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Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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danach, aber Cynna Weaver hielt ihn so hoch, dass sie nicht drankam. „Beantworte zuerst die Frage.“
    „Ich bin stärker als du. Ich könnte ihn dir einfach wegnehmen.“
    „Hast du Geld?“
    Gans Stirn legte sich in Falten. „Hä?“
    „Wenn du Geld hast, kannst du dir deine eigene Schokolade kaufen. Wenn du kein Geld hast, musst du entweder klauen – und dann bekommst du möglicherweise großen Ärger –, oder du musst jemanden dazu bringen, dir das, was du willst, zu geben. Vielleicht gebe ich dir später noch mehr Schokolade, wenn du lieb bist. Und wenn du nicht lieb bist“, fügte sie hinzu, „wird dir das nicht gut bekommen.“
    Gan beäugte sie. Cynna Weaver war natürlich größer als sie, aber das hatte nicht viel zu bedeuten. Selbst große Menschen konnten ziemlich schwach sein. Aber sie hatte mit angesehen, wie Cynna Weaver einen Rotäugigen mit einem Zauber getötet hatte. Rotäugige waren schwer zu töten. „Lily Yu würde es nicht gefallen, wenn du mich töten würdest.“
    „Ich kann mehr als einen Zauber. Mein Schlagzauber tut weh, aber tötet nicht. Normalerweise.“
    „Ach ja?“ Interessiert horchte Gan auf. „Zeig doch mal. Nicht an mir“, sagte sie hastig. „An Halb und Halb vielleicht. Oder dem Ehrenwerten Rat.“
    „Nicht jetzt. Woher wusstest du, dass die Bewohner von Edge kommen würden?“
    „Das würde ich auch gerne wissen“, hörte sie auf einmal Lily Yu neben sich sagen.
    Gan sah zu ihr hoch. Es war ein komisches Gefühl, Lily Yu wiederzusehen. Gut komisch und schlecht komisch zugleich.
    Lily Yu war in Dis gestorben. Nun, ein Teil von ihr, denn sie war durch einen Unfall in zwei Hälften gespalten worden – was nicht Gans Schuld gewesen war, nicht allein zumindest. Da sie ein Mensch war, hatte Lily Yu eine Seele, also verband sich der Teil, der gestorben war, wieder mit dem Teil, der weiterlebte, was eben diese Lily Yu war, die nun neben Gan saß.
    Es war kompliziert, aber Gan verstand mehr oder weniger, was passiert war – so weit wenigstens, wie sie Seelen verstehen konnte. Doch wie sie sich jetzt fühlte, das verwirrte sie. Als hätte sie etwas Schlechtes gegessen, etwas, das sie nicht ganz hinunterschlucken konnte. „Das meiste von dir erinnert sich nicht an mich, oder?“
    „Aber ein Teil von mir schon.“
    Die Art, wie Lily Yu das sagte, löste das enge Gefühl in Gans Kehle. „Du hast mich erkannt. Obwohl ich jetzt ganz anders aussehe, wusstest du, wer ich war.“
    „Ja, sofort. Wirst du jetzt Cynnas Frage beantworten?“
    Gan warf einen heimlichen Blick auf den Schokoriegel, aber Cynna Weaver hielt ihn immer noch so, dass sie ihn nicht zu fassen bekam. Sie seufzte. „Ein bisschen kann ich euch sagen, aber …“
    Der Rat versuchte zu unterbrechen, aber Lily Yu sagte ihm, dass sie hören wolle, was ihre Freundin sagte. Der Rat gab ein beleidigtes Geräusch von sich. „Kleine Orangefarbene immer noch ist vor allem Dämon. Keine Freundin.“
    Gan freute sich, als Lily den Rat anlächelte, als wäre sie kurz davor, ihn zu schlagen, wollte aber nicht, dass er es merkte. „Wirklich? Ich frage mich, woher Ihr wisst, wer meine Freunde sind.“ Sie sah Gan an. „Woher wusstest du davon?“
    „Der Gesandte ist ein Harazeed – aus dem Volk der Gnome. Daher wussten die Hragash – das sind die, die mich aufgenommen haben –, dass er kommen würde, oder wenigstens wussten die Ältesten es, weil sie miteinander Kontakt haben. Und es ist Zeit für meine Prüfung, deswegen haben sie mich hierher geschickt, damit ich den nächsten Schritt machen kann.“
    „Den nächsten Schritt?“
    „Dich zu begleiten, wenn du …“
    Der Rat rief plötzlich eine Menge Worte. Einige davon waren Handelssprache, kein Englisch, aber Gan verstand das Wesentliche. Halt den Mund . Gan sah ihn an. „Ich soll Euch helfen, aber Ihr habt mir nichts vorzuschreiben. Ich kann es ihnen sagen, wenn ich will, und das tue ich … wenn ich meine Schokolade bekomme.“
    Cynna gab ihr den Schokoriegel. Gan grinste und riss das Papier auf. Sie stopfte sich die Hälfte in den Mund, schloss genießerisch die Augen und sagte: „Sie haben etwas verloren. Sie wollen, dass du es für sie findest.“
    „Gibt es einen Grund, warum sie uns das nicht sagen sollte?“, fragte Lily den Rat.
    „Nein, nein“, versicherte der ihr. „Nur dass der Verlust ist geheim – wie Gan weiß.“
    Die Schokolade schmolz in ihrem Mund und war beinahe ganz verschwunden. Gan schluckte und öffnete die Augen. Der Rat

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