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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Yu. Lily befürchtete, dass ihr Heimweg ein Problem werden könnte. Sie trat zu der alten Dame, die fünf Zentimeter kleiner als sie war – eine Tatsache, die sie nur allzu oft vergaß, vor allem weil ihre Großmutter sehr darauf achtete, dass niemand in ihrer Nähe stand. „Wie kommst du nach Hause? Du sagtest, du seiest zu Fuß gekommen. Ich kann jemanden rufen, der dich fährt, aber das könnte eine Weile dauern.“
    Zuerst erwiderte ihre Großmutter nichts. Dann lächelte sie, auf seltsame Weise zärtlich, und tätschelte Lilys Wange. „Du machst mir Freude, Enkelin. Alle meine Enkel machen mir Freude, aber es war ein besonderes Vergnügen, zu beobachten, wie du dich entwickelt hast.“
    Die perplexe Lily tat das Einzige, das ihr in den Sinn kam. Sie beugte sich leicht vor und küsste sie auf die Wange. Das Kitzeln der Magie auf ihren Lippen war vertraut und einzigartig und ihr lieb und teuer.
    Wie Drachenmagie fühlte es sich nicht an. Sondern wie die gewohnte Magie ihrer Großmutter.
    Diese lächelte immer noch, als sie sagte: „Du bist böse, weil ich dir nichts über dein Erbe erzählt habe.“
    „Ich … ja. Ja, das bin ich. Deine Geschichte gehört dir, aber der Teil, dass ich meine magischen Kräfte von Drachen geerbt habe, der betrifft mich auch.“
    Die Großmutter nickte. „Unsere Geschichte gehört nie nur uns allein. Das ist eine Illusion. Auch unsere Väter und Mütter, unsere Kinder und unsere Vorfahren haben eine Geschichte, alle die, deren Wege die unseren kreuzen, und wenn es nur für eine Sekunde ist. Mit denen wir lachen, die wir lieben oder mit denen wir streiten oder die wir töten. Meistens erkennen wir es nicht, aber es ist so. Der Teil meiner Geschichte, die auch dir gehört, gehört Sam ebenfalls. Als die Magie hier dünn wurde und die Drachen nach Dis auswanderten, wollte ich nicht mit ihnen gehen. Mit ihm. Ich wollte ein Kind, und das konnte er mir nicht geben, also bin ich geblieben.
    Er wandelte mich zurück in diese Gestalt, die Kinder haben konnte. Die Wandlung hat ihn viel gekostet. Er hat es aus Liebe zu mir getan, weil er meine Sehnsucht kannte. Er bat mich nur um einen Gefallen: Wenn ich ein Kind hätte und dieses Kind oder das Kind dieses Kindes etwas von ihm in sich trüge, dürfe ich es ihm nicht sagen oder zulassen, dass es dies erfährt. Er wollte es ihm selbst sagen.
    Und das habe ich ihm versprochen. Er hätte mich um sehr viel mehr bitten können, und ich hätte ihm auch das versprochen. Aus Liebe.“
    Lily schluckte. Dies war der Mount Everest der Aufrichtigkeit und der Offenbarung, und sie war zu Tränen gerührt. „Er rechnete damit, wiederzukommen.“
    „Er wusste, dass er es eines Tages tun würde. Er wusste nur nicht, wann.“
    „Und er … er wollte derjenige sein, der mich über meine Abstammung aufklärt?“
    „Du fragst dich, warum. Ich weiß es, soweit jemand etwas über einen anderen wissen kann, aber ich sage es dir nicht. Das ist allein seine Geschichte und zudem eine Drachengeschichte, und du bist keine Drachin. Er wird es dir selbst sagen oder auch nicht.“
    „Gibt es … gibt es da noch mehr, was du mir verheimlicht hast? Mehr, was ich wissen müsste, weil es auch meine Geschichte ist?“
    Da sah Lily einen ungewöhnlichen Ausdruck auf dem Gesicht ihrer Großmutter. Echte Überraschung. Sie blitzte kurz auf und wurde gleich darauf zu einem leisen Lachen. „Oh, du bist wirklich intelligent. Ja, da ist noch mehr, aber ich werde nicht heute darüber sprechen. Ich habe meine Gründe, die falsch sein mögen oder richtig, aber ich habe meine Entscheidung nach bestem Wissen und Gewissen getroffen. Falls ich in den nächsten Tagen sterben sollte –“
    „Großmutter!“
    „Damit rechne ich nicht, mein Kind. Aber die Chimei ist eine gefährliche Gegnerin, und sie will meinen Tod. Falls ich sterben sollte, ohne dir von diesen anderen Dingen erzählt zu haben, wird es an Li Qin sein, die rechte Zeit und den rechten Ort dafür zu wählen.“
    „Li Qin? Nicht Sam?“
    „Dieser Teil meiner Geschichte ist die Geschichte einer Frau und sollte nicht von Sam erzählt werden.“ Ihre Haltung änderte sich leicht, aber unübersehbar. Die Zeit der Bekenntnisse und der Aufrichtigkeit war vorbei. Sie sah sich um. „Gibt es hier ein Telefon?“
    „Ein Telefon?“ Lily war in Gedanken ganz woanders gewesen und fragte sich im ersten Moment, wozu ihre Großmutter auf einmal ein Telefon wollte. Sie lehnte Telefone rigoros ab.
    „Ich brauche ein Taxi.“
    „Ich

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