Woher, wohin, was ist der Sinn?
geboren wird, aber weißt du: Es ist so ... innen, und wir müssen lernen, wie es nach außen kommt. Und das geht nur, wenn wir leben.«
Wieder gibt es eine lange Pause. Dann sagt der Sohn auf einmal: »Deshalb haben wir auch vergessen, wie Gott aussieht, wenn wir auf die Welt kommen.«
Die Mutter versteht nicht. Der Sohn versucht es ihr zu erklären: »Ja, weil Gott will, dass wir uns selber entscheiden, ob wir ihn lieb haben. Er zwingt uns nicht, ihn zu lieben.«
Das macht die Mutter sehr verlegen: »Vielleicht solltest du theologische Bücher schreiben.«
Wer lieben kann, verändert die Welt
Dieses siebenjährige Kind hat unsere Frage nicht gekannt und mir doch eine Antwort gegeben. Es hat mich darauf aufmerksam gemacht, was das Allerwichtigste im Leben ist: zu lieben und geliebt zu werden.
Menschen wollen lieben und geliebt werden. Und doch kommt es immer wieder vor, dass manche Menschen das Leben anderer zerstören und auch ihr eigenes. Menschen wollen lieben lernen und scheitern immer wieder. Lieben lernen kann ganz schön schwer sein. Ohne die Hilfe anderer Menschen ist das kaum zu schaffen.
Manchmal sind Menschen grausam, sie tun einander sehr weh. Dann ist es sehr schwer, wieder gut miteinander zu leben. Wer lieben kann, hat viel Kraft, kann leichter verzeihen und anderen helfen, sich zu versöhnen. Wer lieben kann, freut sich nicht, wenn anderen Unrecht geschieht. Wer lieben kann, verändert die Welt.
So wie die Pflanzen Sonne brauchen, um wachsen zu können, brauchen wir Menschen genug Liebe, um groß und stark zu werden und lieben zu können. Nicht nur für Christen ist Gott wie eine Sonne, die Wärme und Kraft gibt. So können Menschen sich selbst und andere lieben, denn sie wissen: »Ich bin von Gott geliebt. Diese Liebe muss ich mir nicht verdienen und diese Liebe kann ich nicht verlieren.«
ZUM WEITERDENKEN UND WEITERFRAGEN:
Einmal wird Jesus gefragt: »Was ist das Wichtigste im Leben, woran sollen sich alle Menschen halten?« Da erinnert Jesus an die Regel für ein Leben, das allen guttut. Diese Regel ist schon im Alten Testament aufgeschrieben. Sie lautet: »Du sollst deinen Gott lieben mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele, mit deinem ganzen Denken und deiner ganzen Kraft. Und du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.« Und Jesus fügt hinzu: »Etwas Wichtigeres gibt es nicht. Wer so handelt, der hat verstanden, was Gott möchte.«
ALBERT BIESINGER
Komme ich von Gott – gehe ich zu Gott?
Deine Mutter hat auch eine Mutter und ihre Mutter hat auch eine Mutter und ihre Mutter hat auch eine Mutter ... Diese hat vor ungefähr 150 Jahren gelebt.
Wenn wir aber auf der Zeitschiene noch viel weiter nach hinten blicken, fragen wir uns irgendwann: Woher kommen wir Menschen überhaupt?
Wir können zwar versuchen, uns um diese Frage herumzudrücken, aber so ganz wird uns das nicht gelingen. Immerhin geht es um den tiefsten Sinn unsres Lebens.
Wo kommen wir her?
Von den Naturwissenschaften lernen wir: Von nichts kommt nichts oder, anders gesagt: Alles hat eine Ursache. Kausalkette nennen die Wissenschaftler so etwas.
Eine solche Kausalkette hat auch dazu geführt, dass wir heute leben: Vor vielen Millionen Jahren gab es weder die Erde noch die Sonne oder andere Sterne in dieser Form. Aber kurz nach dem Urknall – Genaueres dazu findest du in dem Nachdenk-Beitrag über die Zeit – bildete sich eine riesige Gaswolke, die sich dann nach einiger Zeit wiederum in mehrere kleinere Teilwolken aufspaltete. In diesen Teilwolken kam es zu Verdichtungen: Es entstanden »Gasbälle«, die immer dichter und dichter wurden und sich dabei langsam erhitzten.
Aus einem dieser Gasbälle ging vor ungefähr 5 Milliarden Jahren unsere Sonne hervor. Aus anderen solcher Gasbälle bildeten sich die Planeten und deren Monde. Und so führte immer wieder ein Entwicklungsschritt zum nächsten. Die besonderen Bedingungen auf der Erde – unter anderem die Tatsache, dass sich die Gase Wasserstoff und Sauerstoff zu Wasser verbanden – waren die Voraussetzung dafür, dass bei uns Lebewesen entstehen konnten. Aus diesen ersten Lebewesen entwickelten sich dann die Pflanzen und Tiere, die wir heute kennen, und, im Laufe von vielen Millionen Jahren, auch der Mensch. Vor dieser Entwicklung, dieser »Kausalkette«, stehe ich mit großer Bewunderung.
Ist die Schöpfungsgeschichte nur ein Märchen?
Die Bibel erzählt die Entstehung der Welt, der Erde, der Pflanzen, der Tiere und des
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