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Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Titel: Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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sind?« Er schüttelte den Kopf, gallig wie immer. »Gehen Sie schon. Nehmen Sie Ihren Mann in den Arm. Und den Jungen, den Sie gerettet haben. Dann ist das hier«, er deutete mit dem Kopf auf die Leiche auf dem Bett, »gleich nicht mehr so wichtig. Nicht unwichtig, aber unwichtiger.«
    Dankbarkeit schnürte ihr die Kehle zu. Eine schreckliche Sekunde lang dachte sie, sie würde in Tränen ausbrechen – was Brown sicher noch mehr entsetzt hätte als sie. »Danke«, stieß sie hervor.
    »Fahren Sie mit ins Krankenhaus«, befahl er ihr. »Keine Widerrede.«
    Sie brachte ein Lächeln zustande. Nur schwach zwar, aber es war ein Lächeln. »Okay«, sagte sie und ging zur Tür.
    Deacon sagte etwas, als sie gerade über die Schwelle trat, aber nicht zu ihr. »Da draußen ist ein Kellereingang, falls Sie danach suchen. Neben der Hintertür, wenn Sie …«
    Er musste den Satz nicht mehr beenden; Cullen war bereits auf dem Weg zur Hintertür.
    Lily trat in den Sonnenschein hinaus und blinzelte.
    Ein paar Schritte entfernt saß Rule an einem Picknicktisch, Toby, dessen Beine auf den Boden baumelten, im Arm. Er sah zu, wie sein Sohn atmete.
    »Seine Gesichtsfarbe sieht gut aus«, sagte Lily, als sie sich ihnen näherte.
    Rule hob den Blick. Er lächelte sie an. »Puls und Atmung sind auch in Ordnung. Aber er steht unter einem starken Beruhigungsmittel. Er bewegt sich überhaupt nicht. Ich frage mich, ob der Tee, den sie ihm gegeben hat, nicht auch einen magischen Bestandteil hatte.«
    »Das kann ich bestimmt herausfinden.« Sie trat näher, beugte sich vor und legte die Hand an Tobys Wange. »Keine Magie«, sagte sie leise. Sie wusste, dass Rule daran denken musste, dass sein Sohn schon einmal so tief geschlafen hatte und man ihn nicht hatte wecken können. Damals war Magie die Ursache gewesen.
    Er stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. » Nadia …« Er stockte, und Traurigkeit huschte über sein Gesicht.
    Sie war nicht mehr seine nadia . Nadia bedeutete Knoten, Gürtel, Verbindung … »Verstößt es gegen irgendeine Regel, wenn du mich auch ohne das Band der Gefährten so nennst?«
    »Vielleicht nicht. Geht es dir gut?«
    Sie nahm sich einen Moment Zeit, um in sich hineinzuhorchen. »Es wird schon wieder. Brown hat mich hierhergeschickt.« Sie zog ein Gesicht. »Er hat den Abzug gedrückt, und ich bekomme das Zittern.«
    »Du hast den Befehl dazu gegeben. Wenn es dich belastet – und das wird es ganz sicher manchmal –, dann frage dich immer, ob Mandy Ann lebendig besser dran gewesen wäre. Man hätte sie ganz sicher für unzurechnungsfähig erklärt. Was für ein Unheil, wenn die Ärzte sie wieder so weit hergestellt hätten, dass sie sich daran erinnert hätte, wie sie ihre Tochter mit Stromschlägen getötet und ihren Sohn zu dem Dasein eines ewigen lebenden Toten verdammt hat.«
    »Ja.« Lily atmete tief durch. »Das stimmt.« Sie sah an ihm vorbei zu dem Feldweg hin, auf dem ein Krankenwagen durch die Fahrrinnen holperte. »Gut, da kommen sie.«
    Sie luden gerade Toby in den Krankenwagen, als Cullen eilig um die Ecke der Hütte bog, in der einen Hand ein einfaches Notizbuch mit Spiralbindung, in der anderen ein Einmachglas. »Ich habe es gefunden.«
    »Das soll ein Grimoire sein?« Lily schüttelte den Kopf. »Schon gut. Was ist in dem Glas?«
    »Blut.«
    »Cullen, du kannst nicht einfach so ein Beweismittel –«
    »Charleys Blut«, sagte er grimmig. »Und zum Teufel mit der Beweismittelkette. Wir brauchen es.«
    Nur eine Person durfte bei Toby hinten im Wagen mitfahren, deswegen ging Lily mit Cullen zurück zum Auto. Als sie dort ankamen, war sie immer noch müde, aber das Zittern und die Übelkeit hatten aufgehört.
    Cullen schnallte sich an und sagte die ersten zehn Minuten auf dem Rückweg nach Halo kein Wort. Stattdessen studierte er aufmerksam Mandy Anns Spiralzauberbuch. Dann unterbrach er das Schweigen mit einem »Scheiße«.
    »Weißt du immer noch nicht, wie du ihn aufhalten kannst?«
    »Doch, aber es gefällt mir ganz und gar nicht. Und dir bestimmt auch nicht. Und Rule erst recht nicht.«
    Was ihre Reaktion anging, lag er jetzt schon richtig, dabei hatte er ihr noch gar nichts gesagt. »Und die Antwort ist …?«
    »Der Einzige, der den Wiedergänger töten kann, ist Charley.«
    »Charley ist der Wiedergänger.«
    »Bingo.«
    Ein Gutes hatte es, wenn man mit dem Krankenwagen zur Notaufnahme fuhr – man kam sofort dran. Genauso hatte es Rule gehofft. Als Lily und Cullen eintrafen, hatte der Arzt Toby

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