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Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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sachlich –, dass sie vor Erleichterung beinahe in Tränen ausgebrochen wäre.
    „Es steigt höher“, sagte Gan. „Das ist nicht gut. Menschen sind so zerbrechlich.“
    „Was?“ Sie hob den Blick. Ein kleines, dunkles Bündel hob sich hundert Meter weiter von dem hellen Schnee ab. „Ist da noch jemand? Wer ist es? Timms …“
    „Ich kümmere mich darum.“ Er rannte los.
    McClosky war wieder auf die Beine gekommen. Er sah aus, als müsse er sich gleich übergeben. „Wir sind in einer anderen Welt.“
    „Ja. Ist alles in Ordnung? Ich meine, sind Sie verletzt?“
    Er schüttelte nur den Kopf. Der Schock, vermutete Cynna, aber damit konnte sie sich jetzt nicht aufhalten. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Ruben zu. „Ist es Ihr linkes Handgelenk? Und möglicherweise Ihr Bein. Ich weiß nicht, was zu tun ist. Cullen wüsste es. Er behauptet immer, er habe Medizin studiert. Er kann den Bruch richten … wenn er herkommt.“
    „Sie könnten mein Handgelenk stützen, während ich mich auf den Rücken rolle.“
    Sie gehorchte, und er sog vor Schmerz scharf die Luft ein. Sein Gesicht wurde so weiß wie der Schnee. Sie schlüpfte aus ihrem Mantel. „Sie können nicht auf dem kalten Schnee liegen bleiben. Das ist bestimmt nicht gut.“
    „Die Tibia“, sagte er mit dünner, aber fester Stimme, „ist ganz sicher gebrochen.“
    „Es ist Ms. Wright“, rief Timms. „Sie ist bewusstlos. Ihr Herzschlag ist ganz schwach. Ich will sie nicht bewegen. Könnte die Halswirbelsäule sein.“
    Mist! „McClosky, kommen Sie her.“ Sie musste seinen Namen noch einmal sagen, bevor er sie hörte, aber dann setzte er sich in Bewegung. „Ich muss meinen Mantel unter Ruben legen. Das wird ihn ein wenig vor der Kälte und der Feuchtigkeit schützen. Sein Bein ist gebrochen. Und sein Handgelenk. Sie müssen mir dabei helfen.“
    Diese konkrete Aufgabe half ihm, sich wieder zu fassen. „Ja. Ja, er darf nicht frieren. Ich nehme ihn an den Schultern.“
    Sie betteten Ruben auf den Mantel um, auch wenn das Leder nur einen notdürftigen Schutz bot. Derweil fielen keine weiteren Körper mehr vom Himmel. Immer wieder wollte die Angst nach ihr greifen. Nicht jetzt , beschwor Cynna sich selbst. „Ich will mal sehen, was ich für Ms. Wright tun kann“, sagte sie zu McClosky. „Bleiben Sie hier bei Ruben.“
    Der Schnee war nicht tief, aber sie musste aufpassen, dass sie nicht ausrutschte. Sie lief schnell, aber vorsichtig und fragte sich, was um alles in der Welt sie nun tun sollte. Sie war keine Heilerin. Mit einiger Anstrengung konnte sie Feuer machen, dazu brauchte sie etwas, das sie entzünden konnte. Und Hitze würde den Schnee nur schmelzen. Dann würden sie im Matsch sitzen.
    Gott, sie hoffte wirklich … oh, dort kam noch ein Körper herunter! Und dieser war nackt. Und männlich.
    Cynna wechselte die Richtung. „Gan!“, rief sie. „Leg dich neben Ms. Wright!“
    „Warum?“
    „Du willst uns doch helfen, oder nicht? Sie braucht Wärme.“
    „Menschen sind so schrecklich empfindlich.“ Aber die kleine ehemalige Dämonin trottete los.
    Cullen war beinahe ein Fußballfeld weit entfernt. Bevor sie noch bei ihm war, landete ein weiterer Körper, noch weiter weg. Er sah nicht wie Lily aus, aber das Licht von Mond und Sternen war nicht hell genug, um sicher sein zu können. Dann fielen noch zwei durch das Tor – ein Großer und ein Kleiner. Sie kamen auf der anderen Seite einer kleinen Erhebung auf, sodass sie sie nicht sehen konnte.
    Cullen stemmte sich auf Arme und Beine hoch. Er ließ den Kopf hängen. „Scheiße.“
    Erleichterung überkam sie. „Wo hast du Schmerzen?“, rief sie.
    „Überall.“ Aber er schaffte es aufzustehen, wenn auch ein wenig schwankend. „Bei dir alles in Ordnung?“
    Nur außer Atem. Auf Schnee rannte es sich ebenso schlecht wie auf Sand. Sie nickte.
    „Keine Blutung?“, bohrte er weiter, weniger fragend als fordernd.
    Oh, richtig. Mit einem leichten Schrecken verstand sie, was er meinte. Stürze waren nicht gut für Schwangere.
    Sie blieb vor ihm stehen. „Keine Blutung. Mir geht es gut. Als ich fiel, war das Tor noch näher am Boden. Ruben ist dort drüben. Er hat das Bein und das Handgelenk gebrochen. McClosky ist bei ihm. Er wurde nicht verletzt. Timms und Gan sind bei Ms. Wright. Sie ist bewusstlos. Ich weiß nicht, ob Lily …“
    „Ich glaube, ich konnte sie von dem Tor fernhalten“, sagte Cullen, und grimmige Befriedigung lag in seiner Stimme. Prüfend sah er hoch zum Himmel.

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