Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung
…“, sie sah Rule an, die Stirn leicht gerunzelt, „ … oder was er meint.“
Der Dämon schnaubte. „Bei einer Sensitiven klappt das nicht. Vieles wird mit einer Sensitiven nicht richtig funktionieren. Und du trägst Ishtars Zeichen. Davon hat mir niemand etwas gesagt. Man sollte doch meinen, dass das mal jemand hätte erwähnen können …“ Er riss erstaunt die Augen auf. „Vielleicht wusste Xitil es nicht! Vielleicht hat Sie es ihr nicht gesagt! Oh, oh, oh!“ Er hüpfte auf die Füße. „Xitil wird furchtbar sauer sein! Wir müssen sehen, dass wir hier wegkommen!“
„Und wohin sollen wir gehen?“, wollte Lily wissen. „Wo ist es besser als hier? Und wer ist Xitil?“
„Xitil ist die Fürstin dieses Gebietes. Meine Fürstin. Wir müssen nach Akhanetton, das ist das nächstgelegene Gebiet. Es ist Furcht einflößend.“ Er erschauderte. „Dieser offene Himmel überall … aber hier kann alles Mögliche passieren. Xitil kämpft mit Ihr.“
„Mit wem?“
„Ich werde Ihren Namen nicht sagen. Keinen Ihrer Namen. Sie ist eine Göttin. Sie könnte mich hören.“
Rule knurrte eine Frage.
„Okay, dann ist es Ihr Avatar, der hier ist, nicht die Göttin selber. Für uns ändert das nichts. Xitil wird sich um nichts kümmern, solange sie mit dem Kampf beschäftigt ist. Ein Oben könnte plötzlich zu einem Unten werden, oder es könnte Asche regnen oder, oh … du weißt wirklich gar nichts, nicht wahr?“ Er sah über die Maßen frustriert aus. „Dis ist in verschiedene Regionen aufgeteilt. Diese Regionen werden nicht nur von ihren Fürsten regiert, sie werden auch durch ihre Regeln definiert. Was ist heiß, was ist kalt, was wächst und was nicht – diese kleinen Regeln werden durch die Fürstin aufgestellt, die ein Teil vom Ganzen ist, weil sie einen Teil von jedem gegessen hat. Verstehst du jetzt?“
„Sie hat einen Teil von jedem gegessen?“, fragte Lily angeekelt.
„Nur so geht es! Ihr habt eure Seelen und seid an den Tod gewöhnt. Deswegen tötet ihr auch zu leicht. Wir dagegen bewahren das Leben.“
„Indem ihr euch gegenseitig bei lebendigem Leibe auffresst?“
„Ja. Können wir jetzt gehen?“
„Noch nicht. Du sagtest, mein Name sei Lily.“
Er nickte. „Lily Yu.“
„Und wie heißt er? Der Wolf?“
„Er wird Rule Turner genannt.“
„Rule.“ Sie sprach den Namen nachdenklich aus, als wenn sie in ihren Erinnerungen danach suchen würde. Doch dann schien sie enttäuscht zu sein. „Aber ich weiß, dass ich ihn kenne.“
„Na klar. Du hast viel Sex mit ihm. Na ja, wenn er kein Wolf ist, heißt das. Ich weiß nicht, ob ihr auch Sex habt, wenn er so aussieht.“ Er legte den Kopf schief, und seine Augen leuchteten – und sein Penis wurde steif. „Ich würde gern mal dabei zusehen.“
Rule knurrte.
Lily versuchte, Letzteres zu überhören, und konzentrierte sich lieber auf ihre Frage: „Was meinst du damit: ‚Wenn er kein Wolf ist?’“
„Er ist ein Lupus. Du bist ein Mensch. Und ich“, sein Penis und seine Mundwinkel erschlafften gleichzeitig, „stecke in der Scheiße. Keiner von euch beiden sollte eigentlich … Herrje!“
Auch Rule hatte es gehört und war, schon bevor der Dämon aufgehört hatte, zu sprechen, herumgewirbelt, um der neuen Gefahr ins Auge zu sehen.
Schritte. Eilige Schritte von zahlreichen Füßen, die in ihre Richtung kamen.
Der Dämon sprang an eine hohe, beinahe vertikale Felswand. „Kommt hierher!“, rief er. „Drück sie flach an die Wand, oder sie werden sie zertrampeln!“
War das etwa eine Art Massenflucht, die sich ihnen näherte? Schnell traf Rule eine Entscheidung und schob Lily mit der Nase an.
„Willst du, dass ich tue, was diese Kreatur sagt? Ich verstehe nicht … was ist das?“
Jetzt musste sie es auch gehört haben. Rule schob und drängte. Was auch immer auf sie zukam, war sehr schnell.
Sie machte ein gequältes Gesicht, aber schaffte es, sich aufzurichten, indem sie sich auf seinen Rücken stützte.
Er wusste, dass sie verletzt war. Obwohl er sich nicht mehr an die letzten Momente auf der Erde erinnern konnte, hatte er es gerochen, als er erwacht war. Aber jetzt hatte er ihre Wunde vor sich und machte sich Sorgen. Dicht unter ihrem Bauchnabel war eine große Blase in der Form einer dicken Zigarre, nur größer. Die Haut darum herum war hellrot und nässte.
Eine Verbrennung zweiten Grades, dachte er besorgt. Gab es Bakterien in der Hölle?
Eine dumme Frage. Sie hatte schon auf ihrer Haut welche mitgebracht,
Weitere Kostenlose Bücher