlener Begierde, aber Lachen schimmerte in den Tiefen, als sie sich auf die Zehenspitzen stellte und ihn wieder küsste.
    „Du scheinst dich mit Göttinnen ziemlich gut auszukennen“, sagte sie leise an seinem Mund. „Entweder hast du Freunde an sehr hoher Stelle, oder du hast Altphilologie studiert.“
    Er löste sich hastig von ihr und senkte den Kopf, sodass sie sein Gesicht nicht sehen konnte. „Weder noch“, sagte er tonlos. „Ich habe angefangen , Altphilologie zu studieren.“
    „Du hast das Studium aufgegeben?“
    „Ja. Ich verließ die Universität.“ Seine Stimme war leise, aber die Bitterkeit darin war nicht zu überhören. Schnell presste er den Mund wieder an ihre duftende Haut und verdrängte die Gedanken an das Leben, das er hätte führen sollen. Er hörte sie aufstöhnen, als er mit der Zungenspitze über das rosige Rund um ihre Brustspitze strich, und spürte, wie ein Zittern durch ihren ganzen Körper lief, als er sie in den Mund nahm,

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