Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde
Einladung so unverzüglich gefolgt sind, und bitte Sie, die beleidigende Behandlung zu entschuldigen. Kommen Sie bitte mit mir mit.“
Er wendete den Rollstuhl. Lily folgte ihm auf dem Fuß. Cullen hielt nur kurz inne, um die zwei Wachen schielend anzugrinsen.
Kindisch? Natürlich. Aber lustig.
Hinter der Tür zu seiner Rechten tat sich ein weiterer Flur auf, der aber nur kurz war und wieder vor einer Tür endete.
„MCD-Idioten“, murmelte Lily, als sie auf diese Tür zugingen.
„Du bist auch bei der MCD“, rief er ihr in Erinnerung.
„Sie gehören zur normalen MCD. Nicht zu unserer Einheit.“
MCD stand für Magical Crimes Division – Abteilung für magische Verbrechen –, eine Sektion des FBI, die einen schlechten Ruf bei den Clans hatte. Die MCD war für die Durchsetzung des Registrierungsgesetzes verantwortlich gewesen, bevor der Oberste Gerichtshof beschlossen hatte, dass Werwölfe Bürgerrechte hatten.
Die Einheit war anders als der Rest der MCD. Zum einen hatten die meisten der Mitarbeiter eine Gabe. Auf dem Papier gehörte die Einheit zur MCD, aber in der Praxis hatte sie immer unabhängig von der Abteilung operiert – manchmal auch vom gesamten bürokratischen Apparat des FBI.
Dann kam die Wende. Anzahl und Schwere der magischen Störungen sprengten alles bisher Dagewesene. Nur die Einheit hatte ausgebildete Agenten mit einer Gabe gehabt, doch es waren nicht genug gewesen. Deshalb hatte man für einige Stellen Mitarbeiter aus den Rängen der normalen MCD-Agenten herangezogen … was dazu geführt hatte, dass sie es nun mit Dummköpfen wie den beiden, die Cullen gerade kennengelernt hatte, zu tun hatten.
Brooks hielt den Rollstuhl ein paar Schritte vor der Tür am Ende des Flures an und drehte ihn mit einem komplizierten Manöver, um Cullen und Lily ansehen zu können. „Ich werde Agent Yu bitten, Sie gleich über alles zu informieren, Mr. Seabourne. Zuerst habe ich jedoch eine Frage. Haben diese beiden Agenten Ihrer Meinung nach aus ehrlicher, wenn auch bedauernswerter Unwissenheit gehandelt? Oder weil sie Vorurteile haben?“
Cullen zuckte die Achseln. „Arschloch Nummer eins ist dumm – wahrscheinlich liest er nicht viel, deswegen wusste er nicht, dass die Anweisungen widerrufen worden waren. Er dachte, er würde seine Pflicht tun. Arschloch Nummer zwei …“
„Wenn Sie mir kurz erklären könnten, wer wer ist.“
„Arschloch Nummer eins ist blond. Nummer zwei ist der Afroamerikaner, und wenn er nicht seine Ausbildung zum Agenten damit verbracht hat, auf Lupi zu schießen, dann hätte er es zumindest gerne getan.“
„Danke. Mr. Timms? Ihre Meinung bitte.“
Sein Bodyguard war zwar erschrocken über die Aufforderung, aber er antwortete sofort. „Baxter ist ein Arschloch, wie Seabourne gesagt hat. Schubst jeden herum, der es sich gefallen lässt. Carter ist in Ordnung.“
„Danke. Mr. Seabourne, ich würde Sie gerne wiedersehen, wenn Sie wieder im Besitz all ihrer Körperteile sind. Ist das Nachwachsen schmerzhaft?“
„Kennen Sie das Gefühl, wenn eine Wunde so weit verheilt ist, dass sie nur noch juckt?“
„Ja.“
„Es juckt nicht die ganze Zeit. Aber meistens. Und innen drin, wo ich nicht kratzen kann.“
„Ich verstehe. Das ist sicher sehr unangenehm.“ Er nickte Lily zu. „Bitte setzen Sie Mr. Seabourne so knapp wie möglich ins Bild.“
„Ja, Sir.“ Sie sah Cullen an. „Wir haben Besuch. Sie sagen, dass sie aus einer anderen Welt kommen, und alles deutet darauf hin, dass es stimmt. Sie kamen vor zwei Stunden bei dem Netzknoten im Fashion-Center an. Kurz vor ihrer Ankunft erschien Gan, die offenbar wusste, dass sie auf dem Weg waren, aber sich irgendwie in der Zeit geirrt zu haben schien. Es sind drei – ein Gnom, ein Mann, der aussieht wie ein Mensch, aber keiner ist, und die Dritte … ich weiß nicht, was die Dritte ist. Der Gnom will uns nicht seinen Namen sagen – wir sollen ihn Ehrenwerter Rat nennen. Der, der aussieht wie ein Mensch, heißt Wen von Ekiba, und die andere heißt Tash, ohne Familiennamen. Sie behaupten, sie seien hier, um Handelsbeziehungen aufzunehmen. Und meinetwegen und Cynnas wegen. Gan sagt, dass sie wollen, dass wir etwas für sie finden, aber sie reden nicht. Oder besser gesagt“, fügte sie hinzu, „der Rat redet, ohne viel zu sagen, und sie reden miteinander, aber nicht auf Englisch.“
Cullen zog die Augenbrauen hoch. „Wie haben sie denn überhaupt mit euch kommuniziert?“
„Der Gnom spricht ein bisschen Englisch,
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