Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
Vom Netzwerk:
den Stoßstangen, habe ich gehört«, sagte Rule und stand auf. »Harry, richtest du bitte den anderen meine besten Grüße aus?«
    »Natürlich.« Arglose grüne Augen leuchteten zu Rule hoch.
    »Und zusammen mit den Grüßen gibst du ihnen das.« Er kniete sich hin und hielt ihm eine kleine Plastiktüte mit Hershey’s Kisses hin.
    Harry nickte glücklich, als er die Tüte in Empfang nahm. Früher waren Brownies noch mit einer Untertasse voll Milch zufrieden gewesen. Das war, bevor sie Schokolade kennengelernt hatten.
    Rule ging zur Hintertür. »Und, Harry?«
    »Ja?«
    »Gib Lily ihren Ring zurück.«
    Lilys Blick flog zu ihrer linken Hand … die nackt war. »Wie, zum Teufel – «
    Harry prustete los und schlug sich auf den Oberschenkel. »Du wirst besser, großer Wolf!« Er fasste in eine seiner vielen Taschen und zog den Ring hervor. »Hier ist er!«
    Rule nahm ihn. »Das Spiel gilt nicht für diesen Ring.«
    »Natürlich.« Harry nickte, und seine Augen funkelten. »Was immer du sagst.«
    Karonski meldete sich zu Wort. »Harry, was würdest du tun, wenn jemand das Spiel mit dem ti-tutwella deiner Großmutter spielen würde?«
    Harry kicherte. »Niemand würde das tun!«
    »Nimm mal an, es wäre so.«
    Der Brownie zog das niedliche kleine Gesicht in Falten und dachte nach. »Ich glaube, ich würde ihm die Eingeweide durch die Nase herausziehen.«
    Karonski nickte, als hätte er mit dieser Antwort gerechnet. »Was das ti-tutwella deiner Vorfahren für dich ist, sind Ringe für Menschen. Lilys Ring ist ein Verlobungsring, kein Ehering. Ein Verlobungsring ist nicht ganz so wichtig wie ein Ehering. Was würden Sie sagen, Lily – vielleicht siebzig Prozent so wichtig? Achtzig?«
    Harry quiekte wie eine Maus. Seine bernsteingelbe Haut wurde aschgrau. Sein Blick schoss zwischen Lily und Rule hin und her. »Das wusste ich nicht. Wirklich, ehrlich, das wusste ich nicht. Ihr seid mir doch nicht böse?«
    »Der Ring«, sagte Rule, »wird nicht angerührt.«
    »Nein! Auf keinen Fall! Hundertprozentig nicht!«
    »Dann ist alles in Ordnung. Wir sehen uns um drei.« Rule öffnete die Tür. Der kleine Brownie schoss hindurch, als wäre ein Werwolf hinter ihm her, die Tüte mit Hershey’s Kisses über die Schulter geworfen.
    Belustigt sah Lily zu. »Was um alles in der Welt war denn das?«
    Rule schloss die Tür und kam zu ihr. »Du scheinst ihm gar nicht böse zu sein.« Er gab ihr den Ring.
    »Ich bin eher verblüfft.« Sie schob den Ring wieder dorthin, wo er hingehörte. »Aber er ist so niedlich, dass es schon wieder unheimlich ist. Zumindest weiß ich jetzt, dass sich hinter der niedlichen Fassade ein Langfinger verbirgt.« Sie runzelte die Stirn und nahm den Ring noch einmal ab, um ihn gleich darauf wieder überzustreifen. »Wie um alles in der Welt hatte er es geschafft, ihn abzuziehen, ohne dass ich es bemerkt habe?«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Aber Harry wäre zutiefst verletzt, wenn du ihn einen Dieb nennen würdest. Den Ring zu nehmen gehört zum Spiel. Brownies spielen immer. Ich kenne nicht alle Regeln, aber ich glaube, alles, was offen sichtbar ist, ist frei gegeben. Wenn sie etwas mitgehen lassen, ohne dass du es bemerkst, musst du eine Strafe zahlen, um es wieder zurückzubekommen. Die Strafe kann sehr fantasievoll sein.«
    »Und wenn man sie fängt, geben sie es einfach zurück. Sie müssen keine Strafe zahlen?«
    »Es gibt ein Punktesystem«, sagte Karonski. »Aber frag sie bloß nie, wie die Punkte verteilt werden. Das scheint sich je nach Lust und Laune zu ändern.«
    »Hm.« Nachdenklich betrachtete Lily ihren Ring. Eigentlich hätte sie es merken müssen, als Harry ihn genommen hatte. Magie hatte er nicht nutzen können, also wie …
    Cullen rauschte zurück in die Küche. »Ist der Wicht weg? Gut.«
    »Warum magst du Harry nicht?«, fragte Lily.
    »Weil er ein hinterhältiger kleiner Lümmel ist.«
    Rule sagte trocken: »Vor einigen Jahren, noch bevor Cullen seine Schilde hatte, hat ein Brownie ihm ein altes Dokument geklaut, das er erst kurz zuvor erworben hatte. Er wollte es so dringend zurück, dass er bereit war, die Strafe zu zahlen – drei Mal um den Block zu rennen. Rückwärts.«
    »Die kleinen Mistkerle sind neben mir hergelaufen und haben mich die ganze Zeit ausgelacht. Gesehen habe ich sie nicht, aber gehört, das kannst du mir glauben.« Cullen setzte sich an den Tisch. »Hinterhältige kleine Lümmel, alle miteinander. Also, ich treffe mich mit Fagins Anwältin in einer Stunde in

Weitere Kostenlose Bücher