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Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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nicht ernst nimmst?“
    „Weil du verrückt bist, nicht dumm. Willst du mir etwa treu sein?“ Sie kicherte. „Komm schon. Lass uns dem Drachen einen Besuch abstatten.“
    Er wandte sich schweigend von ihr ab und humpelte den Weg hinunter.
    Sie folgte ihm. Ohne die Bäume über ihnen war es heller, und der Betonweg lag bleich vor ihr, sodass es einfacher war zu sehen, wohin sie ihre Füße setzte. Während sie ging, fragte sie sich, ob er wohl sauer war, weil sie gelacht hatte.
    Wahrscheinlich nicht. Cullens Gemütsbewegungen waren nicht sehr subtil. Wenn er wütend wurde, dann wusste man es sofort.
    Vielleicht hatte sie ihn verwirrt. Sie hatte nicht so reagiert, wie er es erwartet hatte. Aber was hatte er denn erwartet? Manche Frauen träumten von Hochzeitskleidern und fliegenden Brautsträußen von dem Moment an, an dem sie ihre erste Barbiepuppe in den Händen gehalten hatten. Cynnas erste Barbie hatte Kung-Fu gelernt und die anderen Puppen entweder zusammengeschlagen oder beschützt.
    Sie hätte schwören können, dass Cullen sie gut genug kannte, um zu wissen, dass sie keine Frau war, die man heiratete. Durch diese ganze Baby-Geschichte konnte er nicht mehr klar denken, das musste es sein. Anscheinend war sie nicht die einzige Verrückte. Ein beruhigender Gedanke.
    Aber so verrückt, einen Lupus zu heiraten, war sie nicht. Cynna mochte vielleicht nicht viel über die Ehe wissen – oder jede andere feste Partnerschaft, denn ihre Beziehungen schienen sich immer recht schnell totzulaufen. Aber Treue war nicht verhandelbar, und Rule war der einzige treue Lupus auf dem Planeten.
    Außerdem wäre es grausam, einen Lupus zu heiraten. Sie wusste zwar nicht, was die anderen Lupi mit einem der Ihren machen würden, der eines ihrer elementarsten Gesetze verletzte, aber es war sicher nichts Angenehmes.
    Vielleicht würden die Nokolai ihn vor die Tür setzen, wenn Cullen tatsächlich so weit gehen und sie heiraten würde. Herrgott! Allein der Gedanke tat ihr weh. Sie wusste nicht, wie es für einen Lupus war, clanlos zu sein. Wenigstens konnte sie es ihm nicht richtig nachfühlen, nicht, wie ein anderer Lupus es konnte. Aber sie wusste, dass es das schlimmste Schicksal war, das sie sich vorstellen konnten.
    Cullen hatte beinahe sein ganzes Leben clanlos verbracht. Er war erst seit einigen Monaten ein Nokolai … drei Monate, dachte sie, vielleicht vier. Er war, kurz bevor sie sich kennengelernt hatten, in den Clan aufgenommen worden.
    Was hatte er sich nur dabei gedacht? Wie konnte er das alles aufs Spiel setzen?
    Vielleicht tat er es gar nicht. Was wusste sie schon. Und ihn konnte sie nicht fragen, verdammt. Er würde ihr das sagen, was ihm in den Kram passte – vermutlich würde er nicht offen lügen, aber er verdrehte die Wahrheit gern so lange, bis sie ihm passte.
    Außerdem wollte sie nicht, dass er dachte, sie würde ernsthaft über seinen Antrag nachdenken. Sie konnte Rule fragen, welcher Sünden wegen ein Lupus aus seinem Clan ausgestoßen werden konnte. Sie würde es hypothetisch formulieren müssen. Wenn sie …
    Irgendein blödes Stück Natur brachte sie ins Stolpern, weil sie nicht aufgepasst hatte. Beinahe wäre sie kopfüber gestürzt. „Verdammt!“
    Cullen blieb stehen und drehte sich zu ihr um. „Herrgott noch mal! Hier.“ Er machte eine Geste, als würde er etwas in die Luft werfen – und plötzlich erschien ein Lichtball, hüpfte auf und ab und hing dann zwischen ihnen, schimmernd wie ein riesiges Glühwürmchen.
    Sie starrte es an. „Magisches Licht. Du weißt, wie man magisches Licht macht?“
    „Mika hat es mir gezeigt. War ganz schön peinlich, um ehrlich zu sein. Es ist nämlich geradezu lächerlich einfach. Man braucht nur ganz wenig Energie.“
    „Und du lässt mich die ganze Zeit durch die Dunkelheit stolpern.“
    „Zuerst hattest du deine Hand in meiner Hose. Das gefiel mir.“
    „Du …“
    Sage deinem Gefährten, er soll seinen Schutzschild gegen Gedankensprache öffnen, damit ich mit ihm sprechen kann.
    Cynna schrak zusammen – und machte große Augen. Aus dem Schatten vor ihnen löste sich etwas Langes, Dunkles und tapste den Weg hinunter auf sie zu. Etwas sehr Langes, Dunkles. Mit Augen. Die Augen waren silbergrau, die Pupillen geschlitzt. Und sie befanden sich ungefähr drei Meter über dem Boden.
    Ihre Angst überraschte sie nicht. Das war wohl eine durchaus normale Reaktion, wenn man einen Drachen erblickte. „Äh … Cullen? Mika will mit dir sprechen.“
    Cullen stemmte

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