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Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Titel: Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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die alle, bis auf ihren Geliebten, splitterfasernackt waren. Jetzt wusste sie genau, wie Rules Bruder nackt aussah. Kleidung wurde ihm nicht gerecht.
    Einige Wölfe knurrten, als sie vorbeigingen, aber keiner stellte sich ihnen in den Weg. Sie hielt das Gewehr im Anschlag. Rule ging allein, aber es war nicht zu übersehen, wie erschöpft er war – was jedoch keiner von den Leidolf bemerken würde, denn niemand wagte es, ihn anzusehen. Ihre Begleiter behielten sie, Benedict und Cullen im Auge, doch ihre Blicke mieden Rule. Die Wölfe, an denen sie vorbeigingen, schnüffelten mit erhobener Nase und bebenden Nüstern, aber keiner sah Rule direkt an.
    Mit Benedict als reinrassigem Nokolai oder mit ihr als Frau hatten sie kein Problem, dachte sie. Aber der, der sowohl ein Nokolai war als auch ihr Thronfolger, der machte sie unruhig. Obwohl unruhig vielleicht nicht das richtige Wort war.
    Doch schließlich schafften sie es bis auf die Straße, überquerten sie und gingen zu einem grünen Suburban, der vor Victors Haus geparkt war. Einer aus ihrem Geleitschutz – Reese oder Eric, sie hatte keine Ahnung, wer wer war – hielt ihnen einen Schlüsselbund entgegen. Sie wollte danach greifen, aber Benedict war schneller.
    „Findest du nicht, dass lieber jemand fahren sollte, der sich nicht gerade zweimal verwandelt hat?“
    „Nein.“
    Wenn er immer noch schnell genug war, um vor ihr an die Schlüssel zu kommen, würde er wohl auch fahren können. Außerdem war er immer noch nackt. „Vielleicht …“ Sie warf einen Blick auf das Haus und dachte an die AK -4 dort oben. Und auch an so etwas wie eine Hose.
    „Nein“, sagte Benedict wieder. „Wir nehmen nichts mit. Wir fahren jetzt.“
    Sie widersprach nicht.
    Lily kletterte zu Rule auf den Rücksitz. Als sie mit durchdrehenden Reifen anfuhren, nahm er ihre Hand und legte den Kopf zurück. „Es ist alles in Ordnung mit dir“, sagte sie leise zu ihm, aber es war auch eine Frage.
    Er hatte das auch so verstanden und drehte den Kopf, um sie müde anzulächeln. „Im Großen und Ganzen ja. Es ist alles noch ein bisschen … durcheinander in mir drinnen. Das, was die Rhej gemacht hat, hat quasi die Fehlschaltungen behoben, damit die neue Macht sich einnisten kann. Aber es … ich weiß im Moment nicht so recht, wie ich es in Worte fassen soll.“
    Sie drückte seine Hand, um zu sagen, dass Worte nicht nötig waren.
    Wäre er kein Lupus gewesen, wäre es gefährlich gewesen, wie schnell Benedict über die holprige Straße raste. Ihr war es ganz recht. Sie ließ die Scheibe herunter, damit sie im Notfall aus dem Fenster schießen konnte. Es gab zahlreiche Möglichkeiten, Deckung zu suchen, falls jemand vorhatte, ihnen in letzter Minute noch aufzulauern. Die Straße hatte viele Kurven, und eine Gruppe von Wölfen, die den direkten Weg nahm, könnte ihnen ganz leicht den Weg abschneiden. Sie legte den Lauf des Gewehres auf dem geöffneten Fenster ab. „Ich komme zurück und nehme Brady fest, sobald er und die anderen wieder Menschen sind.“
    „Nicht nötig“, sagte Cullen. „Er ist so gut wie tot.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich glaube, ich bin besoffen von der Macht. Wenn der erste magische Wind genauso war, dann …“
    „Dieser hier war schlimmer. Viel schlimmer. Wenn er überall die gleiche Wirkung hatte …“ Bei dem Gedanken an die Welt da draußen ließ Lily Rules Hand los, gerade als sie mit quietschenden Reifen auf die gepflasterte Straße abbogen.
    Jetzt konnte sie wahrscheinlich das Gewehr herunternehmen. Sie nahm ihr Handy aus der Tasche, um Ruben anzurufen. Das Display zeigte drei Anrufe in Abwesenheit an: ihre Eltern, der berühmte Unbekannte und Cynna. „Brady ist nicht tot“, stellte sie fest. „Trotz allem, was passiert ist, ist niemand zu Tode gekommen.“
    „Er meinte, dass Rule ihn töten wird“, sagte Benedict.
    „Äh … nein.“ Cynna zuerst, beschloss sie und drückte auf die Anruftaste. Es klingelte und klingelte, ohne dass Cynna oder ihre Mailbox dranging. Sie runzelte die Stirn, überprüfte, ob sie ein Netz hatte, und rief dann ihre eigene Mailbox an. „Du willst eher zur Welt der Menschen gehören, weißt du noch? Menschen zu töten, weil du sauer auf sie bist, ist nicht der richtige Weg.“ Sie übersprang die ersten beiden Nachrichten.
    „Lily.“ Rule drückte ihre Schulter. „Es tut mir leid, aber sie haben recht. Brady muss sterben.“
    Sie wandte sich um und sah ihn erschrocken an, aber dann begann Cynnas Nachricht. An ihrer

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