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Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Aufgaben hatten – wie zum Beispiel die Wände zu halten. Aber es schien nichts Bedrohliches zu passieren, und falls es nur vorübergehend war …
    Ruben riss sie aus ihren sorgenvollen Gedanken. „Können wir jetzt belauscht werden?“
    Cullen zuckte anmutig die Achseln. „Nicht mittels der Zauber, die sie aktiviert hatten. Für mehr kann ich nicht garantieren.“
    „Nun gut. Zuerst einmal möchte ich, dass sich alle über ihre Rollen im Klaren sind, solange wir hier als Gäste leben.“ Er schenkte Cullen ein leichtes Lächeln. „Was auch immer wir darunter verstehen. Wir repräsentieren die Vereinigten Staaten von Amerika. Wir erwarten, auch so behandelt zu werden. Wahrscheinlich werden sie auf unsere Forderungen sehr zuvorkommend eingehen. Sie werden uns gleichzeitig von oben herab behandeln … außer möglicherweise Mr. Seabourne. Sie neigen dazu, Menschen geringzuschätzen. Er ist sowohl ein Lupus als auch ein Zauberer, und bewusst oder unbewusst werden sie erwarten, dass er derjenige ist, der die Entscheidungen trifft.“
    „Sollen wir so tun, als seien wir wichtig?“ Cynna fragte sich, ob sie das wohl hinbekäme.
    „Nicht so tun“, sagte Cullen. „Ihr Leben und das Leben aller anderen hier hängt von dir ab. Das wissen sie. Denk einfach immer daran und überlass das Schauspielern uns.“ Sein Lächeln war kalt und gar nicht freundlich. „Ich werde ihre Erwartungen schon erfüllen. Brooks, vermute ich, wird sie verwirren.“
    Sie wusste nicht, was er damit meinte, aber Ruben verwirrte oft sein Gegenüber. Sie nickte. „Sollten wir uns deswegen weigern, die Klamotten anzuziehen? Weil wir wichtig sind?“
    „Nicht nur. Die Gnome versuchen, uns für sich zu behalten.“
    Rubens Augenbrauen hoben sich. „Sie haben das also auch bemerkt? Ja, obwohl ich sagen würde, sie erheben Anspruch auf uns. Sie wollen uns isolieren und uns dann den Bewohnern von Edge präsentieren, als wären wir bereits ihre Verbündete. Dazu gehört auch, dass wir Gewänder tragen, die Teil ihrer Kultur sind.“
    „Ja“, sagte McClosky langsam, „das könnte stimmen, wenn ich daran denke, was ich über die wirtschaftliche Situation dieser Welt weiß.“
    „Setzen Sie die anderen bitte ins Bild.“
    McCloskys Anzug war schmutzig und verknittert, seine Krawatte irgendwann verloren gegangen, seine Schuhe waren abgestoßen. Mit seinem Dreitagebart sah er eher aus wie ein Trinker, der gerade von einem Besäufnis kam, und nicht wie der geschniegelte und propere Diplomat, als den sie ihn kennengelernt hatte. Manchmal klang er immer noch wie ein Armleuchter, aber nicht mehr oft.
    Im Moment, den Oberkörper vorgelehnt, die Ellbogen auf den Knien, wirkte er sehr ernsthaft. „In Edge gibt es viele Interessengruppen, wie Sie sicher bereits alle festgestellt haben, aber die Gnome haben das Sagen. Sie sind die Herrscher der Stadt und der Tore. Tore bedeuten Handel, und dieser Handel ist der Lebensnerv dieser Welt. Ihre gesamte Ökonomie basiert darauf. Sie importieren sogar einen Teil ihrer Lebensmittel, vermutlich aus reiner Notwendigkeit. Ackerland ist begrenzt, die Zeit der Reife kurz, und es gibt relativ wenige Feldfrüchte, die sich hier akklimatisiert haben. Deswegen glaube ich, dass die Versorgung der Bevölkerung ohne die Tore sehr schwierig wäre.“
    „Dann sind die Gnome also die Machthaber“, sagte Cynna. „Schon verstanden. Doch begreife ich trotzdem nicht, was das damit zu tun hat, dass sie uns als ihre zu groß geratenen Verwandten verkleiden wollen.“
    „Wir sind Spielsteine. Die Wende hat die politische Situation geändert. Ich weiß nicht, auf welche Weise – niemand will mir Genaueres sagen. Aber das Machtgleichgewicht verschiebt sich, oder zumindest gehen sie davon aus, dass es das tut.“
    Cullen ließ ein magisches Licht wie einen Ball auf seiner Hand auf und ab hüpfen. „Vielleicht haben die Gnome Angst, dass es einer der anderen Gruppen durch die Wende plötzlich möglich wird, ein Tor zu öffnen. Sie wollen ihr Monopol nur ungern verlieren. Aber diese ganzen Spekulationen und Ablenkungsmanöver sind graue Theorie, nicht wahr? Solange wir das verlorene Medaillon nicht finden, wird auch niemand irgendwelche Tore öffnen … das hat man uns jedenfalls erzählt.“
    Ruben sah ihn interessiert an. „Haben Sie Grund zu der Vermutung, dass sie uns über die wahre Eigenschaft dieses Medaillons getäuscht haben?“
    „Abgesehen davon, dass alle Gnome eine gute Lüge zu schätzen wissen, meinen Sie?“ Cullen

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