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Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Titel: Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Eileen
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sah aus wie fünfzig.
    Lily nahm sie grimmig ins Visier. Das war also diejenige, die – über welchen Mittelsmann auch immer – Carlos Fuentes getötet hatte. Sie hatte Therese auf blutigste Weise massakriert. Sie hatte Rules Bruder korrumpiert. Sie hatte vor, Rule zu töten und ihre Göttin mit seiner magischen Energie wie auch der ihrer Verbindung zu stärken.
    Der stämmige Wachmann entriegelte die Tür und öffnete sie.
    „Madonna.“ Cullen sprang lächelnd auf. „Wie nett, dass Sie vorbeischauen. Ich würde Sie ja hereinbitten, aber in meiner Bude ist es zurzeit ein bisschen voll.“
    „Das werde ich ändern, Cullen“, entgegnete sie, dann wies sie den Wachmann an: „Die Frau zuerst!“
    Lily hatte gehofft, dass man ihr gegenüber keine besondere Vorsicht walten lassen würde – sie war klein, sie war eine Frau, und sie hatten ihr nicht einmal die Hände gefesselt. Doch der Gewehrlauf in ihrem Rücken sagte ihr, dass sie noch warten musste. Noch ein kleines bisschen.
    Also sah sie ihrer Feindin in die Augen und sagte: „Sie sind festgenommen.“
    Das brachte ihr ein mädchenhaftes Kichern ein. „Was wird mir zur Last gelegt?“
    „Mord mit magischem Hintergrund. Mordkomplott mit magischem Hintergrund.“
    „Es könnte schwierig werden, den Fall vor Gericht zu bringen, Detective. Ich glaube nicht, dass Tote als Zeugen zugelassen sind.“ Sie sah den Wachmann hinter Lily an. Den, der ihr den Gewehrlauf ins Kreuz drückte. „Wo ist dein Messer? Nimm dir am besten ihr Gesicht vor.“
    Eine Klinge wurde mit der flachen Seite gegen Lilys Wange gedrückt.
    „Du wirst dich benehmen, nicht wahr, Rule Turner?“, sagte Helen mit ihrer Piepsstimme. „Sonst sticht mein Wachmann deiner Gefährtin ein Auge aus. Ich würde sie lieber unversehrt ausliefern, aber es muss nicht unbedingt sein.“
    Rules Lippen waren schneeweiß. Seine Augen waren schwarz. Vollkommen schwarz.
    „Kopf runter, damit man dir die Kette anlegen kann!“
    Er beugte sich vor. Einer der Wachmänner legte ihm ein Würgehalsband um, trat wieder zurück und zog an der Kette. „Mitkommen!“
    Als Rule den Glaskasten verließ, waren drei Gewehre auf ihn gerichtet. Er musste sich neben Lily stellen.
    „Und jetzt du, Cullen.“
    „Ich glaube, heute verzichte ich lieber“, entgegnete er freundlich.
    Sie schüttelte den Kopf. „Wenn ich dich bestrafen muss, damit meine Männer dich herausholen können, werde ich nicht gerade behutsam mit dir umgehen.“
    Cullen seufzte schwer. „Überzeugend, wie immer.“
    Jemand warf ein Paar Handschellen in den Käfig. Cullen tastete danach und legte sie sich an. Dann ging er zur Tür, neigte den Kopf und wurde wie Rule an die Kette gelegt.
    Als sie sich auf den Weg ans andere Ende der Höhle machten, bildete Helen die Nachhut. Sie war zu weit weg. Geduld!, sagte Lily zu sich. Das Miststück war die Priesterin oder so etwas Ähnliches. Sie würde an der Zeremonie teilnehmen. Und dann musste sie ihr näher kommen.
    Wie weit müssen wir von der Explosion entfernt sein, damit wir nichts abbekommen? , fragte Rule.
    Je weiter, desto besser, vermute ich mal, entgegnete Cullen.
    Vermutest du?
    Glaubst du, ich hätte so etwas schon mal gemacht?
    Die Weißgewandeten standen in mehreren Reihen im Halbkreis vor dem Altar. In der Mitte hatten sie eine Gasse gebildet. Sie übten sich immer noch in ihrem merkwürdigen Sprechgesang, während Lily, Rule, Cullen und die Wachmänner wie eine makabre Hochzeitsgesellschaft diese Gasse hinuntergingen. Es wurde ständig dieselbe Phrase wiederholt, ein ums andere Mal.
    Ein Mann stand neben dem Altar und leitete den Sprechgesang. Seine Kapuze hatte er zurückgeschlagen. Er war schon älter und hatte ein freundliches, aber nichtssagendes Gesicht. Eins, das nicht lange im Gedächtnis haften blieb.
    Ist das Harlowe? , fragte Lily überrascht.
    Ja. Die Antwort kam von Cullen. Er ist ein schleimiger Dreckskerl. Kein überzeugter Gläubiger wie Helen, aber er giert nach Macht. Im Moment ist er unzufrieden mit ihr. Sie treibt die Dinge schneller voran, als ihm lieb ist.
    Lily nickte. Ihr Mund war staubtrocken. Aber sie hatte einen klaren Kopf, und ihr Herz schlug gleichmäßig. Die Wut in ihrem Inneren stärkte ihre Entschlossenheit. Diesmal wird es dir nicht gelingen. Ich werde nicht zulassen, dass du jemanden tötest, den ich liebe!
    Der Sprechgesang endete.
    „Stellt euch vor Ihrem Altar auf“, sagte die helle, kindliche Stimme.
    Lily erreichte den Altar als Erste, und als sie

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