Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung
tun konnte, und wenn sein Leben davon abhinge. Aber sie musste ihm zugestehen, dass er nicht versuchte, sie zu verführen. Und … es tat ihr gut. Seine Daumen beschrieben Kreise auf ihrem Nacken, und es fühlte sich an, als liefe warmes Öl ihre Muskeln entlang. Sie ließ auch innerlich los.
„Verdammt, du fühlst dich nicht gut an. Das ist natürlich streng unerotisch gemeint“, fügte er hastig hinzu.
„Halt den Mund, Cullen.“ Aber sie musste gegen ihren Willen lächeln.
„Hast du mal Sport gemacht? Das macht nicht ganz so viel Spaß wie Sex, ist aber auch gut gegen Stress.“
„Na sicher. Mit einer M16.“
„Ah, da erkenne ich Benedicts Handschrift wieder. Aber es geht ihm wohl noch zu schlecht, um dich selbst zu trainieren, oder?“
„Jeff hat mich und Cynna auf Herz und Nieren geprüft.“
Sie hatte Benedict aufgesucht, um ihre Taktik mit ihm durchzusprechen und ihn um Schusswaffen zu bitten. Die Nokolai hatten ein geheimes Waffenlager, das die Polizistin in ihr in Angst und Schrecken versetzt hatte. Doch kam es ihr jetzt sehr gelegen. Sie und Cynna würden eine M16 bei sich tragen, Cullen bekam Benedicts Maschinengewehr. Er würde auch die Panzerfaust tragen, und jeder von ihnen würde Handgranaten einstecken.
Auch bei ihren Listen hatte ihr Benedict geholfen.
Wie groß das Tor sein würde, konnten sie erst mit Sicherheit sagen, wenn Cullen das Ritual berechnet hatte, möglicherweise sogar erst, wenn er es ausgeführt hatte. Die Masse war nicht das Problem, sagte er ihr, sondern die Größe. Sie hatte nicht so getan, als verstünde sie, was er sagte, aber sie und Benedict hatten Listen mit Ausrüstungsgegenständen und Waffen ausgearbeitet, damit sie auf jede mögliche Situation vorbereitet waren.
Was sollten sie mitnehmen, wenn nur sie, Cullen und Cynna durchkamen? Oder falls sie entweder zwei zusätzliche Personen oder eine Person und die Panzerfaust mitnehmen konnten, wen sollten sie zurücklassen? Oder falls – oh, richtig. Noch hatte sie Cullen nichts von dieser weiteren Variante erzählt. „Er wollte, dass ich Max bitte, uns zu begleiten.“
„Max?“ Seine Finger hielten inne. Er lachte leise. „Ich hätte gern sein Gesicht gesehen, als du ihn eingeladen hast, mit uns in die Hölle zu kommen.“
Max war der Besitzer des Club Hell, wo Cullen als Tänzer auftrat. Er war klein, aufbrausend und hatte ein dreckiges Mundwerk. Und er war ein Gnom. Auch wenn das fast niemand wusste.
„Und warum ausgerechnet Max?“ Er wanderte mit den Knöcheln ihre Wirbelsäule hinauf und hinunter. „Er kann doch gar nicht mit Waffen umgehen.“
„Aber er kann kämpfen, und er ist kleiner als ein Lupus. Und Benedict sagt, dass Gnome immun gegen Dämonenmagie sind. Zumindest können sie durch diese Magie zu nichts gezwungen werden.“
Cullen grunzte spöttisch. „Das halte ich für ein Gerücht.“
„Benedict ist nicht der Typ, der taktische Entscheidungen aufgrund von Gerüchten trifft. Willst du ihn fragen?“
„Klar. Er wird mir nicht antworten, aber ich frage ihn trotzdem.“ Er drückte ihre Schultern ein letztes Mal. „Besser?“
In der Tat, sie fühlte sich besser. Sie rollte die Schultern und nickte. „Danke.“
„Das habe ich eher aus Selbstschutz gemacht.“ Er hängte sich seine Tasche wieder über die Schulter.
„Was soll das heißen?“ Sie lief neben ihm her.
„Wenn du so angespannt bleibst, drehst du noch durch und bringst uns alle um. Wenn wir einmal durch das Tor sind, können wir nicht alles ausdiskutieren. Du wirst diejenige sein, die die Entscheidungen trifft.“
Sie schüttelte den Kopf. Sie fühlte sich unbehaglich, ohne genau zu wissen warum. „Ich kenne mich am wenigsten von uns allen aus. Du oder Cynna, einer von euch sollte das Kommando übernehmen oder Leitwolf sein oder wie du es nennen willst.“
„Oberzicke?“ Er grinste, als sie ihn strafend ansah. „Nein, das musst du tun. Cynna hat keine Erfahrung darin, die Verantwortung zu übernehmen, und ich bin dazu nicht genug Alpha.“
Sie schnaubte ungläubig. „Oh ja, ich habe schon bemerkt, wie unterwürfig du bist.“
„Ich bin gern oben, aber ich versuche, flexibel zu sein. Es gibt auch viele andere tolle Positionen. Zum Beispiel …“
„Cullen.“
Er ließ ein Grinsen aufblitzen. „Schon verstanden. Alpha heißt nicht nur, dass man das Kommando haben will. Damit käme ich gut klar. Ein echter Alpha … komisch. Ich habe noch nie versucht, es in Worte zu fassen, aber ich weiß, dass ich
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