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Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Titel: Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Eileen
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ließ den Motor an und wendete rasch den Wagen. „Ich bin verblüfft und nicht verärgert. Es ist schon sehr lange her, dass mich jemand derart überrascht hat. Und ich habe auch nicht vor, mich bei Ihnen zu entschuldigen. Nicht für den Kuss, den ich nicht bekommen habe. Es tut mir allerdings leid, dass ich Sie habe warten lassen.“
    Lily dachte an den Kuss, den er ihr auf der Hinfahrt geraubt hatte, und rutschte unruhig hin und her. „Falls Sie mir jetzt erklären wollen, dass Sie nach irgendeinem merkwürdigen Lupusbrauch …“
    „Nicht so, wie Sie denken. Aber Sie werden meine Erklärung zweifellos merkwürdig finden. Und sie wird Ihnen nicht gefallen.“ Er sprach abgehackt; als müsse er sich jedes Wort mühsam abringen.
    Sie war noch nie so aufgewühlt in der Nähe eines Mannes gewesen. So unruhig. Sie schaltete diesen Gedanken sofort ab und brachte sich wieder auf Kurs. „Das ist jetzt erst mal unwichtig. Kennen Sie eine Frau namens Therese Martin?“
    „Jetzt wechseln Sie das Thema.“
    „Ich wusste nicht, dass Sie hier derjenige sind, der die Themen bestimmt.“
    Er gab einen Laut von sich, der irgendwo zwischen Verzweiflung und Belustigung lag. „Also gut. Der Name sagt mir nichts. Ist sie das Mordopfer?“
    Lily sah ihn scharf an. „Wie kommen Sie darauf?“
    „Benedict hat gehört, was Ihr Gesprächspartner gesagt hat, als Sie telefoniert haben.“
    „Das ist …“ Unmöglich, wollte sie sagen. „Können Sie das auch?“
    „Ich habe nicht ein so gutes Gehör wie er.“
    „Was keine Antwort auf meine Frage ist.“
    „Die Eitelkeit gebietet es mir, wenigstens ein bisschen geheimnisvoll zu bleiben.“ Er wurde ernst. „Falls ein Lupus sie getötet hat …“
    „Falls?“
    „Wir üben gegen Frauen keine Gewalt aus. Ich sage nicht, dass es völlig ausgeschlossen ist, aber einen Lupus, der eine Frau tötet … den würden wir als geistesgestört bezeichnen.“
    Lily runzelte die Stirn und versuchte, sich an die Lupus-Morde zu erinnern, von denen sie gelesen hatte. Waren tatsächlich keine Frauen unter den Opfern?
    „Meiner Meinung nach ist der Mord an Fuentes Bestandteil einer größeren Verschwörung gegen die Nokolai“, sagte Rule. „Mein Vater hat mit Ihnen darüber gesprochen.“
    „Er deutete so etwas an. Und ich habe noch viele Fragen dazu.“
    „Verständlicherweise. Aber dieser neue Mordfall, der passt nicht ins Bild. Ich hatte nichts mit Therese Martin. Ich kannte sie nicht einmal.“
    Er hatte allerdings irgendwann einmal mit ihr gesprochen und sie „mit Respekt behandelt“. „Sie war Prostituierte. Hatte einen Stammplatz auf der Proctor.“ Und um die hundert Puppen, alle mit blondem Haar. Gab es vielleicht eine Mutter oder Schwester, die diese Puppen nun haben wollte? „Sie war mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Letzte, die Carlos Fuentes lebend gesehen hat – bis auf den Mörder natürlich. Durch ihre Aussage konnte die Todeszeit so weit eingegrenzt werden, dass Sie aus dem Schneider sind.“
    „Scheiße.“
    „Sie sagen es.“ O’Brien war am Tatort, und Mech war bei ihm. Lily wusste, dass die beiden gute Arbeit machten, aber sie musste selbst hin. Sie musste den Ort mit eigenen Augen sehen und ein Gefühl für den Tathergang bekommen. Sie musste die Dinge anfassen, solange die magischen Spuren noch wahrnehmbar waren.
    Schade, dass sie nicht so einen guten Geruchssinn wie … Moment mal! „Könnten Sie den Mörder vielleicht am Geruch erkennen? Wenn ich Ihnen die Leiche zeige, könnten Sie dann sagen, wer es getan hat?“
    Rule war überrascht. „In dieser Gestalt wahrscheinlich nicht“, sagte er nach einer Weile.
    „Sie müssten sich verwandeln.“
    „Ja. Ich kann nichts garantieren, aber es könnte klappen.“
    Wie viel Ärger würde sie bekommen, wenn Sie ihm Zugang zu der Leiche gewährte? Jede Menge, dachte sie wütend. Weil er ein Lupus war. Wäre er ein Mensch, würde es niemanden kümmern, wenn sie ihn nun, da er nicht mehr tatverdächtig war, als Sachverständigen um seine Einschätzung bat. Und das war einfach falsch. Jemand hatte Thereses Leben ein Ende gesetzt und den hartnäckigen Funken ausgetreten, der das Mädchen dazu gebracht hatte, sich mit blonden Puppen zu umgeben. Es war Lilys Aufgabe, herauszufinden, wer.
    Scheiß auf die Torpedos, volle Kraft voraus!, dachte sie. Ich komme keinen Schritt weiter, wenn ich auf Sicherheit spiele und nichts riskiere.
    „Also gut. Brauchen Sie … äh … Zurückgezogenheit, wenn Sie sich

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