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Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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nächsten Wagen. „Du bist ja wach!“
    „Ja, so sagte man mir. Brooks steht also unter Drogen?“, fragte er Cynna mit gerunzelter Stirn. Der Mann hatte sich die ganze Zeit nicht ein einziges Mal gerührt.
    „Nein, die Wirkung ist schon längst verflogen. Kryl hat ihn in den Schlafzustand versetzt – du weißt schon, so wie Nettie es macht. Eine Heiltrance.“
    Schlafzustand. Nettie. Die Erinnerung kehrte langsam zurück. „Ich bin schon früher aufgewacht, oder? Ich dachte …“ Er hatte gedacht, es sei Nettie gewesen, die sich um ihn gekümmert hatte und ihn ausschimpfte, weil er sich völlig verausgabt hatte. Aber Nettie, Ärztin-Schamanin seines Clans, war auf der Erde. Es musste die Heilerin der Ekiba gewesen sein, die ihn aus der Bewusstlosigkeit herausgeholt hatte.
    „Als wir Rast gemacht haben, ja. Die meisten von uns waren nicht fit genug für eine längere Reise, aber Wens Leute wollten nicht in der Nähe des Waldes bleiben, also sind wir zwei Stunden gefahren und haben dann angehalten, um die Verletzten zu versorgen und ein wenig zu schlafen.“ Cynna sah ihn tadelnd an. „Du hast mir einen Heidenschreck eingejagt, weißt du das? Ich habe noch nie gesehen, wie sich jemand umgebracht hat, weil er Raubbau mit seiner Gabe getrieben hat, aber es gibt ja für alles ein erstes Mal.“
    „Ich bin am Leben, oder nicht?“, brummte er.
    „Du lagst im Koma, verdammt noch mal!“
    Das verschlug ihm die Sprache … für ein paar Sekunden. „Das kann nicht sein.“ In einem Koma ruhte man sich nicht aus. Er fühlte sich gut … abgesehen von dem immer noch andauernden wölfischen Interesse an den Pferden. „Gibt es noch mehr von dem Dörrfleisch?“
    „Also, wirklich!“ Cynna machte ein angewidertes Gesicht, bückte sich aber wieder unter ihren Sitz.
    Steve hatte die Holztür seines Wagens entriegelt. Er drückte sie auf, sodass sie gegen die Wagenwand schwang, setzte sich an den Rand der Ladefläche und ließ die Beine baumeln. Hinter ihm konnte Cullen ein paar Holzkisten und zwei schlafende Körper erkennen. Einer war orange. Der andere schnarchte.
    Cullen musste schmunzeln. Was für ein Anblick! McClosky, der seelenruhig neben Gan schlummerte.
    „Es sah aber ganz aus wie ein Koma“, sagte Steve. „Du hast überhaupt nicht reagiert. Ich habe mit meinem Taschenmesser in deinen Fuß gepiekst, und du hast nicht mal gezuckt.“
    Vielleicht lag er tatsächlich falsch.
    Auf einmal unruhig geworden, stand Cullen auf, hob den Rock seines Thawbs – er weigerte sich, es ein Kleid zu nennen – und sprang über die Wagenwand. Sein Knie hielt dem Aufprall gut stand, also musste es, während er geschlafen hatte, geheilt sein. Er spürte die steinige Straße unangenehm unter seinen nackten Fußsohlen, als er jetzt zu Cynna aufholte, hatte aber vorerst genug gesessen. „Du glaubst, dass ich in einem Koma war?“
    Sie warf ihm ein Stück Dörrfleisch zu. „Warum grinst du so? Wer ist denn so blöd zu grinsen, wenn er herausfindet, dass er im Koma gelegen hat?“
    „Du hast dir Sorgen um mich gemacht.“
    Sie verdrehte die Augen.
    Steve, dem jegliches Feingefühl abging, fuhr gut gelaunt fort: „Alle dachten, es wäre aus mit dir, vor allem, als die Heilerin sich weigerte, ihren esoterischen Schmusekram zu machen. Cynna hatte Schaum vor dem Mund, aber die Frau hatte Angst, sie würde mit dir in das Koma fallen und nicht mehr herausfinden. Sag mal, stimmt es, dass Werwölfe ihre ganze Magie aufbrauchen können und dann sterben?“
    „Theoretisch ja“, sagte Cullen geistesabwesend und biss ein großes Stück salziges Fleisch ab. Wie hatte es passieren können, dass er sich so stark verausgabt hatte? Er hatte doch den Diamanten benutzt, nicht seine eigenen Quellen. Natürlich verbrauchte man auch ein wenig Energie, wenn man Magie aus einem Diamanten zog, aber nicht sehr viel. Aber er hatte gerade erst eine Kraftlinie bezwungen …
    „Zumindest glauben sie das hier. Die Ekibas haben alle gedacht, du würdest bald sterben. Tash nahm an, du hättest eine Chance, weil du ein Lupus bist, aber die anderen waren nicht davon überzeugt. Dass du ein Lupus bist, meine ich.“ Er schnaubte verächtlich. „Sie wollten nicht auf uns hören. Wir wären ignorante Wilde, Werwölfe gäbe es nicht, und wir sollten aufhören zu lügen. Gan hat ihnen dann mal gesagt, was Sache ist.“
    Cullen hatte genug gekaut und schluckte. „Gan?“
    „Sie glauben, dass sie nicht lügen kann, deswegen haben sie ihr geglaubt, als Cynna ihr

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