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Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Titel: Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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natürlich angerufen, aber sie war nicht gekommen.
    Und jetzt war sie da.
    Toby betrachtete seine Füße, die auf dem Bett lagen, auf der Decke, die vielleicht ein bisschen feucht war. Der Magen tat ihm weh. Er wusste nicht, was er sagen sollte.
    »Egal wofür du dich entscheidest, es wird das Falsche sein, das denkst du doch gerade, oder?« In Dads Stimme lag Mitgefühl. Kein Mitleid, wie für einen armen kleinen Jungen. Nur Mitgefühl.
    Auf einmal brach alles aus ihm heraus. »Ich fühle so schrecklich viel! Es ist zu viel. Ich weiß nicht, was ich damit machen soll, und es ist alles durcheinander. Am liebsten würde ich es einfach abschalten oder herauswürgen, damit es aus mir draußen ist!«
    Dad nickte, als würde er verstehen, was Toby meinte, aber er antwortete nicht. Stattdessen zog er Toby zu sich heran und saß ganz still. Er sagte nichts, er drückte ihn auch nicht an sich. Er war einfach nur da.
    Toby lehnte den Kopf an Dads Brust, lauschte auf seinen Herzschlag, und nach einer Weile fühlte er sich ein wenig besser. Nicht viel, aber ein bisschen. Er seufzte. »Wir müssen wissen, was sie will. Warum sie hier ist.«
    »Das wäre gut.«
    »Ich weiß nicht, was ich tun soll. Wahrscheinlich sollte ich nach unten gehen, aber ich weiß nicht, was ich tun soll, wenn ich sie sehe.« Es könnte sein, dass er sie anschreien würde, was Grammy gar nicht gut fände. Aber wenn er nicht schrie … was, wenn er weinte? Er blinzelte schnell. Auf keinen Fall würde er weinen. »Verdammt«, flüsterte er, den Kopf immer noch an Dads Brust.
    »Soll ich dir einen Vorschlag machen?«
    »Warum nicht.« Dad hatte sicher gehört, dass er »verdammt« gesagt hatte, aber er schimpfte nicht. Aus irgendeinem Grunde fand er es deshalb jetzt in Ordnung, sich aufzusetzen und Dad ins Gesicht zu sehen, das erste Mal, seitdem er ins Zimmer gekommen war.
    Dads Blick war sehr ernst, nicht böse oder besorgt oder enttäuscht. »Überleg dir nicht vorher, wie du dich verhalten sollst, wenn du ihr gegenüberstehst. Solche Pläne nutzen nichts, wenn die andere Person sich nicht so verhält, wie wir es uns vorgestellt haben. Und das tun sie fast nie.«
    Das hörte sich vernünftig an. »Okay.« Toby nickte und sagte noch einmal: »Okay, dann hören wir uns mal an, was sie will.« Aber er griff nach Dads Hand, damit er nicht alleine die Treppe hinuntergehen musste.
    Sie sah aus wie immer. Etwas anderes konnte Toby nicht denken, als er ins Fernsehzimmer ging, wo sie auf der Couch neben Grammy saß. Sie war aufgestanden, als er mit Dad hereingekommen war, und stand jetzt da, lächelte ihn an, aber so, als fiele es ihr schwer.
    Vielleicht war ihr Haar ein bisschen kürzer als das letzte Mal, als er sie gesehen hatte. Sie hatte sehr dunkles Haar, fast schwarz. Viel dunkler als seins. Dads Haare waren auch dunkel. Grammy sagte, ihre Gene hätten wohl bei Tobys Haarfarbe mitgemischt, denn ihre wären hellbraun gewesen, bevor sie grau geworden waren.
    Mom hatte auch dunkle Augen und war größer als Grammy oder Lily. Sie war eine hübsche Frau.
    Ihre Augen glänzten feucht. »Hallo, Toby.«
    Als er ihre Stimme hörte, wurde ihm ganz zittrig zumute. »Weine nicht!« Seine Stimme klang schroff. »Fang ja nicht an zu weinen!«
    »Das kann ich nicht versprechen.« Sie lachte, aber nicht so, als hätte sie etwas Lustiges gesagt. »Du würdest mir ohnehin nicht glauben, wenn ich es versprechen würde. Ich verstehe, dass du wegen Weihnachten böse auf mich bist.«
    Das machte ihn wütend. Sie verdiente es nicht, ihn zu verstehen. Er versuchte, eine steinerne Miene zu machen, so wie Dad manchmal, wenn auch nur selten seinetwegen.
    »Nun.« Sie strich ihren Rock glatt, der aus einem tomatenfarbenen Stretchstoff war. »Vielleicht sollten wir uns dann hinsetzen. Ich habe Neuigkeiten«, fügte sie hinzu und tat, was sie vorgeschlagen hatte, und setzte sich.
    Toby setzte sich auf die Ofenbank der Couch gegenüber, auf der Kissen in Grammys Lieblingsfarben lagen – Blau und Grün. Dad setzte sich neben ihn und redete sehr höflich, wie er es immer tat, wenn er auf keinen Fall wütend werden wollte. »Ich bin sehr interessiert an deinen Neuigkeiten, Alicia. Geht es um die Sorgerechtsanhörung?«
    »Gewissermaßen.« Sie rieb die Hände an ihrem Rock, dieses Mal so, als seien ihre Handflächen feucht. Aber dabei sah sie Grammy an, nicht ihn oder Dad.
    »Dann solltest du uns nicht länger auf die Folter spannen.« Grammys Ton war so spröde wie ein Kartoffelchip. Und

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