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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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einen großen Gefallen schuldig. Den haben wir jetzt eingefordert. Unsere Gegner sollen wissen, dass wir auch die großen Geschütze auffahren können, wenn es nötig ist.«
    Sie wechselten einen langen Blick. Isen war zu demselben Schluss gekommen wie sie – dass ihr Fall vermutlich nie zur Verhandlung kommen würde, auch wenn ihre Festnahme sie in anderer Hinsicht ruinierte. Vor allem, wenn der Staatsanwalt wusste, dass er es mit Ms Miriam Stockard zu tun bekommen würde. »Hast du je als Anwalt gearbeitet?«
    »Das wäre ein Interessenkonflikt gewesen.«
    Weil er den Eid nicht hätte ablegen können, ohne zu lügen? Vermutlich. Isen teilte nicht ihren Respekt für das Gesetz, doch sein Wort war bindend. Niemals würde er auf etwas schwören, wenn er nicht vorhätte, dem Schwur Folge zu leisten. Selbst jetzt vermied er es, offen die Unwahrheit zu sagen. »Ich nehme an, dass du meine Eltern angerufen hast.«
    »Tut mir leid, ich bin deiner Bitte nicht ganz genau gefolgt. Ich rief deine Großmutter an. Ich war der Ansicht, solche Neuigkeiten sollte lieber sie überbringen.«
    »Was hat sie gesagt?«
    »Sie war sehr verärgert.« Er tätschelte Lilys Hand. »Nicht über dich. Ich kann nicht wiederholen, was sie als Erstes gesagt hat. Chinesisch ist nicht eine der Sprachen, die ich beherrsche. Aber ich glaube, unsere Feinde wurden ausgiebig verwünscht. Nachdem wir ein paar Worte gewechselt hatten – in Englisch glücklicherweise – , hat sie mir einige Anweisungen für dich aufgetragen. Ich soll dir sagen, du sollst nicht überstürzt handeln, insbesondere, wenn es um das Töten von Menschen geht.«
    Lily verschluckte sich vor Lachen. »Das gehört nicht zu meinen Gewohnheiten.«
    »Möglicherweise hat sie da etwas von sich auf dich projiziert – so nennt man das doch – , weil sie selbst das dringende Verlangen verspürte, gewissen Leuten an die Kehle zu gehen. Außerdem sollst du dir keine Sorgen um deine Eltern machen. Um die wird sie sich kümmern.«
    Immerhin: ein Strohhalm, an den sie sich klammern konnte. Großmutter war auf ihrer Seite. Aber selbst Großmutter würde nicht verhindern können, dass die Nachrichten ihre Eltern erschütterten. Mittlerweile wusste ihre Mutter sicher schon, dass sie suspendiert war und arbeitslos sein würde, sobald das FBI den Papierkram erledigt hat. Und ihr Vater auch. Croft würde sie feuern müssen. Ihm blieb gar keine andere Wahl.
    Lily lehnte sich zurück, auf einmal unbeschreiblich müde. Sie schloss die Augen und versuchte, nicht nachzudenken.
    Leider war das noch nie ihre Stärke gewesen. So viele Fragen gingen ihr durch den Kopf, dass sie wieder die Augen öffnete. »Du hast mir meine erste Frage noch nicht beantwortet. Warum bist du hier? Und warum mit Pete statt mit Benedict? Wer kümmert sich um Toby?«
    »Toby geht es gut. Benedict und Arjenie sind bei ihm. Und Pete ist durchaus in der Lage, für meinen Schutz zu sorgen.«
    »Das bezweifle ich nicht, aber wenn du einmal das Clangut verlässt, begleitet dich immer Benedict.« Pete war gut – Lily hatte ihn schon beim Boxtraining gesehen – , aber Benedict war nicht nur besser, er war der Beste.
    »Oh, zuerst war Benedict auch nicht einverstanden, aber er ist zu vernünftig, um darauf zu bestehen, mich unter diesen Umständen zu begleiten. Es wäre nicht klug, wenn sowohl ich als auch meine beiden Söhne über eine längere Zeit abwesend wären.«
    Wegen der Clanmacht. Denn wenn Isen und seine beiden Söhne getötet würden, wäre die Clanmacht der Nokolai verloren. »Und doch bist du hier.« Es war ein enormes Risiko, nicht nur für Isen, sondern auch für den ganzen Clan.
    »Und bald werde ich auf dem Clangut der Wythe sein. Die Wythe haben keinen Benedict, deshalb ist ihr Sicherheitssystem nicht so gut wie unseres, doch auch dort würden unsere Feinde nur mit großen Schwierigkeiten eindringen können. Die Gefahr ist sehr viel kleiner, als du denkst.« Wieder tätschelte er ihre Hand. »Du hast dir Sorgen um den Clan gemacht, nicht wahr? Das freut mich.«
    Sie blinzelte verwirrt. »Du bist auf dem Weg zum Wythe-Clangut?«
    »Selbstverständlich. Dort sind Rule und der neue Wolf. Rule sagt, dass der neue Wolf – «
    »Du meinst Ruben. Warum nennst du ihn nicht bei seinem Namen?«
    Seine Augen funkelten unvermindert gut gelaunt. »Weißt du, dass mich jahrelang niemand unterbrochen hat, bevor du in unseren Clan aufgenommen wurdest? Ja, den meine ich. In den ersten zwei Wochen nach dem Wandel wird ein ganz

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