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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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heiße Luft war. Zum einen war er in seiner Jugend der Lehrling eines tatsächlich außerordentlich guten Meisters, von dem man sagt, er habe einige Zeit in einer der Sidhe-Welten verbracht und dort viel über deren magische Techniken gelernt – inklusive ihrer Runen. In Czypssers Grimoire findet sich eine Liste von Runen, die von seinem Meister stammt. Ich bin mir sicher, dort steht auch irgendetwas über die angebliche Erschaffung des Doppelgängers einer Hummel, selbst wenn er nicht alles im Detail niedergeschrieben hat.«
    »Und Grund Nummer zwei?«, fragte Lily.
    »Ah.« Genüsslich lächelnd wie eine Katze, der noch die Federn aus dem Maul schauen, lehnte Cullen sich in seinem Stuhl zurück. »Grund Nummer zwei, liebe Kinder, ist die Art von Magie, die meiner Ansicht nach nötig ist, um einen Doppelgänger zu erschaffen. Man braucht jemanden, der über eine angeborene Gabe irgendeiner Art von Körpermagie verfügt, die er dann über mehrere Jahrhunderte weiterentwickelt hat. Einen Elfenfürsten. Jemanden wie euren lieben verstorbenen Freund Rethna.«
    »Das ist es. Das passt zusammen. Warum hast du das nicht früher gesagt?«, wollte sie wissen. »Wir waren stundenlang zusammen in Fagins Haus, und du hast nicht ein Wort darüber gesagt?«
    »Ich habe dir auch nicht gesagt, dass die Außerirdischen meine Hausaufgaben gefressen haben. Du verstehst nicht, wie absurd sich das für jemanden anhört, der ein bisschen Ahnung hat.«
    Rule lachte leise. »Er hat nichts gesagt, weil der Groschen erst jetzt bei ihm gefallen ist.«
    »Ich habe den Voodoo-Auslöser gefunden«, sagte Cullen, »und das trotz der ständigen Unterbrechungen.«
    Rule grinste seinen Freund an. »Und außerdem ist dir gerade aufgegangen – weil Lily es gesagt hat – , dass Rethna den geeigneten Talisman, oder was immer es ist, hergestellt haben könnte, bevor er getötet wurde.«
    Cullen guckte mürrisch. »Ein Amulett. Es ist vermutlich ein Amulett.«
    »Wenn du das sagst. Du hast gedacht, wir hätten es mit einem zweiten Elfen zu tun, der mit Friar zusammenarbeitet, nicht wahr?«
    »Klar, jetzt scheint es offensichtlich, aber um zu diesem Schluss zu gelangen, musste ich erst zwei Dinge schlucken: erstens, dass Doppelgänger möglich sind; zweitens, dass Rethna nicht nur gut genug war, einen Doppelgänger zu erschaffen, sondern so unglaublich gut, dass er sogar ein Doppelgängeramulett herstellen konnte, das andere noch einen Monat nach seinem Tod nutzen konnten. Eines, das länger hält als Talismane. Ihr habt ja keine Ahnung, wie verrückt sich das anhört. Er muss ein gottverdammter Meister gewesen sein.«
    Lily legte den Kopf schief. »War er das denn nicht? Du hast doch den Stein, den er getragen hat. Den, der die Kugeln abgewehrt hat. Du hast ihn ein Artefakt genannt. Um ein Artefakt herzustellen, muss man ein Meister sein, also – «
    »Also wissen wir nicht, ob Rethna ihn selbst hergestellt hat.« Cullen verzog das Gesicht und fuhr sich mit der Hand über den Kopf, sodass ihm die Haare zu Berge standen. »Aber nun ja, vielleicht war er es. Wenn ich daran denke, dass wir uns mit einem Meister angelegt haben, bekomme ich noch im Nachhinein das Gruseln. Eigentlich ist es ein Wunder, dass wir gewonnen haben. Er war nicht in seiner Welt, in seinem Land, vielleicht fehlte es ihm deswegen an Energie, aber trotzdem.« Er schüttelte den Kopf. »Wir hätten nicht gewinnen dürfen.«
    »Das hätten wir auch nicht, wenn wir nicht Dya gehabt hätten. Dann ist der Dolch also ein Artefakt? Er hat länger als einen Mondzyklus gewirkt, aber der Zauber daran ist nicht verborgen. Du sagtest, du könntest die Zauber an Artefakten nicht sehen.«
    Cullen schnitt eine Grimasse. »Auch deswegen bin ich nicht gleich auf Rethna gekommen. An allen Artefakten, die ich kenne, sind die Zauber verborgen, aber die Probe, aus der ich extrapoliert habe, war zu klein. Vielleicht wusste Rethna nicht, wie man ihn verbirgt. Vielleicht war es ihm auch einfach egal, weil hier fast niemand Magie sehen kann.«
    »Ich schätze, es ist sehr viel Arbeit – He!« Lily fuhr herum, als sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahrnahm.
    Grinsend stand er in der Esszimmertür. Er war von Kopf bis Fuß braun – struppiges braunes Haar, ein Hautton zwischen Karamell und Schokolade, braune Cargohosen mit riesigen Taschen, brauner Pullover, braune Slipper. Und grüne Augen. Grasgrüne, blattgrüne Augen mit Krähenfüßen. Die tief liegenden Augen waren groß und rund, wie die einer

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