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Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Titel: Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Eileen
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Möglicherweise hatte sich die Frau ein kleines außereheliches Abenteuer genehmigt, aber das musste nicht bedeuten, dass sie die Nachricht vom Tod ihres Mannes ruhig und gefasst aufnehmen würde. Die Erfahrung hatte Lily gelehrt, dass die Liebe viele Erscheinungsformen hatte – und nicht alle waren nachvollziehbar, geschweige denn ungefährlich.
    Wenigstens war die Witwe in diesem Fall nicht tatverdächtig. Unter Umständen war sie eine Helfershelferin, aber wer auch immer Carlos Fuentes getötet hatte, seine Frau war es sicher nicht gewesen. Weibliche Werwölfe gab es nicht.
    Lilys kleiner, unwirscher Begleiter war stehen geblieben, um mit ein paar Clubgästen zu reden, die wissen wollten, wann die Varietévorstellung begann. Als er sich wieder in Bewegung setzte, fragte Lily ihn erneut nach seinem Namen. Sie brauchte ihn für ihren Bericht.
    „Sie hören wohl schlecht, was? Max.“
    „Haben Sie auch einen Nachnamen?“
    „Smith.“
    Smith? Dieser widerliche Schrumpfkopf hieß Smith?
    Gonzales beugte sich zu ihr. „Er sieht wie ein Gnom aus“, flüsterte er ihr ins Ohr.
    „Zu groß. Und zu fies. Und seit wann treiben sich Gnome unter Menschen herum?“
    „Dann ist er eben ein irrer Gnom, der Steroide nimmt.“
    Sie grinste. „Könnte sein, eine Art Psychopath. Aber Gnome dürfen keine Geschäftseigentümer sein.“ Das würde sich jedoch ändern, wenn der Gesetzentwurf zur Bürgerrechtsreform durchkam.
    Es war ziemlich viel los im Club. Sie schlängelten sich durch ein Labyrinth aus kleinen schwarzen Tischen hindurch, an denen angeregt geplaudert wurde. Das Licht der Scheinwerfer schillerte nun nicht mehr in allen Regenbogenfarben, sondern in einem äußerst unhöllischen Rosarot. Wie Lily mit einem raschen Blick in die Höhe feststellte, waren die Spots an Schienen befestigt, die im Zickzack unter der Decke verliefen.
    Auf den meisten Tischen brannten rote Kerzen. Eine runde Bühne, die gerade leer war, befand sich in der Mitte des großen Raumes, und an den Wänden züngelten Neonflammen. Zwei Wendeltreppen führten nach oben, ins Dunkle.
    Lily bemerkte viele seltsame Frisuren und Aufsehen erregende Outfits, doch die meisten Gäste sahen aus wie ganz normale Clubhopper. Gonzales’ Uniform zog zahlreiche Blicke auf sich, als sie die Tanzfläche erreichten, die sich gerade zu leeren begann, weil die Musik aufgehört hatte.
    Als die Menge sich zerstreute, konnte Lily sehen, wohin Max Smith sie führte. Ganz hinten, in der rechten Ecke und deutlich abgesetzt vom Rest des Raumes, standen drei größere Tische. Fünf Männer saßen dort … und sehr viele Frauen.
    Die Männer hatten alle dunkle Haare, vermutlich waren sie Angloamerikaner. Einer von ihnen sah aus, als sei er nackt; die untere Hälfte seines Körpers war allerdings hinter dem Tisch verborgen. Vielleicht gehörte er zu den Kellnern, die alle jung und männlich und vom Nabel aufwärts unbekleidet waren. Die Frauen präsentierten eine bunte Mischung: Lily zählte drei Rothaarige, zwei Afroamerikanerinnen, drei Blondinen und vier Frauen mit braunem oder schwarzem Haar.
    Sie hatte gerade die Tanzfläche überquert, als zwei der Frauen sich erhoben. Die kleinere sah nach einer Latina aus, doch vielleicht täuschte der erste Eindruck auch, denn das rosafarbene Licht war schmeichelhaft, aber nicht sehr hell. Das Haar reichte der Frau bis zum Gesäß, und sie hatte große Brüste, die das Oberteil ihres engen roten Kleides zu sprengen drohten. Sie beugte sich über den Mann, der in der Mitte saß und eine der Rothaarigen im Arm hielt, die sich lüstern an ihn schmiegte.
    Er hob den Kopf, und Lily erhaschte einen Blick auf sein Gesicht, bevor die dunkle Mähne der Frau es verdeckte, als sie ihn leidenschaftlich küsste.
    Rule Turner. Selbst in dem gedämpften Licht war er leicht zu erkennen.
    Lily hatte bereits vermutet, dass es der Mann in der Mitte sein musste, der an diesem Tisch das Sagen hatte. Alle Gesichter waren ihm zugewendet. Die Stühle waren so gestellt, dass auch die anderen ihn sehen konnten. Und er war der Inbegriff von eleganter Lasterhaftigkeit: Er lümmelte locker-lässig auf seinem Stuhl herum, das schwarze Hemd fast bis zum Hosenbund aufgeknöpft, und küsste die eine Frau, während er die andere im Arm hielt.
    Lily schürzte verächtlich die Lippen. „Mr. Smith!“, rief sie. Als Max nicht reagierte und einfach weiterging, lief sie rasch hinter ihm her und fasste ihn an der Schulter.
    Und zog ihre Hand verblüfft wieder zurück. Sie

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