Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
Vom Netzwerk:
Nokolai aufgenommen worden. Die Frauen eines Clans hatten selbstverständlich andere Rechte und Pflichten als die Männer; sie konnten sich nicht wandeln und spürten die Clanmacht nicht. Aber sie mussten, genau wie die Männer, dem Rho bedingungslos gehorchen.
    Gehorchen war nicht Lilys Sache. »Na gut«, sagte sie schließlich. »Aber erst sag mir, was du über Raymond Cobb weißt.«
    »Nichts Persönliches. Benedict sagt, er sei stark, aber nicht schnell. Ehrgeizig. Beim letzten Großtreffen der Clans wurde er Zweiter im Stabhochspringen und hat im Kugelstoßen eine gute Platzierung erreicht.«
    »Hat Benedict etwas darüber gesagt, wie gut seine Selbstkontrolle ist?«
    »Er fand, dass sie gut war. Bitte gib das Telefon jetzt Rule, Lily.«
    Sie zog eine Grimasse, tat aber, was er gesagt hatte.
    »Ja?«, sagte Rule.
    »Die Dame hat deinem Bruder ein zweites Mal eine Auserwählte geschenkt.«

6
    Der Donner ertönte nur in Rules Kopf – laut, ein Crescendo von Gedanken und Gefühlen, das ihm für einen Moment vor Staunen die Sprache verschlug. »Aber das ist … « Er legte den Kopf in die freie Hand und rieb sich die Schläfe mit den gespreizten Fingern. »Nein. Ganz offensichtlich ist es nicht unmöglich. Dass es ohne Beispiel ist, heißt nicht, dass es unmöglich ist. Ich nehme an, er ist nicht erfreut, oder?«
    »Nein. Er bittet dich, es Lily nicht zu sagen.«
    Unwillkürlich warf er ihr einen Blick zu. Sie tat zwar nicht so, als würde sie nicht zuhören, aber mit ihrem menschlichen Gehör würde sie nur seiner Seite des Gesprächs folgen können. »Das fällt mir schwer, aber ich verstehe ihn. Sag ihm, dass ich damit einen Tag oder zwei warten werde, nicht länger. Wie nimmt er es auf?«
    »Schlecht.«
    »Was ist mit ihr? Wer ist sie? Weiß sie es schon?«
    »Wir wissen nicht, wer sie ist. Sie weiß nichts von dem Band. Er war in Wolfsgestalt und hat die Schutzbanne auf Friars Grundstück markiert, als er sie bemerkte. Erst ist er ihr gefolgt, ohne dass sie es merkte, und hat sich vergewissert, dass sie den Wachen nicht in die Arme lief. Außerdem wusste sie, wo die Banne waren.«
    Rule runzelte die Stirn. »Dann hat sie eine Gabe. Eine Reporterin?«
    »Möglich, aber es gibt nur wenige, die diese Art von verdeckten Recherchen durchführen. Ich glaube, dass sie entweder persönlich mit Friar ein Hühnchen zu rupfen hat oder dass sie einem der Coven oder einer der Organisationen angehört, die Friar auf dem Kieker hat. Wenn es solche Gruppen gibt, will ich es wissen – aber darüber können wir ein anderes Mal sprechen. Wir wissen von ihr nur, dass sie jung ist. Sie hat eine Gabe, ist ungefähr ein Meter siebzig groß, ziemlich dünn, und sie humpelt. Außerdem trägt sie eine Brille. Ihr Haar ist lang und lockig und hat irgendeinen mittleren Farbton.«
    »Hat er sich nicht gewandelt und mit ihr gesprochen?«
    »In dem Moment, als er das Band spürte, war Benedict so erschrocken, dass er aus Versehen den Zauber auslöste. Er leuchtete auf und hat die Wachen auf sie aufmerksam gemacht. Um sie zu schützen, hat er die Wachen weg von ihr gelockt. Als er sie abgeschüttelt hatte, kam er zurück und ist ihrer Fährte gefolgt bis zu der Stelle, wo ihr Auto gestanden haben muss. Es gab weder eine Blutspur noch Hinweise auf einen Kampf, und Wachen hat er auch nicht gerochen, also nimmt er an, dass sie sich hat in Sicherheit bringen können.«
    »Ihren Wagen hat er dann also nicht gesehen.« Was bedeutete, dass sie weder die Marke noch das Modell noch das Nummernschild kannten.
    »Nein. Aber da er sich weigert herauszufinden, wer sie ist«, sagte Isen trocken, »stört ihn das nicht.«
    »Mist. Aber er muss es wissen. Er kann nicht zulassen – « Rule hielt inne, bevor er zu viel sagte. Die Grenzen des Bandes des Gefährten konnten sich jederzeit ändern. Möglicherweise konnten Benedict und seine neue Gefährtin ganz normal weiterleben. Oder sie verloren jeden Moment das Bewusstsein. »Das ist unverantwortlich.«
    »Er ist nicht er selbst. Er wollte sich in seine Hütte zurückziehen. Ich habe es ihm nicht gestattet.«
    Rule schwieg einen Moment, um darüber nachzudenken. »Hast du es der Rhej gesagt?«
    »Sobald ich auflege, mache ich mich an den Anstieg zu ihrem Haus. Wenn sie etwas weiß, das uns weiterhilft, lasse ich es dich wissen.«
    »Es muss etwas zu bedeuten haben.« Er konnte sich nicht daran erinnern, dass es je in einem Clan zwei Auserwählte zur gleichen Zeit gegeben hatte, aber möglich wäre es. Doch

Weitere Kostenlose Bücher