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Wohin du auch fliehst - Thriller

Wohin du auch fliehst - Thriller

Titel: Wohin du auch fliehst - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Haynes Elizabeth
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rote?«
    »Weil wir ins Spread Eagle gehen. Das ist ein Pub und noch dazu kein besonders schicker. Dort kann ich kein rotes Satinkleid tragen, denn dann wäre ich völlig overdressed.«
    Er hatte in meinen offenen Schrank gegriffen und das rote Satinkleid vom Bügel genommen, das wie ein leuchtendes Juwel unter all dem Schwarz und Violett hervorstach. Ich hatte einen Moment lang geglaubt, er würde es mir zuwerfen, doch stattdessen hatte er sich aufs Bett gesetzt und jeden einzelnen Knopf aufgeknöpft.
    »Lee?«
    Er schien vergessen zu haben, dass ich da war. Dann hatte er sich neben mich gestellt, sein Gesicht an meinem Hals vergraben, war mit seiner Zunge über meine Haut gefahren, hatte mir ins Ohr gehaucht und dafür gesorgt, dass mir sämtliche Haare zu Berge standen. »Zieh das Rote an!«, hatte er sanft geflüstert.
    »Lee, das geht nicht, wirklich nicht. Was gefällt dir an diesem nicht?«
    »Es gefällt mir, es ist wunderschön, du bist wunderschön. Aber in Rot siehst du gut aus.«
    »In Schwarz sehe ich auch nicht schlecht aus«, hatte ich gesagt und uns dabei in der Spiegeltür des Schrankes betrachtet. »Oder?«
    Er war mit seiner Hand an meinem Bein hinauf und dann nach vorne gefahren und hatte mich zum Schmelzen gebracht. Mit der anderen Hand hatte er mein Kleid nach oben geschoben und es mir, ehe ich’s mich versah, über den Kopf gezogen. Ich war lachend rückwärts auf die Decke gefallen, während er auf meinem nackten Bauch geprustet und meine Arme aus dem Kleid gezogen hatte.
    Ich hatte zugelassen, dass er mich auszog. Ich hatte zugelassen, dass er sich eine weitere halbe Stunde ausgiebig meinem Körper widmete, und als er sich dann angezogen hatte und hinuntergegangen war, hatte ich wieder das schwarze Kleid angezogen und war in dem Moment fertig geworden, als das Taxi vorfuhr. Auf der ganzen Fahrt zum Pub hatte er kein einziges Wort mit mir gesprochen.

    Dienstag, 25. Dezember 2007
    Als ich am Weihnachtsmorgen meine Augen öffnete, schien mir die Sonne ins Gesicht und rief Erinnerungen an den Sommer wach. Ich hörte Stuart in der Küche mit dem Geschirr klappern, als mir plötzlich wieder einfiel, dass Weihnachten war und Alistair in wenigen Stunden vor der Tür stehen würde.
    Stuart bemerkte, dass ich mich aufgesetzt hatte. »Hallo«, sagte er. »Frohe Weihnachten.« Er trug Jeans und ein ausgefranstes T-Shirt. »Ich hab schon mal den Wasserkessel aufgestellt.«
    »Ich sollte langsam aufstehen«, sagte ich nach wie vor bis zum Hals in die Decke gehüllt.
    Er kam zu mir, setzte sich neben mich aufs Sofa und zuckte kurz zusammen, als er die Schulter drehte. »Ich könnte Alistair anrufen und ihm absagen«, sagte er und sah mir dabei in die Augen.
    »Was? Weihnachten absagen?«
    »Wenn du lieber alleine sein möchtest, du weißt schon. Nach dem, was gestern passiert ist. Es würde ihm bestimmt nichts ausmachen.«
    Ich lächelte ihn an. »Das ist nett von dir, aber es wird schon gehen. Wirklich.«
    Ich zog die Decke ein wenig höher, denn plötzlich wurde mir bewusst, dass ich kaum etwas anhatte. Mir fiel wieder ein, dass ich mich gestern übergeben und eine Panikattacke gehabt hatte. »Zieh dir lieber etwas an«, sagte er fröhlich. »Soll ich runtergehen und dir was holen, oder ziehst du das von gestern noch mal an? Es ist alles frisch gewaschen.«
    Ich überlegte, wie es sein würde, alleine in meine Wohnung hinunterzugehen und mir etwas zum Anziehen herauszusuchen. Hätte die Sonne nicht geschienen, hätte er mich wahr scheinlich begleiten müssen. Ich sah zum Fenster hinüber, durch das das Sonnenlicht hereinflutete. An so einem Tag konnte nichts Schlimmes passieren.
    »Es wird schon klappen. Ich gehe runter, zieh mir was anderes an und komm wieder rauf.«
    »Bring ein paar Sachen mit«, sagte er und stand auf.
    »Sachen?«
    »Ja, du weißt schon, eine Zahnbürste und so was. Falls du heute Nacht hierbleiben willst.«
    Ich hatte nicht vor, heute Nacht hierzubleiben. Genau genommen konnte er von Glück sagen, wenn es mir überhaupt gelang, die Wohnung noch einmal zu verlassen. Ich würde vermutlich mindestens zwei Stunden damit verbringen, alles zu kontrollieren. Ich griff nach meiner ordentlich zusammengelegten Arbeitskleidung und den Schuhen und lief durchs kalte Treppenhaus zu meiner Wohnung hinunter.
    Die Wohnung war in Ordnung. Nur kalt, weil ich um diese Zeit normalerweise bei der Arbeit bin und die Zentralheizung um sechs ausgeht. Die Vorhänge waren genau so, wie ich sie

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