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Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Titel: Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Eileen
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über den Kopf. „Natürlich.“ Er rief ihn jeden Abend an, aber Toby musste sich dessen stets aufs Neue vergewissern. Nicht zum ersten Mal verfluchte Rule die Mutter, die nicht mit der Natur ihres Sohnes klargekommen war. Eine derartige Zurückweisung hinterließ Risse in der Seele eines Kindes, die auch ein Vater niemals ganz kitten konnte.
    Wer wüsste das besser als er? Aber zumindest hatte er ein richtiges Zuhause gehabt, das Clangut. „Mathe üben!“, rief er Toby in Erinnerung, der eine Grimasse schnitt und dann weniger ungestüm als sonst ins Haus lief.
    „Er ist enttäuscht“, sagte Mick und schaute dem Kleinen nach. „Ich weiß, ich bin nur ein schlechter Ersatz, aber ich könnte mit ihm an den Fluss fahren. Ich muss erst heute Abend wieder zurück.“
    „Danke.“ Mick war schon immer verrückt nach Toby gewesen. Aber Rule bezweifelte ja auch nicht, dass er im Grunde herzensgut war. Und welcher Lupus hatte keine Freude an Kindern?
    „Aber ich hätte auch gern eine Erklärung.“ Micks Gesichtsausdruck unterschied sich nicht sehr von Tobys, fand Rule – störrisch, mit einem Anflug von Kränkung. „Ich wüsste gern, warum du mir die hübsche Polizeibeamtin hier nicht anvertrauen willst.“
    „Du liebe Güte, Mick, das hat doch nichts mit dir zu tun!“
    „Und du willst es mir nicht erklären?“
    „Jetzt nicht. Und ehrlich gesagt bin ich auch nur Lily eine Erklärung schuldig, nicht dir.“
    Mick sah ihn durchdringend an, dann zuckte er mit den Schultern. „Dann fahrt ihr am besten schnell los, damit Lily auf Verbrecherjagd gehen kann. Wenigstens können sie dir diesmal nichts anhängen. Ein Cop kann dein Alibi bestätigen.“
    Lily schüttelte den Kopf. „Ich kenne den genauen Todeszeitpunkt noch nicht, also wissen wir auch nicht, wer ein Alibi hat und wer nicht. Aber ich muss jetzt wirklich los.“
    „Dann sage ich ebenfalls hasta la vista “, entgegnete Mick mit einem strahlenden Lächeln. „Wir haben uns sicherlich nicht zum letzten Mal gesehen. So ungnädig ist die dame gewiss nicht.“
    „ Hasta la vista , Mick. Rule – können wir dann?“
    Rule ärgerte es zwar, dass ihre Stimme anders klang, wenn sie mit Mick sprach, doch das allein war nicht ausschlaggebend für sein Verhalten. Auch nicht Micks Flirterei. Schließlich war es nur höflich, eine Frau wissen zu lassen, dass man sie schätzte.
    Nein, ausschlaggebend war vielmehr die Art, wie Lily ständig an ihm vorbeisah: Sie tat so, als könne sie es verhindern, die Anziehungskraft zu spüren, wenn sie ihm nicht in die Augen schaute. Und deshalb kam er ihr so nah, dass ihr Duft ihn umfing, auch wenn ihm ansonsten nur Ablehnung entgegenschlug. Der Sprung, den sein Herz machte, mahnte ihn zur Eile.
    „Ja, wir können“, sagte er. „Aber zuerst …“ Er beugte sich vor, um sie zu küssen.
    Er hatte einen Faustschlag erwartet. Er hatte bereits beschlossen, sie treffen zu lassen. Aber er hatte nicht damit gerechnet, mit dem Hintern im Dreck zu landen.
    Mick wieherte vor Lachen. Rule sah verblüfft zu Lily hoch. Sie hatte ihn blitzschnell mit einem sauberen Beinwurf zu Boden gestreckt, bevor sein Mund den ihren überhaupt berührt hatte.
    „Fragen, nicht einfach machen!“ Sie öffnete die Wagentür. „Und die Erklärung“, sagte sie beim Einsteigen, „können Sie mir auf dem Rückweg geben.“ Dann knallte sie die Tür zu.
     
 
    13
    Starker Auftritt, dachte Lily spöttisch, als sie den Sicherheitsgurt anlegte. Sie hatte überreagiert … aber sein dummes Gesicht war ihr eine Genugtuung gewesen.
    Das befriedigende Gefühl verflog jedoch allzu rasch, und sie fühlte sich unsicher und zittrig wie damals bei der Massenkarambolage von fünf Fahrzeugen, als sie – noch neu im Job – die Erste am Unfallort gewesen war. Damals hatten ihre inneren Organe allerdings guten Grund gehabt, sich bibbernd zusammenzuziehen und in Wackelpudding zu verwandeln. Aber jetzt …
    Sie hatte ihn aus Angst zu Boden geworfen. Nicht, weil sie seinen Kuss nicht gewollt hatte, sondern weil sie ihn gewollt hatte. Sehr sogar.
    Lily atmete tief durch. Sie kam sich vor wie ein Fahrzeug, dessen heulender Motor auf volle Touren gebracht wurde, sich aber im Leerlauf befand. Als erreiche sie einen gefährlichen Drehzahlbereich und müsse entweder den Motor ausschalten oder einen Gang einlegen und losbrettern.
    Die Fahrertür ging auf. Er stieg ein.
    Sie blickte stur geradeaus. „Ich hoffe, Sie erwarten keine Entschuldigung von mir.“
    „Keineswegs.“ Er

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