Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung
es ihm zu. „Der hängt doch ständig zwischen den Pobacken.“
Er zog sich die Unterwäsche an und sah zu, wie sie in ihre stieg. An diesem Morgen hatte sie sich für Zartrosa entschieden. Er liebte es, ihr zuzusehen, wenn sie sich ankleidete. Es machte Spaß zu sehen, wie sie das einpackte, was er später wieder auspacken würde. Aber das war es nicht allein. Es lag so viel Vertrautheit in diesem Tun.
Ihren Slip zog sie immer zuerst an, dann erst ihren Büstenhalter. Sie duschte lieber abends und trug selten Strumpfhosen. Zahnpasta kaufte sie in Tuben, saure Gurken in größeren Gebinden und Slips in jeder möglichen Farbe. Gewöhnlich joggte sie am Strand, aber ihre Verletzung hielt sie jetzt davon ab. Doch sonst hielt sie sich immer sklavisch genau an ihr Fitnessprogramm. Bevor sie die Wohnung verließen, würde sie zuerst ihr Schulterhalfter anlegen und dann erst ihre Schuhe anziehen.
Unwichtige Details, vielleicht. Aber so lernte er sie nach und nach kennen. „Warum trägst du denn einen Büstenhalter?“
Sie sah auf ihre Brust hinunter und schüttelte den Kopf. „Das weiß Gott allein.“
Er lachte leise und kam näher. „Damit wollte ich sagen, dass ein Tanga mir Halt gibt. Damit meine hängenden Körperteile nicht frei in der Gegend baumeln.“
Sie musterte ihn mit hochgezogenen Augenbrauen. Ohne Zweifel hing dort unten im Moment nichts. Im Gegenteil.
Er legte seine Hand unter eine ihrer hübschen Brüste, die jetzt von weißer Spitze bedeckt waren, und fuhr mit dem Daumen darüber. „Weißt du, ich liebe alles an deinen Brüsten … die Größe, die Form, wie sie sich anfühlen. Und wie sie schmecken. Vor allem das.“
Ihre Brustwarzen wurden hart, und ihr Blick verschwamm. Aber trotzdem schlug sie seine Hand fort. „Ich muss gehen.“
„Wir müssen gehen, meinst du.“ Resigniert ging er zum Schrank – der nach Farbe, nach Jahreszeit und nach Kleidungsstücken geordnet war. Sie hatte es geschafft, ein paar Zentimeter für seine Sachen freizumachen, aber seine Auswahl war begrenzt. Er nahm ein Paar schwarzer Hosen heraus. „Du trägst keinen Verband mehr?“
„Der Schlafzustand scheint geholfen zu haben. Meine Schulter ist noch nicht wieder wie vorher, aber es geht ihr besser.“ Sie trat neben ihn vor den Schrank und griff nach einem der schwarzen T-Shirts. „Du musst nicht so früh raus.“
„Netter Versuch“, sagte er trocken und knöpfte die Hose zu. „Als wenn ich damit einverstanden wäre, dass du ohne mich gehst, obwohl es jemand auf dich abgesehen hat …“
„Das hört sich an, als würdest du es mir gleich verbieten wollen.“
„Das würde mir im Traum nicht einfallen. Temecula ist nur eine Stunde entfernt, wenn nicht zu viel Verkehr ist.“
„Ungefähr hundert Kilometer“, bestätigte sie.
„Vielleicht reicht das Band der Gefährten so weit, aber dies ist nicht der richtige Moment, um es auszuprobieren.“
„Oh. In Ordnung.“ Sie warf ihr T-Shirt auf das Bett. Dann folgten eine braune Hose und ein rotes Jackett. „Warum machst du uns nicht einen Kaffee. Du bist immer schlecht gelaunt, wenn du das Zeug aus irgendeinem Laden an der Strecke trinken musst.“
„Schon erledigt.“ Auch eine menschliche Nase hätte den Duft von frisch gebrühtem Kaffee riechen können. Plötzlich misstrauisch geworden, sah er sie an. „Warum willst du nicht, dass ich dich begleite? Verschweigst du mir etwas?“
Sie seufzte. „Ich hatte gehofft, dass du mal nicht den Beschützer spielen würdest, aber das ist wohl hoffnungslos.“
„Ganz richtig. Los, raus mit der Sprache.“
„Der Zeuge war gestern Abend mit dem Opfer zusammen. Er hat Harlowe als den Mann identifiziert, mit dem sie den Club verlassen hat.“
„Er kennt Harlowe?“
„Er hat ihn auf einem Foto wiedererkannt, das man ihm gezeigt hat.“
„Dann hatte man also schon einen Verdacht, dass Harlowe daran beteiligt sein könnte.“
„Oh ja.“ Ihre Augen waren so ausdruckslos wie ihre Stimme. „Er hat auf ihren Bauch eine Nachricht mit Filzstift geschrieben und unterschrieben.“
„Und wie lautet die Nachricht?“
„Das ist für Yu.“
10
Lily war es leid, überall hingefahren zu werden. Aber es gab schließlich gute Gründe, warum sie nicht hinter das Steuer durfte, auch wenn ihre Schulter schon fast verheilt war. Und da Rule immerhin völlig intakt war, murrte sie nur ein bisschen.
Sein Wagen war ohne Zweifel besser als ihrer – ein Mercedes Kabrio mit butterweichen Sitzen und einer
Weitere Kostenlose Bücher