Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen
und Zweifel an. Dann wandte er sich wieder zu Cullen hin. „In Ordnung. Gary, geh und hol sie.“ Einer der Wölfe – der mit dem rötlichen Fell – sprang über das Geländer der Veranda, landete auf dem Boden und war im Handumdrehen auf Höchstgeschwindigkeit.
„Wo läuft er …“
Der Chef unterbrach sie einfach. „Wenn du gelogen hast, Nokolai …“
„Reißt du mich in Stücke und verfütterst mich an die Welpen. Schon verstanden.“ Cullen nahm alle Stufen auf einmal und war mit einem Satz auf der Veranda. „Mach weiter“, sagte er zu ihr.
Ein schöner Ermittlungsleiter war sie. Sie hätte so etwas einplanen müssen. Lily hätte es getan.
Sie würde sich wohl etwas einfallen lassen müssen. „Timms“, sagte sie. „Wir werden die Situation behandeln wie eine Geiselnahme, nur dass die Geisel uns möglicherweise umbringt oder andere Geiseln nehmen wird. Wir müssen sie außer Gefecht setzen, ohne dass wir sie töten. Wenn es geht, will ich sie überraschen, also bleiben Sie im Hintergrund und versuchen Sie, sich nicht blicken zu lassen. Halten Sie das Betäubungsgewehr bereit.“ Und beten Sie, dass die Dosis, die sie benutzten, ausreichend war. „Cullen, es hilft uns nicht weiter, wenn du ein paar Sachen abfackelst. Was hast du sonst noch?“
„Ich bin zwar mehr der Typ für rohe Gewalt, aber ich kenne einen Schlafzauber.“
„Gut. Das ist gut. Wie lange ist sie damit ausgeschaltet?“
Er zuckte die Achseln. „Einen Menschen versetzt er bis zu einer Woche in Schlaf, wenn er nicht gestört wird, aber bei einem Dämon habe ich es noch nie versucht. Und der Zauber muss aktiviert werden, während man ihre Haut berührt.“
Okay, darauf würde der Dämon sicher nicht ruhig warten. „Wir werden ihn vielleicht trotzdem brauchen. Wenn Timms sie mit einem Pfeil trifft, sollte das Betäubungsmittel wirken, aber wir wissen nicht, wie tief die Betäubung ist und wie lange sie anhält.“ Es fiel ihr immer schwerer, stillzustehen – so nah bei einem Ziel, zog die Energie der magischen Suche an ihr.
Der Chef der Wache schüttelte den Kopf. „Sie schießen auf niemanden, bevor Sie nicht bewiesen haben, dass sie besessen ist.“
„Sie bekommen Ihren Beweis. Wie viele Frauen sind im Haus?“
„Drei Erwachsene und zwei Kinder.“
Oh Gott. Daran hatte sie nicht gedacht. Auch wenn „Der Exorzist“ etwas anderes behauptete – Dämonen ergriffen selten Besitz von Kindern. Kinder boten nur sehr beschränkte Möglichkeiten wegen ihrer Größe, wegen der Rolle, die sie in der Gesellschaft spielten, und weil sie keine Kreditkarten hatten. Aber sie hatte sich schon einmal geirrt, was diesen Dämon anging. „Timms, wenn es ein Kind ist, dann können Sie keinen Pfeil benutzen. Die Dosis ist für einen Erwachsenen.“
„Wenn ich sie nicht betäube, wie schaffen wir es dann, sie lange genug ruhigzustellen, um einen Exorzismus durchzuführen?“
„Wir müssen uns etwas einfallen lassen.“ Oh, das war eine schwache Antwort. Sie sah den Chef der Wache an. „Wie viele von Ihnen kommen mit mir?“
„Ich. David.“ Er nickte einer Wache in Menschengestalt zu. Dann befahl er einem Wolf, die Tür zu bewachen.
„Okay. Vergessen Sie nicht, dass sie dämonische Kräfte hat, dass sie also stärker sein wird als Sie. Aber sie wird langsamer sein.“
„Falls da drin wirklich ein Dämon ist.“
Er machte ihr Sorgen. Wenn er Zweifel hatte, könnte er zögern, und das konnte ihn umbringen. Aber sie wusste nicht, was sie sonst noch sagen sollte. „Der Plan sieht so aus: Ich spüre sie auf, besprenge sie mit Weihwasser. Sie zeigt eine Reaktion, die beweist, dass sie besessen ist.“ Allerdings konnte Weihwasser manchen Dämonen nichts anhaben … doch der hier hatte das gleiche Muster wie der Dämon, den sie umgebracht hatte. Und dessen Gift hatte ganz eindeutig auf Weihwasser angesprochen, also sollte das bei diesem Dämon auch so sein. Oder nicht?
Egal. Sie hatte jetzt keine Zeit, alles nochmals zu überdenken. „Sobald sie reagiert, mache ich Ihnen Platz.“ Sie trat von einem Fuß auf den anderen, wollte loslaufen, ihre magische Suche fortsetzen. „Wenn sie eine Erwachsene ist, dann schießt Timms mit dem Betäubungsgewehr, und ihr großen starken Lupi überwältigt sie, wenn nötig. Dann versetzt Cullen sie in Schlaf.“
Der Chef und Cullen tauschten einen Blick. „Na ja“, sagte Cullen, „zumindest ist es kein übermäßig komplizierter Plan.“
Der Chef stieß ein Grunzen aus. „Und wenn dieser
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