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Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Titel: Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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passiv. Von jetzt an sollte sie schweigen, bis sie eingetreten war. Er würde das Tor an sie binden, so wie er es vorgeschlagen hatte – schließlich hatte sie nachgegeben –, aber sie musste nichts weiter tun, als stillzustehen und ihn machen zu lassen.
    Und ein bisschen zu bluten.
    Als Lily nun zu ihm ging, fühlte sie nichts – keine Spur, kein Flüstern von Magie, obwohl die Luft davon geschwängert sein musste. Sie versuchte, das Gefühl des Verlustes zu verdrängen, und streckte ihre linke Hand aus.
    Er murmelte etwas, leise Worte in einer fremden Sprache. Dann legte er ihre Hand in seine und zog die Klinge des athame über ihre Handinnenfläche. Es brannte. Als das Blut floss, murmelte Cullen noch ein paar Worte. Dann drehte er ihre Hand um, umfasste sie mit seiner und besprengte die Erde mit ihrem Blut, während er dreimal hintereinander dasselbe Wort rief.
    Schwindel ergriff sie, als wenn etwas Fremdes in sie hineingeglitten wäre, tief in ihr Innerstes. Dort wand es sich und bäumte sich auf und ließ ihre Sinne verrückt spielen. Die Welt geriet ins Trudeln, und sie stolperte. Cullens Arm legte sich um ihre Taille, um sie zu stützen.
    Langsam kam die Welt wieder ins Gleichgewicht, aber das Gefühl der Fremdheit blieb. Es war, als hätte sich ihre Mitte nach irgendeinem bizarren geometrischen Plan neu geordnet, der sich nun weiter fortschrieb.
    Sie richtete sich auf und nickte Cullen zu.
    Er trat zurück. Mit der blutigen Messerspitze begann er den Eingang um den Altar zu zeichnen. Licht folgte dem athame wie das Leuchten einer Wunderkerze, als er den Stoff zwischen den Welten entzweischnitt. Als er fertig war, lag ein Schimmer in der Luft. Es war, als würde man durch Hitzewellen schauen.
    Lily legte eine Hand auf den Magen. Der Schimmer passte auf irgendeine Weise zu der neuen Geometrie in ihrem Inneren. Nicht schmerzhaft, aber auch nicht angenehm. Sie warf den anderen einen Blick über ihre Schulter zu.
    Auf dieses Zeichen hin ging Cynna in die Hocke, und Max erklomm ihren Rücken. Sie würde sich ducken müssen, um durch das Tor zu passen, aber es würde gehen. Cullen steckte das athame in die Scheide an seinem Gürtel zurück und schnallte sich das Geschirr um, an dem die Panzerfaust befestigt war, ein großes Rohr, fast so groß wie er selber. Er ergriff sein Maschinengewehr und nahm seinen Platz am Ende der Reihe ein.
    Sie würden einer nach dem anderen das Tor passieren. Lily nickte ihnen allen zu, nahm die M-16 von der Schulter und ging auf das schimmernde Licht zu. Vier Schritte, dann duckte sie sich, während sie über den Altar stieg – und hinein in die Hölle.
    Wo der Kampf bereits in vollem Gange war.
    Ein niedriges Feuer schwelte in der Mitte des Raumes, in den Rule sie geführt hatte. Die Wände waren durchlöchert wie ein Schweizer Käse, und in der Decke waren tiefe Risse. Durch diese zog nun ein Teil des Rauches ab, aber das Feuer füllte den Raum immer noch mit Qualm, statt ihm Licht zu spenden.
    Immer noch besser wenig Licht als gar keins. Lily legte die Arme um die Knie. Gott sei Dank war es Gan gelungen, eine Ladung Feuerholz zu holen. Sie war so klein, dass sie nicht wie Lily durch die Gänge auf allen vieren kriechen musste. Es hätte auch schlimmer kommen können.
    Aber wem wollte sie etwas vormachen? Sie hasste ihre Lage. Hasste diese Höhle. Aber nicht so sehr wie Rule.
    Wie hatte er es nur geschafft? Wie hatte er es über sich gebracht, immer wieder in die Tunnel hineinzugehen, um nach einem Ausgang zu suchen? Sie hatte gewusst, dass die Suche ihn mitgenommen hatte, aber verstanden hatte sie es nicht. Wirklich nicht. Nicht bis sie ihm in diese schwer lastende Dunkelheit gefolgt war – so schwer, dass sie ihr die Luft aus der Lunge zu drücken schien.
    Sie wusste nicht, wie lange sie bis zu dieser Höhle gebraucht hatten. Hier war die Luft gut und die Decke höher als ihre ausgestreckten Arme. Ihr schien es, als seien es viele Stunden gewesen, aber das war wohl nicht wahrscheinlich. Sie waren mehr bergauf als bergab gegangen. Befanden sie sich jetzt in der Nähe des Kliffs, auf dem die Drachen sich immer zu ihrem Lied versammelten?
    Plötzlich ergriff Gan mit hoher, kratziger Stimme das Wort: „Xitil wird auch ‚Die, die die Erde bewegt‘ genannt, weißt du das?“
    „Bedeutet es das, wonach es sich anhört?“
    Gan nickte unglücklich. „Sie könnte dies alles zum Einsturz bringen. Ganz leicht.“
    „Dann ist es ja gut, dass sie mich lebend will.“
    „Aber sie ist

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