Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Titel: Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Eileen
Vom Netzwerk:
gibt.“ Sie schüttelte den Kopf. „Das ergibt doch keinen Sinn.“
    „Okay, dann ist er eben nicht vor Fuentes angekommen und hat Therese nicht gesehen. Und als er davon erfahren hat, dass sie am Spielplatz war …“ Rule verstummte unvermittelt.
    „Ja.“ Lily hatte vor Übelkeit einen Kloß im Hals. Sie schluckte. „Das ist die Frage, nicht wahr? Wie hat er davon erfahren?“
    „Vielleicht hat sie anderen gegenüber erwähnt, dass sie Fuentes gesehen hat.“
    „Sie hat geschworen, dass sie es nicht getan hat, und ich habe sie gewarnt. Ich habe ihr gesagt, sie soll mit niemandem darüber reden. Vielleicht hat sie es trotzdem getan. Oder jemand hat uns gesehen, als wir sie aufgesucht haben. Aber selbst wenn, konnte derjenige nicht wissen, was sie uns gesagt hat. Vielleicht hat der Mörder Panik bekommen – aber warum?“ Ihr wurde immer schlechter. „Er hatte keinen Grund zu der Befürchtung, dass Therese ihn identifiziert haben könnte. Er hat doch gar nicht gewusst, wie viel sie uns gesagt hat. Es sei denn …“
    „Ein Cop hätte es ihm gesteckt“, beendete Rule den Satz für sie.
    Lily hatte plötzlich ein unangenehmes Vakuum im Bauch. Ihr Mund war staubtrocken. Denk es zu Ende!, ermahnte sie sich. Wer hatte von Therese gewusst? Phillips natürlich … aber wenn er Dreck am Stecken hatte, dann hätte er sie nicht von Thereses Aussage in Kenntnis gesetzt.
    Wer noch? Wem hatte sie davon erzählt, und wer hatte den Bericht über Therese gelesen?
    Mech. Captain Randall. Der Chief. Die beiden Special Agents.
    Gott! Sie fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Der Captain war es doch bestimmt nicht gewesen. Und Mech? Das glaubte sie zwar nicht, aber er war bereits am Tatort. Und die beiden FBI -Agenten konnten auch jederzeit dort auftauchen. Niemand würde sich etwas dabei denken.
    „Wie schnell fährt dieser Flitzer?“, fragte sie.
    „Hundertneunzig.“
    „Dann geben Sie Gas!“
    Rule nahm sie beim Wort. Allerdings fuhr er nicht mit Höchstgeschwindigkeit, denn selbst bei seinem Reaktionsvermögen waren ihm durch die physikalischen Gesetze und die kurvenreiche Bergstraße Grenzen gesetzt. Aber er ging ziemlich dicht an diese Grenzen heran.
    Es war fantastisch.
    „Es macht Ihnen Spaß“, stellte Lily fest.
    „Schuldig im Sinne der Anklage.“ Er sah sie nicht an. Bei dieser Geschwindigkeit wäre das nicht sehr klug gewesen. „Sie sehen nicht aus, als müssten Sie sich übergeben“, bemerkte er.
    „Noch nicht.“
    Sie klang jedoch eher angespannt als verängstigt.
    „Vielleicht macht es Ihnen ja auch Spaß, wenigstens ein bisschen.“
    „Glauben Sie mir, das tut es nicht.“ Sie hielt inne. „Sie müssen mir etwas erklären. Sie haben zwei Brüder, von denen zumindest einer älter als Sie ist, aber trotzdem sind Sie der Nachfolger Ihres Vaters. Wie kommt das?“
    „Bei uns gilt nicht das Erbfolgeprinzip des Erstgeborenen.“
    „Wie wird dann die Nachfolge bestimmt?“
    Rule zögerte. Er hatte beschlossen, Lily noch nicht zu sagen, was es bedeutete, auserwählt zu sein. Sie hatte eben erst einen Nackenschlag einstecken müssen, und er konnte sich gut vorstellen, wie ihr zumute war. Die Erkenntnis, dass ein korrupter Cop in den Mordfall verwickelt sein könnte, war genauso schrecklich wie die, dass es einen Verräter unter den Nokolai gab. Aber sie musste mehr über den Clan erfahren. „Das kommt auf die Bräuche an, die von Clan zu Clan unterschiedlich sind, aber im Grunde ist der Lu Nuncio …“
    „Was bedeutet das eigentlich?“
    „Rechtmäßiger Nachfolger. Der Lu Nuncio zeichnet sich durch sein Blut, seinen Kampfgeist und seine Fruchtbarkeit aus.“
    „Sie haben ein Kind“, sagte sie.
    „Ja, Benedict auch, aber er hat keinen Sohn.“
    „Aber …“ Lily verstummte nachdenklich, dann sagte sie: „Okay, ich glaube, ich war auf dem Holzweg. Lupi sind männlich, und deshalb dachte ich, es gebe auch nur männliche Nachkommen. Dann sind also einige der Frauen, die ich auf dem Clangut gesehen habe, Blutsverwandte von Clanangehörigen?“
    „Und nicht bloß unsere Sexsklavinnen, meinen Sie?“
    „Eigentlich“, entgegnete sie trocken, „hatte ich eher an Haussklavinnen gedacht. Männer neigen im Allgemeinen dazu, ihre Frauen als billige Putz- und Arbeitskräfte zu missbrauchen.“
    „Ich glaube, alle, die Sie heute auf dem Clangut gesehen haben, gehören zum Clan.“ Rule musste das Tempo drosseln, als sie die Auffahrt zur 67 erreichten. Er sah Lily kurz an. „Haben Sie gedacht, wir

Weitere Kostenlose Bücher