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Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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fünfzig. Er wirkte wütend, aber wegen etwas, das schon länger her war, nicht wegen mir. Ein verbitterter Mann vielleicht.«
    Erstaunt sah sie ihn an. »An dieser Zeremonie haben über sechshundert Lupi teilgenommen. Er muss einen besonderen Eindruck auf dich gemacht haben, wenn du dich noch so gut an ihn erinnerst.«
    Rule zuckte die Achseln. »Nein, eigentlich nicht. Äh … « Die Lupi hatten viele Geheimnisse, aber nur eines war auch ein Geheimnis der Dame: die Clanmächte. Man sprach nicht über sie, wenn Nicht-Clanmitglieder mithören konnten. »Ich habe mir alle eingeprägt, die ich an diesem Tag getroffen habe. Man könnte es einen Instinkt nennen. Jetzt kann ich dir die Namen aller Mitglieder des Leidolf-Clans nennen.«
    »Das hast du nie vorher erwähnt.«
    Sie hatte recht. Es war ihm gar nicht aufgefallen, aber jetzt, da sie es sagte … »Was ich in mir habe, will, dass ich darüber schweige. Über sie. Aber ich empfinde es nicht als Zwang, noch nicht einmal als Anregung.« Sobald er versuchte, die beiden Clanmächte zu beschreiben, begann er sich vage auszudrücken. »Es ist vielmehr so, als wäre das Schweigen eine standardmäßige Einstellung, die aber ganz einfach aufgehoben werden könnte, wenn ich nur wüsste, wie.«
    »Hmm.«
    Träger der zwei Mächte , so nannten ihn manche nun. Rule gefiel die Bezeichnung nicht, er fand sie sowohl anmaßend als auch unheilvoll. Unheilvoll wegen einer Etorri-Prophezeiung über einen Anführer, der zwei Mächte in sich tragen würde – eine Prophezeiung, über deren Einzelheiten sie die anderen Clans noch nicht informiert hatten, aber so waren die Etorri eben. Doch durch ihre geheimnisvollen Andeutungen hatte die Bezeichnung »Träger zweier Mächte« etwas Unheilvolles bekommen.
    Und anmaßend war sie, weil Rule keine vollständigen Mächte in sich trug. Zwar besaß er jetzt, da der alte Rho tot war, die gesamte, ungeteilte Clanmacht der Leidolf, aber von der Macht der Nokolai nur den Teil des Thronfolgers. Aber Träger der eineinhalb Mächte war zugegebenermaßen nicht so klangvoll.
    »Weißt du noch etwas über Cobb?«, fragte Lily, mit dem Stift auf den Block tippend. »Klatsch, Gerüchte, was auch immer. Irgendetwas, das erklären könnte, warum ihn ganz plötzlich um drei Uhr heute Morgen die Mordlust gepackt hat?«
    »Ich habe natürlich Alex über ihn befragt.« Alex Thibideux war Rules Lu Nuncio bei den Leidolf, so wie Rule der Lu Nuncio seines Vaters war. Trotzdem waren ihre Positionen unterschiedlich. Normalerweise war ein Lu Nuncio sowohl der Thronfolger als auch der Stellvertreter des Rhos. Doch Alex war kein Thronfolger. Im Moment gab es keinen bei den Leidolf, und das würde so bleiben, bis Rules Sohn alt genug war, die Thronfolgermacht zu übernehmen.
    Auch wenn weder die Nokolai noch die Leidolf – und erst recht nicht Toby – sich darüber im Klaren waren, dass das eines Tages passieren würde. »Cobb war nicht sein ursprünglicher Familienname. Er hat seinen Namen und seinen Wohnort vor über dreißig Jahren geändert. Äh – Alex glaubt, dass er fast achtzig ist.«
    »Hat er Vorstrafen unter dem anderen Namen?«
    »Nur wenn man es als ein Verbrechen betrachtet, staatlich registriert zu werden und Gado verabreicht zu bekommen.«
    »Vor dreißig Jahren … da muss er unter den ersten Inhaftierten gewesen sein. Wurde er lange mit Gado behandelt?«
    »Ein paar Monate. Das Gado hatte ihn verändert. Vielleicht machte er deswegen einen wütenden Eindruck auf mich. Aber es wird ihn nicht dreißig Jahre später zum Amoklauf getrieben haben.«
    »Hmm.« Tipp, tipp, tipp. »Wie lautete sein ursprünglicher Name?«
    Seine Beine wollten sich bewegen. Er ließ sie nicht. Und er gab ihr keine Antwort.
    »Rule, ich brauche den Namen. Ich muss alles über ihn wissen, und das schließt ein, was er getan hat und wer er gewesen ist, bevor er Raymond Cobb wurde.«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe ihn nicht gefragt.«
    Sie zog die Stirn kraus. »Aber dir war klar, dass ich es wissen wollen würde.«
    Ja, das hatte er gewusst. Und eben aus diesem Grunde hatte Alex nicht nach dem Namen gefragt. »Ich bin … « Er spreizte die Hände. »Das ist schwierig. Ich bin sein Rho, aber ich kenne ihn nicht. Ich bin für sein Leben verantwortlich, ohne ihn zu kennen, nicht so, wie ich jeden einzelnen Nokolai kenne. Ich schulde ihm meine Unterstützung, vorausgesetzt, es gefährdet nicht das Wohl des ganzen Clans – aber es ist ein anderer Clan. Ich habe kein Gefühl für

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