Wogen der Sehnsucht
nicht. Lily fragte sich entfernt, ob er spüren konnte, wie ihr Bauch sich unter seiner Hand vor Begehren zusammenzog. Die Wärme seiner Berührung durchströmte ihren Körper, und Lily war sich bewusst, dass sie sich trotz des Sturmes der Erregung, der in ihr tobte, auch merkwürdig ruhig fühlte, als ob der Sturm, der so lange in ihr getobt hatte, sich plötzlich gelegt hätte.
Sie fühlte sich geschätzt.
Und dann war der Moment vorbei, und eine neue Welle der Lust traf sie, als er einen Finger unter den seidigen Rand ihres Slips schob und ihn über ihre Hüften zog. Ihr Kopf fiel nach hinten, sodass er ihn mit seiner Hand halten musste, während seine andere sich nach unten auf das pulsierende Zentrum ihrer Lust zubewegte. Sie spürte, wie sie sich für ihn öffnete, als seine geschickten Finger sie ohne Hast streichelten und liebkosten, immer näher kamen, bis sie das Warten nicht länger ertragen konnte und ihm in einer wortlosen Bitte um Erlösung ihre Hüften entgegenhob.
Mit einer federleichten Bewegung seiner Fingerspitzen strich er über die kleine Knospe ihrer Lust und hielt sie fest, als sie mit einem Schauer der Erregung darauf reagierte.
„Bitte, Tristan …“, flehte sie. „Ich kann nicht mehr warten …“
Ihre Hände lagen auf seinen Schultern, als suchte sie Halt. Sie fühlte sich, als würde sie auseinanderbrechen, sich auflösen, als brauchte sie ihn, um sich zusammenzuhalten. Kaum wahrnehmbar schüttelte er den Kopf.
„Wir können nicht.“
Seine Stimme war hart und klang scharf, und als er es sagte, umarmte er sie fester, so als hätte er die Welle des Schocks und der Enttäuschung geahnt, die sie bei seinen Worten durchfuhren.
Ihr Kopf schoss hoch, und sie sog mit einem scharfen Zischen die Luft ein. „ Warum? Warum nicht?“
„Verhütung. Ich habe nichts.“
Ihre Anspannung ließ augenblicklich nach. „Aber d-das ist okay, es ist in Ordnung“, stammelte sie, weil sie vor Erleichterung kaum sprechen konnte. Sie lehnte sich an ihn und murmelte an seinem Hals, während sie die Linie seines Kinns küsste: „Ich nehme die Pille … und ich bin gesund … es ist sicher.“
Er lachte rau auf. „Aber du weißt nicht, ob ich gesund bin.“
Seine Worte ließen sie innehalten, und sie löste sich von ihm, um ihm ins Gesicht zu sehen. Im Dämmerlicht lagen seine Augen im Schatten, und es war unmöglich, den Ausdruck darin zu lesen. Ihr Blick glitt langsam über sein Gesicht. Der Mondschein verwandelte seine Haut in Marmor und betonte seine perfekt geformten Wangenknochen, das deutliche Grübchen im Kinn.
Sie schüttelte den Kopf, für einen Moment geblendet von seiner Schönheit, und suchte nach den richtigen Worten.
„Nein“, sagte sie schließlich und strich mit der Hand in einer Mischung aus Zärtlichkeit und Ehrfurcht über seine Wange. „Aber ich vertraue dir. Ich tue, was du sagst. Wenn wir aufhören müssen, dann …“
Ihre Hand lag jetzt auf seiner Brust, und sie war sich seines ruhigen, starken Herzschlags unter ihrer Handfläche bewusst.
„Nein.“ Er bewegte kaum die Lippen, als er es sagte. „Wir müssen nicht aufhören. Es ist sicher.“
Ein berauschendes Gefühl breitete sich in Lily aus und schickte kleine Explosionen des Verlangens über ihre Nervenbahnen. Ein tiefes Aufstöhnen der Erleichterung und der Sehnsucht löste sich von ihren Lippen, bevor Tristan sie wieder in Besitz nahm, und dann war ihr Kopf nur noch angefüllt von dem herben Duft seiner Haut und dem Champagnergeschmack seines Mundes. Seine Hände umfassten ihre Hüften und zogen sie zu ihm, während ihre Finger sich in seine muskulösen Schultern gruben.
Er drang mit einem kräftigen Stoß in sie ein, und Lily hätte am liebsten vor Freude aufgeschrien. Ekstase ließ sie erzittern, und das Verlangen benebelte ihre Sinne so sehr, dass sie nicht mehr denken konnte, nur noch fühlen. Ihr ganzer Körper sang vor Glück und machte sie anschmiegsam und hilflos. Aber Tristans Arme hielten sie ganz fest. Sanft legte er sie auf die kühlen Laken, küsste ihre Brüste, ihren Hals und schließlich ihre geöffneten, schwer atmenden Lippen, als der Rhythmus ihrer Körper schneller wurde und sie ihre Beine um seine Hüften schlang.
Lilys triumphierender Aufschrei der Erlösung durchbrach den stillen Abend im gleichen Moment, in dem die letzten Feuerwerksraketen über dem See explodierten. Sie lagen beieinander, schnell und schwer atmend, während der Schweiß auf ihren Körpern trocknete und
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