Wolf Diaries - Besiegt: Wolf Diaries 2 (German Edition)
er vorhatte, ohne dass er es tatsächlich gesagt hätte. Der Wolf in ihm wollte sie. Er wusste, sie war die richtige Gefährtin für ihn. Und das war sie auch.
Miki hätte gestern davonlaufen können. Sie hätte mit Conridge abhauen und keinen Blick zurückwerfen können. Aber sie hatte sich einem grausamen Klan von Hyänen gestellt, um ihn und seine Meutenkameraden zu retten. Sie hatte sich nicht einmal Sorgen um sich selbst gemacht. Nur um ihn. So handelte eine Gefährtin. Seine Gefährtin.
Er hörte die Toilettenspülung und zählte. »Fünf. Vier. Drei. Zwei …«
»Conall!«
»Eins.« Er seufzte und wartete.
Miki kam aus dem Badezimmer gestürmt, nur mit weißen Tennissocken und einem echt angepissten Gesichtsausdruck.
»Was ist das für eine Scheiße?« Sie deutete in ihren Nacken. Er sah nicht einmal hin. Nicht, wenn sie nackt vor ihm stand.
»Mein Zeichen.«
Sie starrte ihn an. Er wartete darauf. Auf den Wutausbruch. Die Schimpftiraden. Das ganze Paket. Er wusste, es würde kommen.
Aber es kam nicht. Miki starrte ihn nur an. Dann nahm sie schweigend ihre Kleider vom Boden, ging ins Bad zurück und schloss leise die Tür hinter sich.
Okay. Das war jetzt definitiv nicht die Reaktion, die er erwartet hatte. Er hatte Wut erwartet. Mit Wut konnte er umgehen. Was auch immer sie im Moment durchmachte, schien nicht einmal einen Namen zu haben.
Er stieg aus dem Bett und öffnete die Badezimmertür. Sie hatte ihr T-Shirt und den Slip angezogen, aber das war alles. Jetzt saß sie auf dem Badewannenrand, die Sporthose in der Hand, und starrte auf den Boden.
»Miki?«
Sie schaute zu ihm auf. Ihre dunklen Augen glitzerten in dem hell erleuchteten Badezimmer. »Du konntest mich nicht selbst entscheiden lassen, oder?«
Die Wut war kontrolliert, und das beunruhigte ihn. Wenn sie schimpfte und tobte, wusste er, dass sie einfach die verrückte Miki war. Aber das … das war die Miki, die einem Löwen den Kopf wegpustete.
»So war es nicht, Mik, und das weißt du auch.«
Sie seufzte. Ruhig. Von Sekunde zu Sekunde bekam er mehr Angst. »Ich gehe zurück nach Texas, Conall.«
Er kauerte sich neben sie und legte sanft die Hand auf ihr Bein. »Nein.« Er sprach leise. Er wollte, dass sie wusste, dass sie nichts zu befürchten hatte. Dass sie bei ihm sicher war. »Nicht, bevor wir darüber geredet … au !«
Sie hatte ihn geboxt. Direkt auf die Nase.
»Wofür war das denn jetzt?«
» Weil du ein verlogener Scheißkerl bist! Dafür war das!« Ja. Das war die Miki, die er kannte und liebte. »Ich gehe zurück nach Texas, und du kannst mich nicht aufhalten, du Arschloch!«
Conall stand auf, verschränkte die Arme vor der Brust und blockierte die Tür. »Nein. Das tust du nicht.«
Sie starrte ihn an. Diese muskulösen, riesenhaften Arme, verschränkt vor dieser muskulösen, riesenhaften Brust. Die starken gespreizten Beine. Er füllte den Türrahmen komplett aus. Er schloss sie ein. Und das gefiel ihr überhaupt nicht.
»Das war keine Bitte, Conall.«
»Du läufst nicht davon. Vor uns.«
Vor uns ? Wann war die Bettgeschichte zu einem »Wir« geworden?
Sie ließ den Kopf in die Hände sinken. Er machte sie wahnsinnig. »Es gibt kein Wir. Es wird nie ein Wir geben.«
»Warum nicht?«
Okay. Warum brachte sie diese Frage ins Schleudern? »Weil.«
»Weil was?«
Himmel, es war als spräche sie mit einem Zehnjährigen. »Weil ich es sage.«
Er lächelte. »Mehr fällt dir nicht ein, Miki-Baby?«
»Nenn mich nicht so!«
»Das hat dich bisher auch nicht gestört.«
Sie stand auf und zog die Hose an. »Tja, jetzt stört es mich aber.«
Er ging auf sie zu, und sie wich zurück. »Und warum?« Sie stieß rückwärts an das Edelstahl-Waschbecken. »Weil ich das normalerweise sage, wenn ich in dir bin? Wenn du kommst und meinen Namen schreist?«
Okay. Warum konnte sie nicht atmen? Er war so nahe und roch so gut. Nein. Das genügte nicht. Sie musste weg. Irgendwohin. Egal wohin. Weg von ihm. Sie brauchte Zeit zum Nachdenken. Zum Analysieren. Zum Planen.
»Gestern Nacht hast du mir gesagt, du liebst mich.« Oh, daran erinnerte er sich also!
»Ich habe geschlafen.«
»Nicht zu tief, um mich zu vögeln.«
»Himmel, Conall!« Sie wollte ihn von sich stoßen, aber sie wusste, dass sie seine Haut nicht berühren konnte. Wenn sie ihn berührte, war sie verloren.
»Sag mir, dass ich dir egal bin, Miki.« Er beugte sich vor, sein Mund war so nahe. »Sag es mir, und vielleicht glaube ich dir.«
»Du bist mir egal.« Das
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