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Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Titel: Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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wobei sie auf Zeichen von Enttäuschung oder Erleichterung in seiner Miene achtete. Obwohl es zwischen ihnen schon länger knisterte, und zwar ganz schön heftig, waren er und Cynna nicht bei der ersten Gelegenheit im Bett gelandet. Wahrscheinlich schafften sie es nicht, lange genug mit Streiten aufzuhören, vermutete sie.
    „Ist sonst noch etwas passiert, während ich fort war? Beratschlagen die unheimlichen alten Fledermäuse noch?“
    „Hannah sagt, sie überprüfen den Willen der Dame durch Rituale. Drei Mal, wie es die Regel verlangt. Aber wie lange kann denn so etwas dauern? Sie sind nun schon sieben Tage damit beschäftigt.“ Die Tage waren nicht das Problem. Das Schlimmste waren die Nächte, wenn sie fast verrückt wurde. Sie schlief schlecht. „Sie versuchen, sich selbst davon zu überzeugen, dass die Dame nicht das will, was sie doch eigentlich wollte. ‚Hol ihn zurück.‘ Das hat sie zu Hannah gesagt. Das ist doch wohl deutlich genug.“
    Er bedachte sie mit einem undurchdringlichen Blick. „Du beginnst zu akzeptieren, dass die Dame wirklich existiert, nicht wahr?“
    Ungeduldig zuckte sie mit den Achseln. „Vielleicht. Sie glauben, dass sie existiert. Warum hören sie dann nicht auf Hannah?“
    „Süße, diese Frauen lassen den Papst aussehen wie einen Revolutionär. Sie hassen alles, was auch nur um Haaresbreite von der Tradition abweicht.“ Er zuckte mit den Schultern. „Ich nehme an, wenn man so viel Vergangenheit mit sich herumschleppt, ist man wohl unweigerlich vom Status quo besessen.“
    „Tja, und wenn der Status noch mehr quo wird, bewegen wir uns rückwärts.“
    „Ist Hannah immer noch davon überzeugt, dass Cynna ihre Nachfolgerin ist?“, fragte er, als sie an der Rolltreppe ankamen.
    „Ja.“ Sie folgte ihm. „Und Cynna geht das mächtig auf die Nerven. Ich kann es ihr nicht verdenken. Hannah gibt ihr ständig Anweisungen.“
    Cullen lachte auf. Zwei Frauen, die die Rolltreppe hochkamen, verschlangen ihn praktisch mit ihren Blicken. „Da wäre ich gern dabei.“
    „Das wirst du auch wahrscheinlich sein. Wenn Cynna widerspricht, lächelt Hannah nur und sagt, dass Cynna von der Dame berührt wurde und sie es sich schon noch anders überlegen würde, wenn die Zeit gekommen sei. Als wenn Cynna einfach so ihren Glauben ändern könnte.“
    „Es ist kein Glaube.“
    „Was?“ Sie verließ hinter ihm die Rolltreppe.
    „Der Dame zu dienen. Es hat zwar etwas Religiöses, oder kann es haben, aber es ist kein Glaube. Cynna könnte katholisch bleiben, wenn sie es wollte.“
    „Du siehst da vielleicht kein Problem, aber ich fürchte, die Kirche könnte anderer Meinung sein.“ Sie sah ihn missbilligend an. „Du hörst dich an, als wolltest du, dass sie sich dafür entscheidet. Dass sie bei Hannah in die Lehre geht.“
    Er zögerte und sagte dann bedächtig: „Hannah ist achtzig Jahre alt. Das ist alt für einen Menschen, selbst wenn er im Clan geboren ist. Seit Jahren redet man darüber, dass sie keine Nachfolgerin hat. Sie hatte mal eine, doch die ist bei dem Unfall umgekommen, in dem Hannah ihr Augenlicht verloren hat. Das war vor mehr als dreißig Jahren.“ Er sah Lily an. „Die Nokolai brauchen eine Rhej.“
    Sie fühlte sich merkwürdig enttäuscht. Er sollte, verdammt noch mal, ihre Empörung teilen. „Das ist nicht Cynnas Problem. Außerdem dachte ich, du könntest die Rhejes nicht leiden.“
    Cullen blieb stehen. Er ließ seine Tasche zu Boden gleiten.
    „Was ist denn?“, fragte sie und spähte an ihm vorbei. Am liebsten hätte sie ihre Waffe gezogen. „Was hast du?“
    „Ich hab nichts. Aber du.“ Er trat hinter sie und legte die Hände auf ihre Schultern.
    Sie zuckte zusammen und drehte sich herum, um ihn anzusehen. „Bist du verrückt geworden? Was hast du vor?“
    „Ich massiere dich.“ Er stellte sich wieder hinter sie. „Du stehst so unter Strom, dass du noch jemanden erschießt, nur weil er dich angerempelt hat. Und wenn du keinen Sex willst“, sagte er und knetete ihre Schultern, „dann muss es eben eine Rückenmassage tun.“
    „Hier?“ Aber sie hielt still. Seine Finger drückten genau die richtigen Stellen. Muskeln lösten sich, von denen sie nicht bemerkt hatte, wie verspannt sie gewesen waren.
    „Hier. Wo ganz viele Menschen um uns herum sind und du dir keine Sorgen darüber machst, was ich als Nächstes mit meinen Händen anstelle. Dies ist eine vollkommen unerotische Massage.“
    Sie glaubte nicht daran, dass Cullen irgendetwas Unerotisches

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