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Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Bestimmungen zu lesen gegeben. Aber wie ich sehe, hast du noch beide Hände, also bist du wohl nicht erwischt worden. Was hast du geklaut?“
    Beleidigt sah Gan sie an. „Warum glaubst du, dass ich etwas geklaut habe?“
    „Weil ich clever bin. Wie kommt es, dass du uns den Namen deines Wächters genannt hast, wenn Namen doch so große Geheimnisse sind?“
    „Du bist dumm. Ich habe dir nicht Jeneks echten Namen gesagt. Ich kenne nur seinen Rufnamen.“
    „Kennt den nicht nur die Familie?“
    „Jenek ist ein Hragash, kein Harazeed. Die Hragash sind nicht so altmodisch, was ihre Rufnamen angeht, wie die Harazeed.“ Sie rümpfte die Nase. „Sie haben zu viel Zeit mit den Sidhe verbracht. Wenn ich …“
    „Wir nun beginnen.“ Der Dreizehnte Kanzler – der, den Cynna Bilbo nannte – warf Gan und dem Menschen neben ihr einen bösen Blick zu. Er mochte keine von beiden, aber er musste sie tolerieren. Gan streckte ihm die Zunge heraus.
    Die Sitzung begann so, wie Gan es erwartet hatte – reden, reden, reden. Die Menschen wollten, dass die Gnome die Lauschzauber aus ihren Zimmern entfernten. Sie wollten andere Kleidung – die, die man ihnen gegeben hatte, mochten sie nicht. Menschen hatten überhaupt keinen Geschmack. Außerdem wollten sie eine Abschrift der Stadtgesetze, die Gan erwähnt hatte, und eine Karte und solche Sachen. Die Räte taten so, als würde Ungeheuerliches von ihnen verlangt, was natürlich Unsinn war. Deswegen stimmten sie dann auch zu.
    Abgesehen von dem Punkt mit dem Baden. Gan fand, Menschen hatten komische Ansichten über Kleidung und Nacktheit und so, aber sie konnten wohl kaum erwarten, dass die Räte allen befahlen, die Bäder zu verlassen, nur damit keiner einen nackten Menschen zu sehen bekam. Das war einfach lächerlich.
    Endlich sagte Ruben Brooks: „Sehr gut. Kommen wir also zu dem Problem mit Eurem Medaillon. Dazu haben wir einige Fragen.“
    Die Gnome wechselten verstohlene Blicke miteinander. Dann richteten sie sie auf die kleine Tür am Ende des Raumes. Diese öffnete sich.
    Zuerst war Gan wieder einmal enttäuscht. Die Gnomin, die durch die Tür trat, war winzig und faltig. Sie hatte kleine, runde Brüste und einen kleinen, runden Bauch, und sie trug ein langweiliges grau-violettes Kleid, das nur mit sehr wenig Gold an den Ärmeln verziert war. In ihre Zöpfe hatte sie viele Edelsteine geflochten, aber ihr Gesicht war unscheinbar, beinahe wie das eines Menschen.
    Aber ihre Zähne waren hübsch. Sie sahen aus, als wären sie sehr scharf.
    Dann sah Gan ihre Augen und spürte mit ihrem üther -Sinn ihre Dichte, und ihre Herzen gerieten ins Stolpern. „Älteste“, flüsterte sie. Und das war alles, was sie sagte. All die Fragen, die sie hatte stellen wollen, auch die, für die sie keine Worte hatte finden können, blieben ihr in der Kehle stecken und schnürten sie ihr so fest zu, dass sie kaum atmen konnte.
    Die Älteste der Harazeed betrachtete sie aus grauen Augen voller Geheimnisse. „Du wirst Gan gerufen.“
    Gan nickte, ein ängstliches und aufgeregtes Häufchen Wackelpudding.
    „Du wirst still sein, Gan, bis ich zu Ende geredet habe.“
    Gan nickte wieder. Natürlich. Sie würde alles tun, was die Älteste von ihr verlangte.
    Diese wandte sich jetzt an die Menschen. „Ich werde die Erste Ehrenwerte Rätin gerufen. Und ich werde Euch von dem Medaillon erzählen.“
    Sie bewegte sich langsam, als würden ihr die Knochen wehtun, ließ sich aber doch recht geschickt auf ihr Kissen sinken. „Als der Große Krieg vorbei war, herrschte Chaos in den Welten. Viel war zerstört worden. Viel Wissen war verloren gegangen. Eure Welt“, sagte sie zu den Menschen, „wurde von den anderen getrennt; nur mit Dis blieb sie verbunden. Auch die anderen wurden voneinander getrennt. Die großen Tore gab es nicht mehr, und nur wenige erinnerten sich daran, wie man die kleinen Tore errichtete.
    Die Harazeed waren unter denen, die sich erinnerten. Und so wurde das Medaillon uns übergeben. Wir kamen in eine Welt, in der es wilde Magie bisher unmöglich gemacht hatte, sich niederzulassen. Zuerst lebten wir hier allein mit einigen Tieren. Selbst die Sidhe blieben damals nicht lange in Edge. Allmählich brachte das Medaillon Muster in diese Welt. Selbst dort, wo die Magie sehr stark war, wechselten Tag und Nacht sich ab.
    In der Nähe des Flusses war die Ordnung am größten. Wir lebten gut, und so kamen schließlich auch andere nach Edge.
    Damals wie heute war Edge eine Zuflucht für die

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