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Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Titel: Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Anhörung zu tun?« Eigentlich würde es nur eine Formalität sein, hatte seine Großmutter gesagt. Das bedeutete, dass sie nur hingingen, um das Juristische zu klären, nicht um sich zu streiten, und dass der Richter ihn zu Dad lassen würde.
    »Reporter.« Grammy schlug die Eier mit der Gabel, als hätten sie ihr eine freche Antwort gegeben. »Ein paar sind schon hier, und dein Vater glaubt, es kommen noch mehr.« Sie senkte ihre Stimme, also wollte sie nicht, dass sie den Rest hörten. »Wichtigtuer, allesamt, die ihre Nase in anderer Leute Angelegenheiten stecken.«
    Verblüfft sah Toby sie an. Er wusste, warum er Reporter nicht mochte: Weil sie sich in alles einmischten. Ihretwegen hatte er viele Dinge nicht gemeinsam mit Dad machen können, weil der nicht wollte, dass die Presse erfuhr, dass er sein Vater war. Und Mom war auch eine Reporterin, und früher hatte Toby gedacht, ihre Arbeit sei schuld daran, dass sie nie zu Hause war, aber das war, als er noch zu klein gewesen war, um sich die Wahrheit einzugestehen. Sie wollte nicht zu Hause sein.
    Aber Grammy sprach nie schlecht von Reportern. Oder von Mom. Er war sich ziemlich sicher, dass sie manchmal böse auf Mom war, aber sie sagte es nie. »Wie kommt es, dass du plötzlich böse auf die Reporter bist? Können sie den Richter dazu bringen, anders zu entscheiden?«
    Grammy schenkte ihm wieder ein angespanntes Lächeln, eines, dem anzusehen war, dass sie eigentlich keine Lust hatte zu lächeln, aber ihn wissen lassen wollte, dass sie nicht seinetwegen böse war. »Sie. Der Richter ist eine sie, kein er. Und was Reporter sagen, sollte nicht von Bedeutung sein, aber zwischen dem, was sein sollte, und dem, was ist, herrscht ein himmelweiter Unterschied.«
    »Eine gute Richterin lässt sich nicht von der Anwesenheit der Presse beeinflussen«, sagte Dad, »aber sie wird jetzt vielleicht sorgfältiger sein und langsamer vorgehen. Viel wichtiger ist, dass die Presse, wenn sie erst einmal von dir weiß, Freunde und Nachbarn deiner Großmutter belästigen wird. Und uns auch, indem sie viele Fragen stellen werden, viele beleidigende Fragen auch, und uns möglicherweise falsch zitieren werden, wenn wir antworten.«
    Toby nickte. Er hatte im Fernsehen gesehen, wie Reporter seinem Dad Fragen gestellt hatten, deswegen wusste er, wie dumm ihre Fragen sein konnten. »Und du kannst sie nicht hauen oder so, weil das alles nur noch schlimmer machen würde.«
    »Ganz genau. Sie werden natürlich meine Eignung als Vater infrage stellen. Damit rechne ich. Aber da manche von ihnen mehr an Spekulationen und Skandalen als an Fakten interessiert sind, werden sie vielleicht auch ein paar unangenehme Gerüchte über deine Großmutter und deine Mutter in die Welt setzen.«
    »Aber das wird sowieso passieren, oder?« Toby nahm sich einen Streifen Speck. »Du hast gesagt, sie würden von der Sorgerechtsvereinbarung erfahren und dass uns das, was sie sagen werden, nicht gefallen wird. Jetzt passiert es nur vor der Anhörung statt hinterher.«
    Dad und Großmutter tauschten einen dieser Blicke, den sich Erwachsene zuwerfen, wenn sie einem etwas nicht sagen. Grammy drehte sich zum Herd um und goss die Eier in die Pfanne. »Da ist ein Teller für den Speck. Setz dich bitte, wenn du isst.«
    Toby seufzte, aber tat wie ihm geheißen und zog sich einen Stuhl heran.
    Sein Vater sagte: »Nach der Anhörung wirst du auf dem Clangut sein. Dort werden die Reporter dich nicht belästigen können.«
    Toby dachte nach, während er auf seinem Speck kaute. »Aber dich und Grammy können sie belästigen. Und die Nachbarn und so.«
    »Mit der Presse umzugehen ist Teil meiner Arbeit«, sagte Rule. »Ich wünschte nur, ich könnte deine Großmutter besser vor ihr schützen.«
    Grammy schnaubte verächtlich. »Ich werde schon mit ein paar neugierigen Reportern fertig, wenn es sein muss. Und Connie auch. Iss jetzt deine Eier.« Sie kam mit der Pfanne zum Tisch und ließ die Rühreier auf Tobys Teller gleiten.
    Connie war Mrs Milligan, ihre Nachbarin zur Linken. Sie wusste, dass Toby ein Lupus war. Sie und Grammy waren schon seit Ewigkeiten befreundet, schon seitdem sie zusammen als Krankenschwestern gearbeitet hatten, bevor Grammy beschlossen hatte, in Rente zu gehen und sich um ihn zu kümmern. Grammy hatte ihr die Wahrheit gesagt, als Tobys Mutter mit ihm schwanger war, noch bevor er auf der Welt war. Seitdem hatte Mrs Milligan das Geheimnis bewahrt, ganze neun Jahre schon, und Toby glaubte, dass Grammy recht

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