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Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Titel: Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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dreiunddreißig, und ich habe ein paar Kilometer mehr auf dem Tacho als die vierzig Jahre, die Sie so taktvoll geschätzt haben. Ich habe recht spät damit angefangen, eine Familie zu gründen, skandalös spät, finden auch die, die sich mehr über meine späte Schwangerschaft aufgeregt haben als über Crystals Mutter, die sie mit siebzehn bekommen hat.« Sie warf Deacon einen schiefen Blick zu. »Ihre Mutter und ich waren enge Freunde, als wir jung waren, weil es außer uns hier in Halo nur wenige Katholiken gibt. Und so kam es, dass ich zwar recht spät Mutter, aber recht früh Patin wurde.«
    »Hmmm.« Lily war aufgefallen, dass die Leute im Süden immer einen Weg fanden, ihre religiöse Gesinnung ins Gespräch einfließen zu lassen, genauso wie sie es immer schafften, das Gespräch auf ihr Lieblings-Footballteam zu lenken. Es irritierte sie.
    Farquhar zuckte die Achseln. »Mit der Zeit haben ihre Mutter und ich uns auseinandergelebt, aber ich habe immer noch eine Schwäche für Crystal. Deshalb gebe ich ihr hin und wieder Ratschläge. Was sie, wie Sie sicher bemerkt haben werden, gar nicht schätzt.«
    »Sie ist wie ein Welpe«, sagte Deacon. »Zerkaut Ihnen die Schuhe, läuft Ihnen vor die Füße und versteht dann nicht, wenn man schimpft. Sie meint es gut, nehme ich an. Bisher hat sie sich noch für jeden Außenseiter eingesetzt.« Er sah Lily mit einem Lächeln an, in dem ein Hauch von Spott lag. »Die arme Crystal hat mit Ihnen dasselbe Problem wie mit mir. Ich bin schwarz, was mich eigentlich zum Außenseiter macht, aber durch diese Marke werde ich eben auch zu einem Unterdrücker.«
    Lily hob die Augenbrauen. »Ich kann mir nicht vorstellen, warum mich jemand für eine Außenseiterin halten sollte.« Außenseiter war in Lilys Augen gleichbedeutend mit Opfer . Als sie neun Jahre alt war, war sie einmal ein Opfer gewesen. Seither nie mehr wieder.
    »Vielleicht nicht Sie direkt. Aber diesen Weer, mit dem Sie zusammen sind. Crystal setzt sich neuerdings sehr für die Rechte der Werwölfe ein.«
    Zu Lilys Überraschung war es Farquhar, die ihn korrigierte. »Lupus, Jay. Man nennt sie heutzutage nicht mehr Werwölfe. Agent Yu.« Sie warf einen Blick auf ihr Handgelenk, das eine zarte goldene Uhr schmückte. »Ich habe vor der Anklageerhebung noch viel zu tun.«
    Und Lily hatte sich ablenken lassen, als sie sich die unfähige Kessenblaum vorgeknöpft hatte. Vielleicht war das auch ganz gut so. Sie war sehr wütend gewesen. »Es wird keine Anklageerhebung geben.«
    Farquhar zog verblüfft die Brauen hoch. »Wie bitte?«
    »Kessenblaum ist eine Nervensäge, aber sie hat recht. Meacham ist nicht zurechnungsfähig. Er gehört nicht in eine Gefängniszelle, und er ist nicht schuldig.«
    Farquhars Ton erreichte den Gefrierpunkt. »Ich habe mehr als genug Material, um zu beweisen, dass er es ist.«
    »Er hat keine Gabe, nicht den leisesten Hauch. Er kann keine Magie nutzen. Und beim Tod von Becky Meacham und ihren Kindern wurde Magie benutzt. Er wurde benutzt.«
    »Oh, kommen Sie. Sie wollen doch nicht ernsthaft behaupten, dass er besessen war.«
    Ungehalten sah Deacon sie an. »Sie sagten, dass er nicht besessen war. Als ich Sie danach fragte, sagten Sie, es seien keine Rückstände von einem Dämon an den Leichen.«
    »Ich weiß nicht, was Meacham angetan wurde. Oder wer es getan hat und wie. Aber an Roy Meacham haften, genau wie an seiner Frau, Spuren von Todesmagie, und er kann nicht der Verursacher sein. Irgendjemand anderes war es, und das ist unser Täter.«
    »Das ist doch Unsinn«, sagte Farquhar ärgerlich und ging zur Tür. »Wenn das alles ist, was Sie mit mir besprechen wollten …«
    »Nicht ganz.« Lily hatte gehofft, zu einer Einigung zu kommen, ohne schwereres Geschütz auffahren zu müssen. Aber anscheinend war es wohl doch nötig. »Ich setze Sie hiermit darüber in Kenntnis, dass das FBI Roy Meacham ab heute in Gewahrsam nimmt. Die Marshals werden in einigen Stunden eintreffen.«
    Farquhar blieb stehen und drehte sich um. »Oh nein, das werden Sie nicht tun. Wenn Sie glauben, dass ich klein beigebe, weil Sie sich in den Kopf gesetzt haben, dass ein Mann, der seine Frau und seine Kinder zu Tode geprügelt hat, ein Opfer ist –«
    »Mir ist klar, dass Sie sich auf mein Wort verlassen müssen. Aber die Tatsache, dass er keine eigene Magie hat, ist –«
    »Mir ist scheißegal, ob Roy Don Meacham Magie hat oder nicht. Er hat diese Kinder getötet.«
    Lily hörte wieder, wie er mit gebrochener Stimme

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