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Woher, wohin, was ist der Sinn?

Woher, wohin, was ist der Sinn?

Titel: Woher, wohin, was ist der Sinn? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helga Kohler-Spiegel , Albert Biesinger
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an Gott glauben. So wusste ich auch nicht, was ich dem Mann antworten sollte. Ich blieb einfach stumm.
    »Da oben ist doch keiner! Hast du das noch nicht bemerkt?«, fuhr der Mann fort.
    Aber da fiel ihm seine Frau ins Wort: »Lass doch den Jungen. Er ist noch zu klein!«
    Damit war das Gespräch zu Ende. Bis heute glaube ich an Gott. Aber vergessen habe ich die Frage auch nicht. »Ist da oben einer?« Diese Frage hallt immer wieder in mir nach.
    Der Mann, der mich, als ich ein kleiner Junge war, so zur Rede stellte, hatte den Glauben an Gott verloren. Er konnte nicht mehr an Gott glauben.

    Hinter der Frage, warum manche Menschen nicht an Gott glauben, steht häufig das Problem, ob man überhaupt an Gott glauben kann. Dieser Frage möchte ich hier nachgehen.
    Ich möchte dieser Frage aber nicht allein nachgehen. Dafür ist sie mir zu schwer. Und außerdem gab und gibt es viele Gelehrte, die viel über diese Frage nachgedacht und geforscht haben. Deshalb kann es sich lohnen, auch zu beachten, welche Antworten uns diese Gelehrten anbieten können.
    Manche Menschen haben noch nie von Gott gehört
    Die meisten Menschen auf der Welt glauben an Gott. Sie sprechen zwar verschiedene Sprachen und haben auch unterschiedliche Namen für Gott. Trotzdem kann man sagen, dass sie an Gott glauben, eben jeder auf seine Weise.
    Immer wieder wachsen aber auch Kinder auf, die kaum etwas oder jedenfalls nur ganz wenig von Gott hören. Wenn ihre Eltern beispielsweise kein Interesse an Gott haben oder wenn sie bei der Erziehung ihrer Kinder nur an andere Dinge denken, dann können ihre Kinder auch keine Ahnung davon bekommen, wer Gott ist. Denn dazu muss man ja von Gott gehört haben.
    Die erste Antwort auf unsere Frage, warum manche Menschen nicht an Gott glauben, heißt also: Viele Menschen, die nicht an Gott glauben, haben noch nie etwas von ihm gehört. Sie wissen eigentlich gar nicht richtig, was es bedeutet, an Gott zu glauben.

    Und was meinen die Gelehrten?
    Viele Gelehrte finden es falsch, wenn man Kindern nichts von Gott erzählt. Denn wie sollen die Kinder dann überhaupt verstehen, was die Menschen meinen, wenn sie von Gott sprechen? Oder wie sollen sie verstehen, dass es Kirchen und Tempel gibt oder Moscheen und Synagogen, in denen zu Gott gebetet wird? Gerade Kinder sind doch neugierig und wollen möglichst alles verstehen. Und wir sollten immer versuchen zu verstehen, was andere Menschen tun oder wichtig finden.
    Andere Gelehrte sagen aber auch, man solle die Kinder nicht beeinflussen: Kinder sollen selbst entdecken, wer oder was Gott ist. Aber wie soll das möglich sein, wenn niemand den Kindern dabei hilft?
    Manche Menschen wollen nur glauben, was sie sehen können
    Es gibt aber auch Menschen, die nicht an Gott glauben, obwohl sie von Gott gehört haben. Warum ist das so?
    Diese Menschen sagen, dass es Gott gar nicht wirklich gibt. Sie wollen nur das glauben, was sie sehen oder was sie anfassen können. Ihnen reicht es nicht aus, wenn jemand ihnen etwas von Gott erzählt. Solche Menschen wollen Beweise haben. Wie in der Naturwissenschaft verlangen sie auch bei Gott, dass man ihnen beweist, dass es Gott wirklich gibt.
    Aber wer hat Gott schon einmal gesehen? Kann man nachweisen, dass er zumindest zu manchen Menschen wirklich gesprochen hat? Gibt es dafür vielleicht Zeugen, die mit dabei waren?
    Kann man denn überhaupt an etwas glauben, das man nicht sehen kann?
    Und was meinen die Gelehrten?
    Schon in der Bibel kann man lesen, dass noch nie jemand Gott gesehen hat. Gott kann man nicht sehen. Er ist auch kein Ding, das man anfassen kann. An Gott kann man nur glauben.
    Der Wunsch, zuerst sehen und dann glauben zu können, ist aber sehr menschlich. Einer der Männer, die mit Jesus durch das Land zogen  – in der Bibel heißen sie Jünger  –, darf deshalb sogar den auferstandenen Jesus anfassen. Sein Name war Thomas. Er konnte erst dann glauben, dass Jesus wirklich auferstanden war, als er ihn mit seinen Händen berühren durfte.
    Vielleicht findest du es schade, dass wir nicht auch Gott einmal sehen und anfassen können. Das ist verständlich. Trotzdem ist es
wichtig, sich klarzumachen: Es gibt vieles im Leben, was man nicht sehen oder beweisen kann und das doch sehr wichtig ist. Man kann sogar sagen, dass es oft gerade das Wichtigste im Leben ist, was man nicht beweisen kann. Denke beispielsweise einmal an die Liebe. Dass Eltern ihre Kinder lieben, ist ganz besonders wichtig. Sehen kann man die Liebe nicht.
    Es gibt

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