Wolf
auftauchte. Mehr als verwirrt, richtete Julian sich auf. Sein Wolf würdigte ihn keines Blickes, rollte sich in seiner Ecke ein.
Julian erschien es, wie geschlagene fünf Minuten, dass er ihn fassungslos anstarrte, dann kam die Wut hoch. Er zog seine Hose wieder hoch, schloss sie und verlange eine Erklärung: „Was soll das?“
Sein Wolf reagierte nicht. Julian ging zu ihm, was diesen zu ihm blicken ließ.
„Rede mit mir, verdammt!“, fuhr Julian ihn an. Sein Wolf winselte, drückte sich ängstlich in seine Ecke.
„Witzig! Ha, ha. Komm schon, erklär mir das einfach!“, verlangte Julian hart, doch sein Wolf winselte nur noch mehr, machte den Eindruck durch die Wand verschwinden zu wollen.
„Dann leck mich doch!“, rief Julian wütend und ging ins Schlafzimmer. Er konnte den Anblick von seinem Wolf einfach nicht ertragen und das machte die ganze Sache noch schlimmer. Wütend, aber viel mehr enttäuscht, warf er sich in sein Bett und starrte die Decke an. Was sollte er denken? Was fühlen? Was sollte das?
Verwirrt und ratlos, wirbelten seine Gedanken durcheinander. Er hatte sich noch nie nehmen lassen, das hatte nicht mal zur Debatte gestanden. Und jetzt wehrte er sich nicht einmal? Mal ganz abgesehen davon, dass es verdammt geil gewesen war. Viel geiler, als sein bisheriger Sex. Oder war es das Wilde gewesen? Ein Winseln neben dem Bett, rief die Wut wieder wach. Ohne hinzusehen fauchte er: „Rede, oder verschwinde.“
Stille, war die Antwort. Frustriert stöhnte Julian auf. Er wusste nicht, wie lange er dann da gelegen hatte. Wütend, dann deprimiert. Zwischendurch verwünschte er seinen Wolf, verfluchte Valerion. Doch irgendwann kamen seine Gedanken zur Ruhe und klärten sich.
Egal was es gewesen war, es war geil gewesen. Es hatte ihm gefallen und er war eigentlich bereit, sich erneut nehmen zu lassen.
Aber die Umstände waren eben nicht das gewesen, was sie hätten sein sollen. Was war nur in Valerion gefahren?
Und dann stand die Antwort so klar vor seinem geistigen Auge, dass Julian frustriert aufstöhnte. Er stand schnell auf, ging ins Wohnzimmer. Sein Wolf blickte sofort zu ihm, winselte. Julian setzte sich vor ihn.
„Mein Schöner, es tut mir leid, dass ich dich so angefahren habe. Aber ich war ein wenig verwirrt.“
Sein Wolf winselte erneut, drückte sich wieder an die Wand.
„Nein, ist schon gut. Ich bin dir nicht böse. Nicht mehr, mein Schöner“, beruhigte Julian ihn. Sein Wolf entspannte sich, blickte ihn weiterhin an. Julian fragte sich wirklich, warum er nicht mit ihm redete. Das war doch einfacher? Aber auch auf diese Frage war die Antwort leicht. Erstens hatte er ja schon erkannt, dass Valerion mehr Wolf, als Mensch war. Und wenn er sich unsicher fühlte, dann bevorzugte er offensichtlich diese Gestalt. Und dazu kam noch, dass er über Sex vermutlich nicht reden konnte, oder wollte, oder wie auch immer. Wenn es doch in seiner Welt - so wie Julian das verstanden hatte - einfach kein Thema war?
„Also ich sag dir jetzt mal, was ich denke, mein Schöner, ja? Vielleicht lieg ich ja auch komplett daneben. Die letzten Tage, hast du dich so zurückgezogen, weil du scharf auf mich warst. Aber du hast dich nicht getraut, mir das zu sagen. Mir zu sagen, dass du mich nehmen willst. Und du hast mich von dir fern gehalten, weil du dich nicht mehr beherrschen hättest können.“
Sein Wolf drehte den Kopf weg, versteckte sich förmlich vor ihm.
„Hey, das ist ok. Ich hab´s ja verstanden. Und ich… War überrascht ja. Und wütend. Aber nicht …“, hilflos brach Julian ab, dann setzte er erneut an: „Ich hab mich noch nie nehmen lassen und das hat mich wohl auch ein wenig entsetzt.“
Sein Wolf drückte sich wieder gegen die Wand, als wollte er vor ihm flüchten, schnell und leise fuhr Julian fort: „Mein Schöner, das ist schon ok. Ich hab es genossen, es hat mir gefallen. Also beruhige dich wieder, ja? Es ist alles in Ordnung. Und wenn es das ist, was du willst, soll es mir recht sein. Ich werd es genießen, wann immer du über mich herfällst.“
Sein Wolf reagierte nicht, außer, dass er sich entspannte. Aber er wandte ihm den Kopf nicht zu, sah ihn nicht an. Julian seufzte: „Denk darüber nach, mein Schöner.“
Er stand auf und ging wieder ins Schlafzimmer. Er zog sich aus und legte sich nieder. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass er offensichtlich zuvor stundenlang gegrübelt hatte.
Er schloss die Augen, doch schlafen konnte er nicht. Er wartete auf Valerion, auch
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