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Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Titel: Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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atemlosen Stimme erkannte sie, dass sie kurz davor stand, in Panik auszubrechen. Lily lauschte den unzusammenhängenden Worten mit wachsendem Entsetzen. „Benedict“, sagte sie, erstaunt, dass ihre Stimme noch so fest war, „Ist noch viel Benzin im Tank?“
    „Ja.“
    „Dann gib Gas. Wir müssen nach D.C. Wir müssen uns beeilen. Ich … ich fordere eine Polizeieskorte an.“ Ja, eine Eskorte, die ihnen mit Blaulicht den Weg freimachte. Das konnten sie jetzt gut gebrauchen. „Jiri hat das Haus angegriffen. Sie hat Toby erwischt.“

 
    33
    Mario Andretti in einem Formel-1-Wagen hätte sie auch nicht schneller nach D.C. bringen können. Die Strecke, für die man normalerweise drei Stunden brauchte, schafften sie jetzt in … na ja, vier. Benedict gab Vollgas, so oft er konnte.
    Lily hatte gehofft, dass es der Netzknoten war, der den Energiewind verstärkt hatte. Das Versammlungsfeld war genau über einem solchen Knoten gewesen, deswegen war es logisch, dass die Wirkung dort besonders stark war.
    Aber die Welt war voller Netzknoten.
    In Polen, hieß es, sollte es eine Kernschmelze in einem Reaktor gegeben haben. Der Mittlere Osten war buchstäblich explodiert. In Palästina, Israel, Syrien und Ägypten waren Munitionslager von ganz allein in die Luft gegangen. In den USA war es zu einem Zusammenstoß zweier Flugzeuge gekommen, als das Kontrollzentrum am Los Angeles International Airport ausgefallen war. Überall war Feuer ausgebrochen, das Schlimmste in Houston, wo zwanzig Straßenzüge brannten. Zeugen behaupteten, Feuer wäre vom Himmel gefallen wie Regen. Im Nordosten hatte es einen Stromausfall gegeben, als die Computer, die das Stromnetz kontrollierten, verrückt spielten. Tausende Menschen steckten daraufhin in U-Bahnen, Bürogebäuden und im Stau fest. Die Wall Street stürzte ab; ein Abfall der elektrischen Spannung wurde bis nach Charleston gemessen.
    Ein Schwarm von Greifen war über Washington gesichtet worden. Die Hauptstadt schickte daraufhin Jets los – die, wie sich herausstellte, nicht besonders geeignet waren, Fabelwesen zu jagen, wenn die Computer nicht funktionierten.
    Der Energiewind hatte nur zwölf Minuten gedauert, aber immer noch trat Magie aus den Energieknoten überall auf der Welt aus. Nicht viel, aber doch so viel, dass immer wieder Computerstörungen auftraten. Das Internet war an vielen Orten zusammengebrochen; auch einzelne Computer waren beschädigt – in Flugzeugen, Autos, Zügen, in manchen Haushalten und Büros. Die Leute wurden aufgefordert, zu Hause oder an ihrem Arbeitsplatz zu bleiben und sich nicht ans Steuer zu setzen. Überall kam es zu Staus wegen ausgefallener Ampeln und wegen Autos, bei denen der Motor versagte.
    Einiges erfuhren sie von Ruben, als Lily ihn endlich erreicht hatte, das meiste jedoch aus dem Radio. Funksignale waren nicht gestört, nur die Stationen mit einer computerisierten Playlist waren nicht mehr auf Sendung. Das Handynetz war mal stärker, mal schwächer, aber Lily gelang es, die Polizei von D.C. zu erreichen, kurz nachdem sie Cynnas Nachricht abgehört hatte. Sie erfuhr, dass bereits zwei Einheiten zu deren Adresse geschickt worden waren. Mehr wollte man ihr allerdings nicht sagen. Den Festnetzanschluss in dem Haus oder Cynnas Handy konnte sie nicht erreichen.
    Sie hielten bei einem Wal-Mart in Harrisonburg. Benedict bestand darauf, dass zumindest die Männer etwas aßen, also besorgte Lily Huhn zum Mitnehmen und Jeans, Sweatshirts und Flipflops für Cullen und Benedict. Und Feuchttücher, damit Rule sich das getrocknete Blut abwischen konnte. Das automatische Kassensystem konnte sich nicht in das Netzwerk einloggen. Lily konnte ihre Visa-Karte nicht benutzen, und sie hatte kein Bargeld dabei. Und natürlich brach, gerade als sie zurück zum Wagen rannte, um Geld von Rule zu holen, ein Gewitter aus.
    Zwölf Minuten später rief Li Qin an.
    „Deine Großmutter lebt, Lily. Harry wurde nicht verletzt. Ist Rule Turner da? Ich würde gern mit ihm sprechen.“
    Sie gab Rule das Telefon und war gezwungen, zu warten. Während die anderen im Wagen zweifellos jedes Wort mitbekamen, hörte sie nur seine knappen Antworten.
    Rule unterbrach abrupt die Verbindung. Er holte tief und scharf Luft, als hätte er für einen Moment vergessen zu atmen, und seine Brust hob und senkte sich. Er starrte ausdruckslos das Handy an, dann gab er es ihr wieder. „Kein Netz.“
    „Rule?“ Sie legte eine Hand auf seinen Arm.
    Er nickte einmal knapp, als wolle er ihr sagen

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