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Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Titel: Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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unterdrückt die Magie des Mediums. Den genauen Mechanismus kenne ich nicht, aber die Rhej der Etorri …« Lächelnd warf er ihr einen Blick zu. »Du hast sie schon kennengelernt.«
    »Oh ja.« Lily musste lächeln, als sie an die Hochzeit dachte.
    »Sie meint, der Effekt sei lokal gebunden. Sie muss nur ein paar Schritte von uns abrücken, damit ihre Gabe wieder aktiv wird. Natürlich ist sie ein sehr starkes Medium, was bedeutet, dass bei Talia ein größerer Abstand nötig ist. Aber das ist es, was das Mädchen erlebt – das war keine Geistervertreibung, sondern eine Schwächung ihrer Gabe.«
    Geister vertreiben … Hoffentlich fiel das nicht in dieselbe Kategorie wie Eier abschrecken oder Flöhe hüten. Lily stellte fest, dass sie immer noch lächelte. Komisch, manchmal hatte Cullen diese Wirkung auf sie, wenn er nicht gerade das Bedürfnis in ihr weckte, ihn in die Seite zu boxen. »Wärst du in der Lage, einen Schutzschild für sie herzustellen oder etwas Ähnliches? Ich mache mir wegen dieser furchtbaren Schreie Sorgen.«
    »Nein, keinen Schild. Noch habe ich meine eigenen nicht so entschlüsselt, dass ich sie nachmachen könnte. Aber hattest du nicht gesagt, dass der hiesige Sheriff einen Zauber hat, der seine Gabe schwächt?«
    »Ich weiß nicht, ob er ihn uns verraten wird. Er will nicht, dass überhaupt jemand von seiner Gabe erfährt, und wird wenig erfreut sein, dass ich dir davon erzählt habe. Könnten die Geister Talia wirklich etwas anhaben?«
    »Normalerweise nicht.« Cullen wurde ernst. »Aber dies sind keine normalen Geister.«
    »Die Worte ›normal‹ und ›Geister‹ höre ich selten im selben Atemzug. Was ist denn an diesen anders?«
    »Du musst dich erst noch gedulden, bis ich etwas nachgeprüft habe. Ist das das Haus?«
    »Ja. Siehst du etwas, das dir komisch vorkommt?« Cullen war in gewisser Weise wie sie. Sie berührte Magie. Er sah sie.
    Er gab ein unverbindliches Brummen von sich und ging auf die Haustür zu.
    »Warte, ich gebe dir den Schlüssel.« Sie wühlte in ihrer Handtasche.
    »Nicht nötig.« Er wackelte mit dem Finger vor dem Türknauf – streckte die Hand danach aus und öffnete die Tür.
    Sie schnaubte. »Das hast du nur gemacht, um mich zu ärgern.«
    »Natürlich, und außerdem lasse ich mir nur ungern eine Gelegenheit entgehen, anzugeben. Nein, komm nicht mit rein. Bleib vorerst noch an der Tür. Du absorbierst zwar nicht Magie wie ein Drache, aber du könntest eine unerwünschte Wirkung auf einen so empfindlichen Zauber haben.«
    Erschrocken blieb sie stehen. »Du meinst, ich könnte Zauber beeinflussen?«
    »Das steht nicht fest«, murmelte er, sich mit seiner kleinen Tüte voller Erde in die Mitte des Raums kniend. Er nahm einen Kerzenstummel aus seinem Rucksack. »Aber es wäre möglich, vor allem bei Zaubern, bei denen es mehr auf Geschick als auf Kraft ankommt. Ich würde gerne ein paar Tests machen, aber …« Er seufzte und zog ein rechteckiges, braunes Blatt Papier hervor, auf das geheimnisvolle Symbole gezeichnet waren. »Aber dafür haben wir wohl leider keine Zeit, nicht wahr? Immer fehlt es einem an Zeit.«
    »Du ziehst keinen Kreis?«
    »Kreise halten Energien drinnen oder draußen. Das ist hier nicht mein Ziel.« Er stellte den Kerzenstummel mitten auf das Papier, runzelte die Stirn und zog ihn ein kaum sichtbares Stückchen näher heran. »Und jetzt sei still.«
    Sie war still. Er begann mit leiser Stimme, fremdartige Worte zu chanten. Es waren nur ein paar Sätze, die er ständig wiederholte. Nach einer Weile winkte er dann in Richtung des Kerzenstummels. Eine Flamme leuchtete auf.
    Er führte seinen leisen Singsang fort und griff in die Papiertüte. Dann hielt er die geschlossene Hand über die Flamme und rief laut und scharf: » Ka !«
    Er warf die Erde in die Luft. Die Kerzenflamme flackerte – und streute dann Funken über das Papier wie brennenden Staub. Und die Erde, die er geworfen hatte, hing in der Luft. Noch während Lily ungläubig daraufstarrte, begann sie sich zu bewegen, sich langsam in sich selbst zu drehen, wie von einem unsichtbaren Finger bewegt.
    Dann zerstob sie plötzlich lautlos.
    Wie auch die Funken.
    »Heilige Scheiße.« Cullen ließ sich zurück auf die Fersen sinken. »Es hat funktioniert.«

 
    24
    »Hattest du denn erwartet, dass es nicht funktioniert?«, fuhr Lily ihn an. Sie war herbeigeeilt und schlug nun auf Hodges Sessel ein, auf dem ein paar Funken gelandet waren. »Verdammt, Cullen, tu was, hol Wasser oder

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