Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
Vom Netzwerk:
drückte seine Hand. »Entspann dich. Es – oder er – schien mir nicht feindlich gesonnen zu sein. Und selbst wenn er wütend gewesen wäre und in der Lage, mit etwas Körperlichem einzugreifen, was hätte er schon ausrichten können? Einen Stift nach mir werfen?«
    »Ich erinnere mich an einen Widergänger, der ziemlich viel ausrichten konnte.«
    »Den Widergänger konnte ich nicht sehen. Das hier aber schon, deshalb ist es unwahrscheinlich, dass es sich um einen Widergänger handelt.« Und noch aus anderen Gründen, die mit der Art zu tun hatten, wie Widergänger erschaffen wurden.
    »Hmm.«
    Rule stellte die eigentlich naheliegenden Fragen nicht. Er wusste, dass das, was sie gesehen hatte, kein Lichteffekt und keine Sinnestäuschung gewesen war. Und eine Illusion war ebenfalls ausgeschlossen. Lily war eine Berührungssensitive und damit in der Lage, Magie zu ertasten, doch sie konnte sie nicht einsetzen und war zudem immun gegen sie. Was immer sie gesehen hatte, es war real gewesen.
    Scott setzte den Blinker. Lily tat so, als könnte er nicht alles hören, was sie sagten. Rule gelang das besser als ihr. Ihr Publikum auf dem Fahrersitz komplett ignorierend, spielte er mit ihren Fingern. Insbesondere mit dem, an dem sein Ring steckte. Für einen Mann, der jahrzehntelang moralische Vorbehalte gegen die Ehe und jegliche Form sexuellen Besitzanspruchs gehabt hatte, war er auffällig fasziniert von dem glänzenden Zeichen ihrer Zugehörigkeit.
    Vielleicht hätte sie ihm auch einen Verlobungsring schenken sollen.
    »Was ist denn so komisch?«, fragte er.
    »Ich habe mir gerade deine Hand mit einem Diamanten am Ringfinger vorgestellt.«
    Er blinzelte. Erstarrte. Und nickte dann. »Das ist eine gute Idee. Ich frage mich, warum ich nicht auch auf die Idee gekommen bin, einen Verlobungsring zu tragen.«
    Er machte keinen Scherz. Es war ihm wirklich ernst. Sie beugte sich vor zu ihm und küsste ihn sanft. »Ich liebe dich.«
    »Das höre ich gern.« Er ließ ihre Hand los und strich ihr mit gespreizten Fingern durchs Haar. »Sollen wir ihn gemeinsam aussuchen?«
    »Den Verlobungsring, meinst du?«
    »Vielleicht müssen wir extra einen anfertigen lassen.«
    »Ähm … ja, vielleicht.« Es sei denn … »In San Francisco werden wir vielleicht eher fündig. Oder in Massachusetts.« Kauften Schwule sich gegenseitig Verlobungsringe? Warum wusste sie das nicht? Das einzige XY -Paar, das sie kannte, war den Bund in aller Eile eingegangen, aus Angst, die offizielle Genehmigung könnte zurückgezogen werden. Und sie hatten recht daran getan.
    Rule lächelte, weil er sofort wusste, woran sie dachte. »Ich könnte Jasper fragen.«
    »Jasper?«
    »Den guten Freund deines Cousins Freddie. Sie sind vor Kurzem zusammengezogen.«
    »Oh, diesen Jasper meinst du.« Lilys Cousin Freddie – wenngleich nur ein Cousin dritten Grades – hatte letzten Monat angefangen, für Rule zu arbeiten. Er kümmerte sich um einige der Investitionen des Leidolf-Clans und entlastete Rule dadurch sehr. Lily stand der Sache mit gemischten Gefühlen gegenüber. Freddie war zwar stets und immer ehrlich und kompetent – zumindest fand das Lilys Vater, und der musste es wissen. Aber über die Jahre hatte sie eine Aversion gegen ihn entwickelt, weil er sich durch nichts davon abbringen ließ, dass sie ihn eines Tages heiraten werde. »Ich habe Jasper nur zwei Mal getroffen. Ich wusste gar nicht, dass er – « Sie richtete sich auf. »Moment mal. Willst du damit etwa sagen, dass Freddie – «
    »Das wusstest du nicht?«
    »Freddie ist schwul?«, rief sie mit vor Empörung lauter Stimme. »Er hat mich ein Dutzend Mal gefragt, ob ich seine Frau werden will. Nicht, weil er wollte, wohlgemerkt, sondern weil seine Mutter es wollte … und meine. Und du erzählst mir, dass er schwul ist?«
    Rule zuckte die Achseln. »Definier es, wie du willst. Er und Jasper – «
    »Nur weil Jasper schwul ist, muss Freddie es nicht auch sein.« Denn wenn Freddie ihr einen Antrag nach dem anderen gemacht hätte, ohne auch nur einmal zu erwähnen, dass er Bananen mehr liebte als Pflaumen, hätte sie nun erst recht guten Grund sauer zu sein. »Das kannst du nicht mit Sicherheit wissen.«
    »Wenn jemand mich attraktiv findet, merke ich das. Freddie ist vielleicht eher bi als schwul, aber ich bin sicher, dass er sich körperlich zu mir hingezogen fühlt.«
    Weil er es roch. Das meinte er. Sie wusste, dass er weibliche Erregung riechen konnte. Dass es bei Männern nicht anders war,

Weitere Kostenlose Bücher