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Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Titel: Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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einem Seitenblick auf sie. „Ansehen, Haltung, Magie, Geschichte – du umfasst das alles zusammen. Jeder Lupus auf dem Planeten ist ihnen verpflichtet und wird es immer sein, bis ans Ende aller Tage.“
    Das hörte sich nach einer interessanten Geschichte an, aber dafür hatten sie jetzt keine Zeit. „Und …?“
    „Carr war nicht nur ein Etorri. Er war ein Rho. Jeder andere Lupus, der das getan hätte, was er tat, wäre damals von denen, die gegen die Integration waren, getötet worden. Nicht so der Rho der Etorri.“
    „Und das war Isen zu verdanken?“
    „Ja.“
    Das war alles. Ein einfaches Ja, ohne weitere Erklärung. Lilys Finger trommelten schneller. „Die Carr-Entscheidung wurde wann gefällt? Vor zwölf Jahren? Eher fünfzehn“, korrigierte sie sich selber. „Ein paar Jahre, bevor du und Weaver zusammen in der Kiste wart. Du musst sechsunddreißig oder so gewesen sein.“
    „Achtundreißig.“
    „Warst du damals schon der Thronfolger deines Vaters?“
    „Worauf willst du hinaus?“
    „Ich will nur klarsehen, das ist alles.“
    Seine Hände packten das Lenkrad fester. „Vor fünfzehn Jahren war ich erwachsen. Du nicht. Das stört dich immer noch.“
    „Und das ärgert dich.“
    „Ich bin nicht verärgert.“ Er bog scharf in die Auffahrt zum Holiday Inn ein.
    Sie rollte mit den Augen. „Klar. Siehst du Weaver irgendwo? Sie müsste eigentlich hier irgendwo auf uns warten.“
    „Du sagst mir immer, wie ich mich fühle und wie ich bin. Ich bin sauer. Ich bin promisk …“
    „Das habe ich nie gesagt!“
    „Das schwingt aber in deinen Kommentaren unterschwellig mit.“
    „Ich habe nicht gesagt, dass du promisk bist“, beharrte sie.
    „Du musst einen Schwarzen nicht Nigger nennen, um ihn wie einen zu behandeln.“
    „Oh, jetzt bin ich also eine Rassistin.“
    „Das habe ich nicht gesagt. Genauso, wie du nicht gesagt hast, dass ich promisk bin.“
    „Worüber streiten wir eigentlich? Kannst du mir das wenigstens verraten? Wie lautet denn eigentlich unser Thema?“
    Er trat so plötzlich auf die Bremse, dass sie gegen ihren Sicherheitsgurt flog. „Ich weiß nicht. Keine Ahnung. Da ist Cynna.“
    „Prima. Ausgezeichnet.“ Lily konnte sich gerade noch zurückhalten, bevor sie etwas Dummes sagte wie „Wahrscheinlich hat sie dich nie promisk genannt“. Zum einen stimmte es wahrscheinlich. Und zum anderen hätte es doch zu kleinlich und eifersüchtig geklungen. Was sie nicht war. Eigentlich.
    Aber Rule war promisk gewesen. Vielleicht nicht nach seinen Maßstäben, aber nach ihren. Wie eine Biene war er von Blüte zu Blüte geschwirrt … und er schwirrte schon viel länger, als sie gewusst hatte. Ungefähr zwanzig Jahre länger.
    Jetzt aber waren seine Tage als Biene vorbei. Das allein zählte. Denkbar, dass er deswegen so gereizt war. Vielleicht war es ihm an diesem Morgen nicht mehr so wie ein guter Handel vorgekommen, eine Frau gegen alle anderen getauscht zu haben. Immerhin hatte er die Wahl gehabt. Das Band der Gefährten fesselte sie beide an diese Beziehung. Auch wenn es sich tief in ihrem Inneren richtig anfühlte, gab es immer noch genug Gründe, die dagegen sprachen, dass sie glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende leben würden.
    „Morgen“, sagte Cynna Weaver und öffnete die Hintertür auf der Fahrerseite. Sie warf eine gammelige Umhängetasche auf den Sitz, folgte dieser und sah von einem zum anderen. Ihre Augenbrauen hoben sich, und die Wirbel auf ihrer Stirn gerieten in Bewegung. „Hu. Gibt’s Streit, oder ist jemand gestorben?“
    Auch Lily hob die Brauen. „Kimberly Ann Curtis. Weiß, braune Haare, braune Augen, 1,73, 65 Kilo. Ist letzten März zweiundzwanzig geworden. Rufname Kim.“
    „Okay, schon gut. Geht mich wohl auch nichts an.“ Cynna lehnte sich zurück. „Wahrscheinlich war das eine blöde Bemerkung, wenn man zum Tatort eines Mordes fährt …“
    „Eines mutmaßlichen Mordes“, korrigierte Lily automatisch.
    „Meinetwegen. Es ist verdammt früh. Ich bin erst in ein paar Stunden richtig wach.“
    „Ich kann warten“, sagte Lily trocken, als Rule anfuhr. „Schnallen Sie sich bitte an.“ Die andere murmelte etwas über Sicherheitsgurtterrorismus, gehorchte aber, sodass Lily den Kommentar überhörte. Wahrscheinlich hatte Weaver nie einen Autounfall erlebt. Dann hätte sie gewusst, wie ein Gesicht aussah, das mit einer Windschutzscheibe Bekanntschaft gemacht hatte. Oder durch eine hindurchgeschossen war.
    „Also, was wissen wir über das

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