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Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Titel: Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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endlich, welcher Schritt als Nächstes zu tun war. Und wenn die Rhej nicht helfen konnte, würde sie sich etwas anderes überlegen. Als Lily zur Küche ging, dachte sie über Schritte und Freundschaft nach und welche Munition wohl die beste wäre, um einen Dämon zu erledigen.
    Das Clangut lag in den Bergen vor der Stadt in einem über achthundert Hektar großen Gebiet. Diese Berge waren nicht majestätisch wie ihre Verwandten im Norden oder mit hohen Kiefern bedeckt. Die Hänge waren zwar steil, aber nicht sehr hoch, und durch die meist schmalen Täler flossen kleine Bäche, je nach Jahreszeit mal stärker, mal schwächer. Die sanften Hügel waren von einer Chaparral genannten Buschvegetation aus Eichen, Wacholder und Salbei bedeckt, und hier und da wuchs auf den steinigen Hügeln der harte, struppige Bergmahagonibaum.
    Hier oben war es etwas kühler als in der Stadt, geradezu frisch. Die Luft roch nach Staub und Salbei. Wenigstens war es das, was Lily roch. Was der Werwolf vor ihr roch, wusste sie nicht.
    „Also“, sagte Cynna, „dann ist diese Rhej wohl eine Einzelgängerin? Schließlich lebt sie hier oben ganz schön weitab vom Schuss.“
    Sie folgten einem schmalen Weg, der sich durch die mit Büschen bedeckten Hügel schlängelte. Cullen bildete die Vor-, Cynna die Nachhut.
    „Es gibt viele, die lieber ein wenig abseits von allem leben“, sagte er. „Sie lieben die Nähe zur Natur. Das macht sie jedoch nicht gleich zu Einsiedlern.“
    Abseits von allem bedeutete in diesem Fall allerdings lediglich, dass die Rhej nicht in einem der Gemeinschaftsgebäude lebte – einigen Wohnhäusern und kleinen Geschäften, die in loser Anordnung entlang der einzigen Straße, die durch das Clangut führte, standen. Das Haus der Rhej lag sogar näher als andere, nämlich nur drei Kilometer hinter dem Ende der Schotterstraße.
    Aber es gab vieles, das sie nicht über den Clan der Nokolai und das Clangut wusste, denn bisher war sie nur drei Mal hier gewesen. Ein Mal hatte sie in einem Mordfall ermittelt – die Ermittlung, die sie und Rule zusammengebracht hatte. Das zweite Mal, um an ihrer gens amplexi teilzunehmen, der Zeremonie, mit der sie offiziell in den Clan der Nokolai aufgenommen worden war. Und das dritte Mal, vor ungefähr einer Woche, war es ein reiner Freundschaftsbesuch gewesen, um die Leute, die nun Teil ihres Lebens waren, näher kennenzulernen.
    „Schaffst du es?“, fragte Cullen, als sie mühsam den letzten, aber steilsten Teil des Pfades erklommen.
    „Mir geht’s gut.“ Tatsächlich war sie vollkommen erschöpft, was demütigend war, wenn auch nicht überraschend. Ein verletzter Körper holte sich unbarmherzig, was er für seine Heilung brauchte. Aber der Schmerz der Brandwunde war erträglich. Die lockere Kleidung half. „Warum habe ich die Rhej nicht bei der gens amplexi kennengelernt?“
    Cullen blieb stehen, obwohl sie die Spitze des Berges noch nicht erreicht hatten. Vielleicht mussten sie nicht bis ganz nach oben. Er warf ihr einen Blick über die Schulter zu, ein Lächeln auf seinen Lippen. „Das hast du. Ohne es zu wissen.“
    „Noch mehr Geheimnisse“, brummte sie. „Deine Leute sind viel zu sehr in Geheimnisse vernarrt.“ Sie atmete schwer, als sie an seine Seite trat.
    Hier oben wurde der Boden flacher, und vor ihnen lag eine kleine Lichtung. Keine natürliche Lichtung, auch wenn in Lilys Augen alles aussah, als würde es hierher gehören und hätte genau dort Wurzeln geschlagen, wo es jetzt war. Adlerfarn und Streifenfarne drängten sich unter einer niedrigen Pinyon-Kiefer. Wilder Sellerie wuchs neben Schafgarbe und irgendwelchen Arten von Astern, an denen immer noch ein paar kleine, leuchtendblaue Blüten hingen. Aber viele der Pflanzen, die sie sah, wären nicht ihrer Herkunft nach an dieser Westseite des Hügels gewachsen. Jemand hatte sie angepflanzt – nachdem er die Eichen und den Wacholder ausgegraben hatte.
    Ohne das richtige Gerät war das sicher eine Knochenarbeit gewesen. Vielleicht hatten ihr ein paar starke Lupi dabei geholfen.
    Das Haus aus luftgetrockneten Lehmziegeln war dicht an die Bergwand gebaut und hatte, abgesehen von dem schimmernden Metalldach, fast die gleiche Farbe wie der Berg. Als Lily sich vom Anblick der Pflanzen losriss und sich dem Haus zuwandte, öffnete sich die Haustür. Eine alte Frau fegte ein Häufchen Staub über die Schwelle.
    Lily starrte sie an. Sie erkannte sie tatsächlich wieder, auch wenn sie während der Zeremonie oder der

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