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Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Titel: Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Gras sprang der Dieselmotor an und machte genug Lärm, dass auch ein Dutzend Männer unbemerkt die Hütte hätten stürmen können. Er begann zu laufen.
    Er war bereits bei den Ackerfurchen, als er es roch. Fäulnis, schwach, aber unverkennbar. Seine Gefasstheit geriet ins Wanken – aber nein, es konnte nicht Toby sein. Toby war noch vor wenigen Stunden am Leben gewesen.
    Und er war immer noch am Leben. Er musste am Leben sein.
    Dann hörte er Cullens Pfiff – ein einziger hoher Ton – und drehte den Kopf. Das war das Signal zum Angriff. Schluss mit der Vorsicht. Rule kannte nicht den Grund, aber er zögerte nicht. Die letzten zwanzig Meter legte er, so schnell er konnte, zurück, rannte um die Hütte herum, wo die Tür – großer Gott – offen stand.
    Ohne jedes Zögern, ohne jede Vorsicht stürzte er hinein.
    »Halt!«
    Er gehorchte. Obwohl das plötzliche Licht ihn blendete, sah er genug, um wie erstarrt stehen zu bleiben.
    Die Frau hatte langes braunes Haar, das zu Zöpfen geflochten war, die ihr bis zur Taille reichten. Sie war klein, muskulös, mollig. Über eine ihrer rundlichen Wangen zog sich ein blutiger Kratzer. Sie trug ein blaues Männerarbeitshemd mit aufgerollten Ärmeln, das in der Taille geknotet war, und einen Tellerrock mit verblasstem Batikmuster.
    Der Rock war um sie herum auf einem großen weichen Bett ausgebreitet, das mit einem hübschen, altmodischen Quilt bedeckt war. Mit ihrem sonnengebräunten Arm hielt sie Tobys schlaffen Körper an sich gedrückt.
    Mit der anderen Hand hielt sie ein Messer an seine Kehle. Ein großes, scharfes Schlachtermesser.
    Aber er atmete. Nach einigen Sekunden hatten sich Rules Augen genug an das Licht gewöhnt, um das zu erkennen. Die Brust seines Sohnes hob und senkte sich gleichmäßig.
    »Kommen Sie rein«, sagte Mandy Ann mit hoher, munterer Stimme. »Oh, da sind Sie ja schon!« Sie kicherte. »Aber kommen Sie nicht näher. Ich will nicht, dass dem neuen Körper meines Sohnes etwas geschieht.«
    Cullen kam schlitternd neben Rule zum Stehen. »Ein Schutzbann«, flüsterte er. »Da war ein verdammter Schutzbann auf dem Boden. Ich habe ihn erst gesehen, als du schon drübergegangen warst und er aufflackerte, aber da war es schon zu spät. Sie war gewarnt.«
    »Oh, Sie sind bestimmt der Hübsche. Schade, dass ich nicht Sie benutzen kann.« Mandy Ann schüttelte den Kopf. »Aber Charley will den Jungen. Das hat er mir gesagt.«
    »Was hat Toby?« Rule tat sein Bestes, um das Knurren aus seiner Stimme herauszuhalten. Es gelang ihm nicht ganz. »Was haben Sie mit meinem Sohn gemacht?«
    »Ist er Ihr Sohn? Nichts. Ich habe ihm ein wenig von meinem Spezialtee gegeben, damit er schlafen kann. Ich wollte dem armen Jungen ja keine Angst einflößen.«
    Jetzt hatten sich Rules Augen vollständig an das Dämmerlicht in der Hütte gewöhnt. Es war heiß hier drinnen. Er fühlte sein Hemd an seinem Rücken kleben. Alle Fenster waren geöffnet, um so viel frische Luft wie möglich hereinzulassen, aber die Vorhänge waren zugezogen. Sie bewegten sich kaum.
    Die Hütte bestand nur aus einem einzigen großen Raum, wie man es ihm gesagt hatte. Das große, bequeme Bett, auf dem Mandy Ann saß, stand an der Südwand zu seiner Linken. Gegenüber befanden sich das Wohnzimmer und die Küche. Auf dem großen Holztisch in der Küche stand ein merkwürdig aussehendes Gerät. Es erinnerte Rule an das, was sie in den Arztserien im Fernsehen benutzten, wenn sie laut »Weg!« riefen und versuchten, ein Herz wieder zum Schlagen zu bringen.
    Eine junge Frau mit rotem Haar und sehr vielen Sommersprossen saß an diesem Tisch – sozusagen. Sie war an einen der Stühle gefesselt. Ihre Augen starrten ins Leere, und eine Fliege krabbelte unbehindert über ihre sommersprossige Wange.
    In dem Moment, als Lily Rule und Cullen so schnell loslaufen sah, wusste sie, dass etwas schiefgegangen war.
    Zum Teufel mit dem Signal. Entweder würden Rule und Cullen sofort mit der Situation fertig, die sie vorfanden, oder sie würden Schützenhilfe brauchen. »Brown, Sie kommen von Westen. Gehen Sie zu den Fenstern auf dieser Seite. Deacon, Sie übernehmen das Fenster im Süden. Waffen schussbereit, aber schießen Sie nicht, bis ich den Befehl gebe oder Sie sehen, dass unmittelbare Lebensgefahr droht. Ich verlasse mich auf Ihr Urteilsvermögen.« Sie hoffte zu Gott, dass sie welches hatten. »Ich gehe davon aus, dass wir es mit einer Geiselnahme zu tun haben.«
    Deacon fing nicht mit Zuständigkeitsbereichen

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