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Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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lächelte jetzt nicht mehr. Sie zuckte die Achseln. „Vor diesen beiden sollte es doch kein Geheimnis bleiben, oder?“
    „Wir nur darüber reden, wenn geschützt. Hier keine Schutzschilde.“
    „Entschuldigt bitte“, sagte Cynna Weaver, „aber meint Ihr ‚Schutzschilde‘ oder ‚Banne‘? Weil wir Banne errichten können, aber … wenn wir von Bannen reden, meinen wir Zauber, die bestimmte Eindringlinge abwehren – Flöhe, Dämonen, was auch immer. Gewöhnlich geben sie ein Warnsignal ab, wenn jemand durchzubrechen versucht. Aber ein Schutzschildzauber würde eine echte Barriere aufbauen, die alles fernhält, inklusive Gedanken.“
    Der Harazeed neigte kurz den Kopf. „Art, die ich meine, ja. Schild, um alles fernzuhalten.“
    „Tut mir leid. Das können wir nicht.“
    „Brauchen Schild! Banne nicht halten fern das Weitsehen, das Weithören, die Elemente, die … Banne nicht sein genug!“
    Lily Yu ergriff das Wort. „Könnt Ihr einen Schild herstellen?“
    Verärgert sprach der Rat mit gesenkter Stimme mit den anderen. Sie benutzten die Handelssprache, aber so schnell und leise, dass Gan nicht alles verstehen konnte. Als sich jedoch der Gnom wieder Lily Yu zuwandte und den Kopf schüttelte, war sie nicht überrascht. „Ich nicht fähig bin. Andere nicht fähig sind. Ich den Zauber für den Schild weiß, aber nicht haben …“ Er wedelte mit den Händen. „Englisch hat das Wort nicht dafür. Meine Magie falsch, um Schild zu machen.“
    „Aber Ihr wisst, wie man es macht?“
    „Ich kenne Zauber.“
    „Cynna?“ Lily Yus Gesicht zeigte keinerlei Ausdruck, sodass Gan nicht sehen konnte, was sie dachte.
    „Ich weiß nicht“, sagte die Tattoofrau. „Ein unbekannter Zauber … Wihirlefir köhönnlefön nehennlefen nihichtleficht wihisslefiss ehennlefen wahasslefass eherlefer behelefe wihirktlefirkt.“
    „He!“, sagte Gan. „Was ist das für eine Sprache?“
    „Hühnersprache.“
    Hühnersprache? Gan wusste, was Hühner waren, aber sie glaubte nicht, dass sie eine Sprache hatten. Sie runzelte nachdenklich die Stirn und biss von ihrem Riegel ab, weniger dieses Mal, weil sie sich noch etwas für später aufsparen wollte … ein paar Minuten später wenigstens.
    Lily Yu griff über Gan hinweg und tätschelte Cynna Weavers Knie. „Du kannst mit Zaubern umgehen, aber so etwas … einen unbekannten Zauber … nun ja. Wir rufen lieber den Experten zu Hilfe.“ Sie blickte wieder den Rat an. „Ich kenne jemanden, der Euren Zauber wahrscheinlich durchführen kann.“
    Der Rat sah erleichtert aus. Cynna Weaver nicht. Sie sah … wie war noch mal das Wort? Ach ja, entsetzt. Sie sah entsetzt aus.
    Wäre es nicht spannend herauszufinden, warum?
    Gan steckte sich das letzte Stückchen Schokolade in den Mund und schaukelte vergnügt hin und her. Sie amüsierte sich prächtig. Auch ohne Fenster.

 
    4
    Mittlerweile konnte Cullen auch ohne Krücken gehen, wenn es sein musste. Es war beinahe fünf Wochen her, dass ein riesiges fliegendes Monster aus der Hölle ihm den Fuß und noch mehr abgerissen hatte. Er heilte nicht so schnell wie andere Lupi – seine Talente lagen woanders –, aber er hatte sich bereits den Unterschenkel und den Knöchel nachwachsen lassen, der jetzt in einer Verdickung endete, einer knotigen Verlängerung, in der alles angelegt war, das für einen Fuß nötig war. Noch ähnelte die Form nicht einem Fuß, aber die notwendigen Bestandteile waren bereits da.
    Aber es tat höllisch weh, auf dem verdammten Ding zu gehen. Fußwurzel und Mittelfußknochen, winzige Zehenglieder und die Sehnen waren zusammengerollt, die Knochen immer noch weich, alles unfertig, nichts dort, wo es sein sollte. Also schwang er sich auf seinen Krücken neben dem Agenten vorwärts, der ihn an irgendeinen ungeheuer geheimen Ort im FBI-Hauptquartier bringen sollte, alias das J.-Edgar-Hoover-Gebäude, und kam sich dumm vor und war missgelaunt.
    Nein, er war sauer. Lily hatte ihn angerufen … und er war ans Telefon gegangen, oder etwa nicht? Okay, vielleicht nur, weil er hatte wissen wollen, wie der Einkaufstrip mit Cynna gelaufen war, ob die verrückte Frau sich endlich dazu herabgelassen hatte, die Realität zu akzeptieren. Aber er war ans Telefon gegangen.
    Und was tat sie? Bat ihn, alles stehen und liegen zu lassen und in dieses große, hässliche Gebäude zu kommen, das nach dem Mistkerl benannt worden war, der Chef des FBI gewesen war, als man die Lupi noch ohne Vorwarnung erschießen konnte. Ohne ihm einen Grund

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