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Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Titel: Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Hirnschaden ergeben haben.«
    »Hirnschaden.«
    »Oh, ja. Es ist eine erhebliche Schädigung festzustellen, oberflächlich ähnlich der, wie sie von Enzephalitis hervorgerufen wird, am schwersten betroffen sind die zentralen Strukturen – Hippocampus, Präfrontallappen, frontaler und temporaler Cortex, mit leichterer Schädigung der Amygdala. Proben aus diesen Regionen weisen Einschlüsse auf, die auffällig Negri-Körpern ähneln, obgleich der Antikörpertest negativ war und damit Tollwut ausgeschlossen werden kann.«
    Die letzten Worte hatte Lily verstanden. »Also war es keine Tollwut.«
    »Das habe ich ja gerade gesagt. Wir haben eben erst mit den Tests begonnen, aber es gibt anscheinend eine Veränderung des rostralen linearen Nukleus und der Neuronen des periaquäduktalen Grau. Außerdem ist ein deutlicher Verlust an Purkinjezellen festzustellen – ein Zustand, der bei Menschen in Zusammenhang gebracht wird mit okulärer Apraxie.«
    »Sie wissen doch, dass ich keine Ahnung habe, wovon Sie sprechen, oder? Abgesehen von okulär. Das bedeutet, es hat etwas mit den Augen zu tun.«
    »Oje.« Er lachte leise. »Hier kommt die Version für den Laien. Ich habe weitreichende Entzündungen im Gehirn gefunden, die besonders stark in den Regionen waren, die man mit Erinnerung und emotionaler Kontrolle in Verbindung bringt. Ich habe gehört, dass die Hunde Sie angegriffen haben. Die armen Dinger konnten nicht anders. Sie müssen rasend vor Wut gewesen sein.«
    »Und was haben Sie über die Augen gesagt?«
    »Der Teil im Hirn, der die Bewegungen der Augen kontrolliert, war geschädigt.«
    Das ließ sie aufhorchen. »Sie meinen, blinzeln?«, fragte sie. »Kann es zur Folge haben, dass jemand viel oder gar nicht blinzelt?«
    »Hmm.« Er schwieg einen Moment. »Möglich. Eine Studie behauptet, dass synaptische Plastizität, wie sie in Purkinjezellen vorkommt, beteiligt sein könnte. – Oje, ich fange schon wieder mit dem Fachchinesisch an. Eigentlich will ich nur sagen, dass wir nicht genug über die Verbindung zwischen Hirn und Blinzeln wissen und deshalb meine Antwort nur ›möglicherweise‹ sein kann. Es tut mir leid, dass ich Ihnen keine eindeutigere Antwort geben kann«, sagte er und für einen Moment trat an die Stelle seiner unerschütterlichen guten Laune Bedauern. »Ich wollte erst gar nicht mit einem so vorläufigen Bericht anrufen, aber Mr Brooks versicherte mir, dass Sie auf diese Informationen warten.«
    »Mr Brooks hatte recht.« Ruben hatte gewöhnlich recht. »Sie haben ihm alles schon berichtet?«
    »Ja, und ihm ein Fax der Kopie des – oh, richtig. Er bat mich, Ihnen auszurichten, Sie möchten dafür sorgen, dass das Georgetown University Hospital eine Kopie meines vorläufigen Berichts erhält. Sie wüssten, was er meinte.«
    »Ja, endlich fällt es auch mir wie Schuppen von den Augen. Geben Sie mir eine Minute zum Nachdenken.« Sie trommelte mit den Fingern auf ihren Oberschenkel und sah finster drein. »Okay. Eines muss ich noch wissen«, sagte sie und bat ihn um einen Gefallen.
    Er war einverstanden, stellte einige Fragen und machte noch ein paar zusätzliche Vorschläge. Lily legte auf.
    »Das ist widerlich.«
    Die Agentin war fast so klein wie Lily, zehn Jahre älter und hatte dichte, blonde Locken und zehn Kilo zu viel auf den Rippen. Sie hieß ebenfalls Brown – Mirabelle Brown –, und die anderen nannten sie Brown Zwei.
    »Das stimmt«, sagte Lily. »Aber das ist der sicherste Weg, herauszufinden, ob ich mit meiner ursprünglichen Annahme über die Hunde recht hatte.«
    Brown Zwei kräuselte skeptisch die Nase. »Und was erhoffen Sie sich davon, wenn Sie Teile von ihnen an andere arme Tiere verfüttern?«
    »Ich möchte herausfinden, ob Todesmagie über das Fleisch aufgenommen werden kann.« Sie warf Deacon einen Blick zu, der immer noch neben der Tür stand, fest entschlossen, sich nichts von dem, was sie am Telefon erfahren hatte, entgehen zu lassen. Es sah so aus, als habe er ein Recht darauf. »Ich hatte vermutet, dass das mit den Hunden passiert ist.«
    »Ich erinnere mich«, sagte er ruhig.
    »Unglücklicherweise bringen uns Vermutungen nicht weiter. Der Tierarzt, der die Autopsie durchgeführt hat, wird uns –«
    In diesem Moment begann das Faxgerät zu rattern.
    »Ein flinkes Kerlchen, dieser Tierarzt«, sagte sie ironisch. »Nur ganz kurz: Dr. Alderson hat in den Hirnen der Hunde krankhafte Veränderungen festgestellt, die in Verbindung mit den Symptomen stehen, die Roy Don Meacham

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