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Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Titel: Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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verlor viel Blut. Zu viel. In schwachen Stößen drang es aus seinem Körper. „Scheiße. Er verblutet. Eine Arterie muss verletzt sein …“ Sie musste es versuchen, sie musste in die blutige Wunde greifen und die zerfetzte Arterie finden.
    Er schlug die Augen auf. Und dann … war es, als würde jemand die Steinchen in einem Kaleidoskop durcheinanderschütteln und sie zu einem anderen Muster wieder zusammenzufügen. In dem Augenblick, als sie das zerfetzte und glitschige Fleisch berührte, summte Magie durch ihre Fingerspitzen wie Musik. Und die Zellen seines Körpers tanzten wie Staubkörnchen, die durcheinanderwirbelten, und sanken dann zurück an ihren Platz.
    Auf dem harten Straßenpflaster lag ein Mann, kein Wolf. Ein nackter Mann mit einer klaffenden Wunde im Bauch, der im Sterben lag.
    Sein Blick begegnete ihrem Blick. Sie sah Verwirrung darin, keinen Schmerz. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber er brachte keinen Ton heraus. Blut quoll aus seinem Mund, färbte seine Lippen rot und tropfte über sein Kinn. Seine Augen wanderten zu Rule und hielten dessen Blick lange fest. Er atmete aus … und ging. Einfach so.
    Rule hob die Nase zum Himmel und heulte.

 
    4
    Der Himmel über ihnen war trübbraun. Tief hängende Wolken warfen das kalte Licht der Straßenlaternen zurück.
    Auch hier unten war die Stimmung trüb.
    Das Blaulicht der Polizeiwagen flackerte in der Dunkelheit. Am Tatort standen zahlreiche Fahrzeuge: Streifenwagen, ein Ford (ein Dienstwagen wie der von Lily), ein Krankenwagen, der Van der Spurensicherung, die Autos der Reporter von der Post und von AP . Im Moment arbeiteten die örtliche Polizei und die Bundespolizei noch zusammen. Die Uniformierten hielten die Presse und andere Ärgernisse in Schach und die Spusis vom FBI untersuchten den Tatort.
    Ein Krankenwagen war bereits mit dem Mann, der zum falschen Zeitpunkt aus dem Pornokino gekommen war, weggefahren. Jetzt lag er wahrscheinlich auf dem Operationstisch.
    Das blitzende Rotlicht des zweiten Krankenwagens erinnerte Lily daran, wie Pauls Herz das Blut aus seinem Körper gepumpt hatte, immer weiter.
    Cynna kniete neben der Leiche des Dämons. Mit einer Hand strich sie durch die Luft darüber. Von außen betrachtet, machte das, was sie tat, nicht viel her. Rule war auf der anderen Seite der Straße und sprach in sein Handy. Er hatte seinen Vater anrufen müssen.
    So wie Lily. Das heißt, ihren eigenen Vater, und aus anderen Gründen. Er hätte sie in zwei Tagen vom Flughafen abholen sollen, aber diesen Flug würde sie sicher nicht nehmen können. Möglicherweise würde sie Weihnachten nicht zu Hause sein. Sie hatte ihm eine Nachricht hinterlassen, in der Hoffnung, dass sie so irgendwelche Erklärungen auf später verschieben konnte.
    „Hat Cynna dir gesagt, dass sie eine Vorahnung hatte?“, fragte Croft, nachdem Lily ihm einen kurzen Bericht gegeben hatte.
    „Ja, hat sie.“ Der Mann neben ihr war der Einzige unter den fremden Leuten um sie herum, den sie kannte. Martin Croft war ein Special Agent, einer von den beiden, die sie angeheuert hatten. Auch seine Haut war braun, aber in einem sehr viel freundlicheren Farbton als der Himmel, wie Zimt mit Zucker. In seiner Stimme klang ein Hauch von Harvard mit, seine Schuhe waren auf Hochglanz poliert, und er hatte keinerlei Gabe.
    Trotzdem war er einer der besten Agenten in der Einheit. Sie war froh gewesen, als er aufgetaucht war. Lily wusste, was an einem Tatort zu tun war. Aber sie wusste nicht, wie man mit einem toten Dämon umging.
    Und wenn Croft der Verantwortliche vor Ort war, würde er mit der Presse reden müssen und nicht sie. „Sie sagte, sie hätte auf einmal gewusst, dass sie uns finden müsste.“
    „Hmmm.“ Croft sah zu Cynna hinüber, die immer noch die Hand über der Leiche des Dämons hin und her gleiten ließ. „Aber sie hat nur eine Trefferquote von weit unter zwanzig Prozent, was ihre Fähigkeit der Vorahnung betrifft.“
    „Weit unter zwanzig Prozent?“ Lily hob die Augenbrauen. „Es gibt welche, die kommen auch ohne Gabe auf höhere Werte.“
    „Ganz genau. Wir sollten uns mal mit Cynna unterhalten.“
    Als sie näher kamen, stand Cynna auf. Sie war groß, und sie war gebaut wie eine Amazone: kräftige Schultern, endlos lange Beine und mit Brüsten, die jedes Playmate vor Neid erblassen lassen würden. Ihre Haare waren blond und extrem kurz. Lily hatte den Verdacht, dass sie ihrer natürlichen Haarfarbe mit Chemie nachgeholfen hatte. Ihre Gesichtszüge

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