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Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Titel: Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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würdevollem Tempo hinter dem Leichenwagen herfuhren.
    „Anscheinend fahren viele Autos nach Nutley.“
    „Das ist mir nicht entgangen“, sagte Rule grimmig. „Ich glaube, außer uns wird der halbe Leidolf-Clan dort sein. Die Gedenkfeier für Randall findet morgen nach Pauls Begräbnis statt. Deswegen sammelt sich der Clan, aus Respekt, aber auch weil Victor morgen die Ernennung bekannt geben wird.“
    „Du meinst, morgen wird er den neuen Thronfolger ernennen?“
    „Nein, da legt er nur den Termin für die Zeremonie fest. Traditionell verkündet der Rho die Ernennung und gibt dann die Namen derjenigen bekannt, die die Position einnehmen könnten.“
    „Aber das ist doch immer ein Sohn des Rho.“
    „Fast immer“, korrigierte er. „Das Blut ist am stärksten in einem Sohn des Rho, aber auch andere im Clan haben das Blut des Gründers, und die könnten die Position ebenfalls einnehmen. Wir haben die große Hoffnung, dass Victor mit dieser besonderen Tradition brechen wird.“
    „Aber könnte er Brady ernennen? Ich dachte, der Thronfolger muss mindestens einen Sohn haben.“
    „Brady hat vor einigen Jahren Zwillinge gezeugt. Einer war eine Totgeburt, der andere hat ein paar Tage überlebt. Technisch gesehen eignet er sich also dafür, aber dem Clan wird es nicht recht sein. Ich bin nicht sicher, dass sie ihn akzeptieren werden.“
    „Haben sie denn eine Wahl?“
    „Dafür gibt es den Test. Er ist Teil der Zeremonie. Victor nennt seinen Thronfolger, und dann wird dieser getestet.“
    „Herausgefordert, meint er“, warf Cullen ein. „Das ist einer der Gründe, warum es eine Frist gibt zwischen der Ernennung und der Zeremonie. So hat der Clan Zeit, zu besprechen, wer die Herausforderung annehmen wird. Als Rule ernannt wurde, war es keine Frage, dass Benedict ihn herausfordert.“
    „Was?“ Sie fuhr herum und starrte den massigen Mann an. „Du hast Rule herausgefordert? Und mit ihm gekämpft?“
    Rule antwortete ihr. „Wenn der Thronfolger sich nicht gegen den besten Kämpfer des Clans durchsetzen kann, kann er nicht Rho werden. Ich würde nicht sagen, dass Benedicts Herausforderung bloß eine Formsache war“, fügte er leicht belustigt und sehr trocken hinzu. „Er hat mir wirklich zugesetzt. Aber wenn er mich nicht als Thronfolger gewollt hätte, hätte ich nicht gewonnen.“
    „Es gibt immer mindestens einen Herausforderer“, sagte Cullen. „Auch wenn die Wahl des Thronfolgers allgemein anerkannt wird. Aber es können auch mehr sein. Wenn Brady ernannt wird, wette ich, dass sich eine ganze Menge melden werden.“
    „Ist es denn wahrscheinlich, dass er gegen einen Herausforderer gewinnt? Ist er ein guter Kämpfer?“
    Cullen seufzte. „Er ist gut. Rule könnte ihn besiegen. Und auch Benedict, aber das versteht sich von selbst. Ich weiß nicht, wer aus dem Clan der Leidolf …“
    Benedict meldete sich mit tiefer, ruhiger Stimme zu Wort. „Wenn Victor Brady ernennt, will er, dass sein Sohn stirbt. Alex Thibodaux ist ein guter Kämpfer, und er ist ehrenhaft. Wenn Brady ernannt wird, wird Alex ihn herausfordern und ihn töten.“
    Diese Aussicht schien die Laune von allen zu heben.
    Die kleine Stadt Nutley sah bewohnt aus, wie ein Kleidungsstück, fand Lily, das zwar getragen, aber nicht verschlissen war. Sie suchte die Straßen, durch die sie fuhren, auf der Karte. Sie brauchte das Gefühl, zu wissen, wo sie sich gerade befand, nur zur Sicherheit. Sie fuhren als Zweite in der kleinen Autoschlange hinter dem Leichenwagen, dessen Fahrer seinen Prinzipien treu blieb, indem er langsamer fuhr als vorgeschrieben.
    Sie beschloss, noch einmal das Thema Krebs anzusprechen und wandte sich dazu an Cullen auf dem Rücksitz: „Was ist das für ein Ordnungsprinzip, von dem du gesprochen hast?“
    „Wenn du das herausfindest, lass es mich wissen.“
    Benedict sagte ruhig: „Einige sagen, es ist rein physisch. Dass die Magie sich unseren Körper als Vorlage nimmt. Andere sagen, dass unser Wille sie formt. Und wieder andere glauben, dass die Dame ein Muster für jeden von uns erstellt.“
    Sie drehte sich noch weiter nach hinten, um ihn anzusehen. „Und was glaubst du?“
    „Wenn die Magie von der Dame käme, wäre sie nicht fehlerhaft. Niemand würde Krebs bekommen. Wenn sie unseren Körper zur Vorläge hätte, wären wir alle ungefähr dreizehn Jahre alt, denn dann durchleben wir unsere erste Verwandlung, wenn die Magie kommt. Wenn der Wille sie formen würde, dann würden Mistkerle wie Victor ewig leben.

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