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Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Titel: Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Magen fühlte sich nicht besser an.
    Die Zimmertür öffnete sich. Toby sah sich mit finsterem Blick um. Es war Dad, und er hatte nicht einmal geklopft. »Du sollst klopfen.«
    »Wenn ich klopfe, heißt das, dass ich weggehe, wenn du mir nicht erlaubst, hereinzukommen. Ich warte nicht auf deine Erlaubnis. Ich bin nicht Grammy.«
    Das schlechte Gewissen wand sich wie ein Wurm in Tobys Bauch. Er hatte Grammy angeschrien, sie solle weggehen, als sie geklopft hatte. Selber schuld. Immer ist sie auf Moms Seite. »Ich will nicht mit ihr reden oder mit dir … oder mit irgendjemandem sonst.«
    »Mit irgendjemand meinst du deine Mutter, nehme ich an.« Dad setzte sich zu Toby aufs Bett – wieder ohne zu fragen. »Du wirst dich bei Grammy entschuldigen.«
    Toby machte nur ein mürrisches Gesicht. Er würde sich schon entschuldigen. Nur nicht jetzt. »Du willst doch nur, dass ich runtergehe und nett zu Mom bin.«
    Dad schüttelte den Kopf. »Nein. Ich will, dass du dich bei Grammy entschuldigst.«
    Er war so überrascht, dass er einfach herausplatzte: »Dann ist es gar nicht schlimm, dass ich nicht mit Mom reden will?«
    »Ich schreibe dir nicht vor, was du wollen sollst und was nicht. Manchmal sage ich dir, was du tun musst und was nicht. Ich habe beschlossen, dir dieses Mal die Entscheidung zu überlassen.«
    Vor lauter Neugier fiel es ihm schwer, weiter wütend zu sein, deswegen setzte er eine extrafinstere Miene auf. »Warum?«
    »Mehr oder weniger aus demselben Grund, aus dem ich dir erlaubt habe, mit der Presse zu sprechen. Wenn es ein Fehler sein sollte, dann einer, aus dem du lernen kannst.«
    »Ich hasse sie.« Sein Magen zog sich vor lauter Unglücklichsein zusammen. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass es so ist. Was will sie überhaupt hier?«
    »Sie will mit dir sprechen. Mehr weiß ich auch nicht.«
    »Bestimmt wegen der Anhörung. Hat sie dir nicht gesagt, warum sie gekommen ist?«
    »Sie will erst darüber sprechen, wenn du runterkommst.«
    Und sie mussten es wissen. Sie mussten wissen, warum sie hier war, ob sie ihre Meinung zum Sorgerecht geändert hatte und was sie überhaupt vorhatte. Toby schob störrisch das Kinn vor. »Du könntest sie zwingen, es zu sagen.«
    Dads Gesicht wurde hart, als wenn Toby ihn beleidigt hätte. »Ich zwinge Frauen nicht dazu, etwas gegen ihren Willen zu tun.«
    Zu den unglücklichen Gefühlen in seinem Magen gesellte sich nun noch Scham. »Glaubst du, sie geht weg, wenn ich in meinem Zimmer bleibe? Oder kommt sie und klopft an meine Tür und …« Und da begriff er, dass er seine Mutter anschreien wollte. Nicht Grammy. Er wollte, dass seine Mutter an die Tür kam, damit er ihr befehlen konnte wegzugehen .
    »Ich weiß es nicht. Ich denke, sie wird nicht gehen, bevor sie mit dir gesprochen hat, aber du kannst hierbleiben und abwarten.« Rule schwieg. »Ich nehme an, du hast dir schon überlegt, was das für Konsequenzen haben wird.«
    Das hatte er nicht. Er wollte überhaupt nicht an sie denken und konnte doch nichts dagegen tun. »Ich will sie nicht hierhaben. Ich will nicht mit ihr sprechen oder sie ansehen oder … oder irgendetwas anderes.« Er wollte sie weiter hassen, aber wenn er sie sah, würde er sie vielleicht nicht genug hassen … um nicht noch etwas anderes zu fühlen.
    »Du bist sehr böse auf sie. Deine Bedürfnisse standen bei ihr nie an erster Stelle. Aber sie hat dir die Chance gegeben, dass deine Bedürfnisse von anderen befriedigt wurden, vor allem von Grammy. Sie hat Zeit mit dir verbracht, aber sie ist nie bei dir geblieben. Sie hat dich enttäuscht.«
    Sie war nicht zu Weihnachten kommen. Toby schluckte und wandte den Blick ab.
    Er wollte ja nicht, dass sie bei ihm und Grammy wohnte, nicht die ganze Zeit, aber nicht einmal zu Weihnachten war sie nach Hause gekommen. Darauf hatte er sich eigentlich immer verlassen können – dass sie hier war, mit Geschenken, und dass sie Truthahn aßen und den Baum zusammen schmückten, und dass sie ein paar Tage blieb. Für ein paar Tage waren sie dann immer eine richtige Familie, so wie es eigentlich sein sollte.
    Letztes Jahr war sie das erste Mal zu Weihnachten nicht gekommen. Sie hatte irgendeinen wichtigen neuen Posten bei der AP am anderen Ende der Welt angenommen, deshalb war sie nicht gekommen. Und die ganze Zeit nach Weihnachten hatte sie ihn auch nicht besucht. Als Grammy sich das Bein gebrochen hatte, waren Dad und Lily angereist und hatten ihnen geholfen. So wie Onkel Mark und Tante Deirdre. Mom hatte

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