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Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Titel: Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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zuzulassen, dass Rule das Leidolf-Territorium allein betrat. „Aber deine Anwesenheit bei diesem kleinen Ausflug ist doch gar nicht erforderlich.“
    Er zeigte sich belustigt. „Natürlich. Ich bin dekorativ. Ich bin vielleicht nutzlos, aber ich bin hübsch.“
    „Du bist nicht nutzlos. Du gehst einem auf die Nerven, du bringst einen zur Weißglut, du bis arrogant, aber du bist nicht nutzlos. Ich verstehe bloß nicht, warum du Rule begleiten darfst und andere Nokolai nicht.“
    Er zuckte die Achseln. „Die Leidolf haben zwar vielleicht etwas dagegen, aber sie sehen in mir keine Bedrohung. Sie werden wahrscheinlich einfach mit den Achseln zucken und mich reinlassen.“
    „Aber sie wissen, dass du ein Zauberer bist.“
    „Die meisten Lupi verachten Magie, abgesehen von der Verwandlung.“
    Als Benedicts dunkle Stimme ertönte, waren alle überrascht, wie so oft, was sowohl an seinem grollenden Bass lag als auch daran, dass er so selten etwas sagte. „Cullen wird versuchen, herauszufinden, wie weit Victors Krankheit fortgeschritten ist.“
    „Das hört sich an, als wüsstet ihr schon, was für eine Krankheit es ist.“
    „Es gibt nicht so viele Möglichkeiten“, sagte Rule und fuhr langsamer, als der Leichenwagen vor ihm das Tempo drosselte. Sie näherten sich der Abzweigung, die nach Nutley führte. „Krebs ist am wahrscheinlichsten.“
    „Krebs? Ich dachte, Lupi könnten bösartige Zellen genauso heilen wie alles andere auch.“
    „Wenn es normale bösartige Zellen sind, dann schon“, sagte Cullen. „Aber es gibt eine Form von Krebs, die nur in unserer Art vorkommt. Sie tritt nur in zwei Lebensphasen auf: in der Jugend, wenn unser Körper durch die Pubertät und durch die erste Verwandlung radikalen Veränderungen unterworfen ist, oder im Alter.“
    In der Jugend? Sie dachte an Toby und sah schnell zu Rule.
    Er sah auf die Straße oder auf den Leichenwagen, oder vielleicht hing er seinen Gedanken nach, aber er musste gespürt haben, dass sie ihn ansah. „Glücklicherweise trifft es Jugendliche sehr viel seltener als alte Lupi. Nettie sagt, dass unsere Magie bei der ersten Verwandlung ein Gleichgewicht zwischen schneller Selbstheilung und Unsterblichkeit der Zellen sucht. Da nur echte unsterbliche Zellen krebsartig sein können …“
    „Krebs ist unsterblich?“
    „Was die Zellen betrifft, ja“, sagte Cullen. „Willst du die Erklärung der Genetiker hören oder die einfache?“
    „Die einfache auf jeden Fall.“
    „Zellen ersetzen sich selber, indem sie sich teilen. Zelluläre Seneszenz – der Alterungsprozess – ist vor allem auf den Informationsverlust bei der Teilung zurückzuführen. Normale Zellen haben das, was man die Hayflick-Grenze nennt. Die gibt an, wie oft sich eine Zelle teilen kann, um sich zu reproduzieren. Das bestimmt mehr oder weniger darüber, wie lange ein Organismus zu leben hat. Krebszellen umgehen diese Grenze durch ein Enzym, die Telomerase. Telomerase stellt die Endstücke der Chromosomen, der Telomere, wieder her, damit sich die Zelle weiter teilen kann. Das heißt …“
    „Bist du sicher, dass das die einfache Erklärung ist?“
    „Bis zur Absurdität vereinfacht. Ich habe ja noch nicht einmal vernetzte Proteine, AGE und so weiter erwähnt.“
    „Dann tu es auch nicht.“
    „Okay, Okay. Der Punkt ist, dass sich Krebszellen unendlich oft teilen können, normale Zellen dagegen nicht. Natürlich können wir Lupuszellen nicht im Labor untersuchen, um herauszufinden, wie sie die Hayflick-Grenze umgehen.“
    „Weil die Zellen von Andersblütigen keine zuverlässigen Ergebnisse liefern.“
    „Richtig. Von ihrem Ordnungsprinzip getrennt, verkehrt unsere Magie sich ins Chaos. Da uns also keine klinischen Studien möglich sind, können wir nur Theorien aufstellen, aber die wahrscheinlichste Theorie ist, dass bei uns die Magie das übernimmt, was die Telomerase tut. Sie ermöglicht unseren Zellen, sich ohne Informationsverlust zu teilen.“
    Lily glaubte, seine Ausführungen verstanden zu haben. „Und das tut auch der Krebs, hast du gesagt, nur, dass der Krebs statt Magie das Enzym benutzt. Wenn also mit eurer Magie etwas nicht stimmt, bekommt ihr Krebs, weil eure Superheilkräfte nicht wirken.“
    „Ich wette, deine Lehrer haben dich geliebt. Genau. Alles ist bestens, solange unsere Magie ihrem Ordnungsprinzip entspricht. Wenn nicht, bekommen wir Krebs. Metastasen, die den ganzen Körper befallen.“
    Darüber dachte sie nach, während sie zusammen mit anderen Wagen in

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