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Wolf

Titel: Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeany Lena
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sanftes Rütteln am Arm, ließ ihn blinzelnd. Er stöhnte, als er sich bewegte. Sein Nacken war total verspannt und der restliche Körper schien eingefroren zu sein.
    „Das war keine gute Idee“, murmelte Valerion, doch im nächsten Moment lagen seine Lippen auf Julians. Sofort war er wach, erwiderte den sinnlichen Kuss. Als er dann endlich die Augen richtig aufbrachte, blickte er in Valerions strahlendes Lächeln.
    „Doch, war eine sehr gute Idee“, meinte Julian. Allerdings dämmerte es bereits, was hieß, er sollte sich ranhalten, um noch rechtzeitig in den Tierpark zu kommen.
     
    ***
    Es war tatsächlich eine gute Idee gewesen. Dreimal die Woche, brachte Julian ihn seither aus der Stadt. Manchmal frühmorgens, manchmal abends. Je nach Valerions Laune. Die ersten Male hatte er sich noch geziert, zu sagen, wann und ob er in den Wald wollte, doch als Julian dann einfach irgendwann gefahren war, hatte er die nächsten Male Bescheid gesagt. Allerdings wartete Julian nicht mehr auf ihn, sondern holte ihn nach einem Tag, oder eben der Nacht, wieder ab.
    Trotz allem überkam Valerion wohl hin und wieder das Heimweh. Dann lag er bei Julian, winselte kläglich. Julian versuchte ihn stets zu trösten, so gut es ihm möglich war. Aber eine andere Welt, konnte er ihm eben nicht bieten.
    Der Gedanke, sich eine andere Wohnung zu suchen, weiter außerhalb, wenn nicht überhaupt außerhalb der Stadt, tauchte immer wieder in seinem Kopf auf. Doch immer wenn er daran dachte, dass er dann gut eine Stunde in die Arbeit bräuchte, ließ er die Idee wieder fallen.
    Dafür überlegte er, Valerion die öffentlichen Verkehrsmittel nahe zu legen. Es war ja nicht so, dass er ihn nicht gern brachte, es war eben nur aufwändig. Und wenn es einfacher ging, warum nicht?
    Doch dann fiel ihm das Gedränge in den U- und Straßenbahnen ein und er verwarf auch diese Idee ganz schnell wieder.
    Und eigentlich, wenn er ehrlich war, dann gefiel es ihm ja außerhalb der Stadt auch. Immer öfter, verweilte er dort, atmete die saubere Luft ein, genoss die Ruhe. Fast so, als würde er nachts alleine durch den Tierpark laufen. Oder eigentlich noch besser.
    Aber auch der Park verlor seinen Reiz nicht. Nach wie vor, hatte er Freude mit seiner Arbeit. Nach wie vor, betreute er die Tiere gerne. Jetzt, wo es kühler wurde, und weniger Besucher kamen, genoss er es sogar noch mehr. Seine Runden als Müllmann wurden hinfällig, sodass er mehr Zeit für Valerion oder seine eigenen Beobachtungen hatte. Nach wie vor konnte er stundenlang den Wölfen zusehen. Auch wenn sein Wolf nicht mehr drin war und die anderen bei weitem nicht so grazil waren wie der.
    Gerade stand er wieder an dem Gehege, hing seinen Gedanken nach. Valerion war schon in der Wohnung. Mit einem eindeutigen Grinsen war er zuvor zu ihm gekommen und hatte gemeint, er würde auf ihn warten. Die letzten Besucher waren schon gegangen, nur noch die Pfleger waren dabei, die letzten Arbeiten zu verrichten. Plötzlich nahm Julian Bewegung aus den Augenwinkeln war. Er drehte den Kopf, runzelte die Stirn. Wie war der Kerl herein gekommen?
    Jetzt hob er auch noch die Stimme, rief etwas in einer Sprache, die Julian nicht kannte. Zu den Wölfen hinein?
    Julian schüttelte den Kopf über ihn und ging auf ihn zu. Mal abgesehen davon, dass der Kerl hier nichts mehr verloren hatte, schrie man Tiere nicht an. Julian war noch zehn Schritte entfernt, als der Typ tatsächlich dazu ansetzte, über den Zaun zu klettern. Julian fiel in Laufschritt, ein empörtes „Hey!“, verließ ohne sein Zutun seine Kehle.
    Gerade, als Julian bei ihm angekommen war, schwungvoll abbremste, fuhr der Kerl zu ihm herum.
    Mit einem Fauchen?!
    Ein Blick in grüne Augen, deren Pupillen eigenartig, fast senkrecht waren. Blondes Haar, mit schwarzen Strähnen.
    „Oh bitte nicht“, flüsterte Julian, wich zurück. Der Kerl fixierte ihn lauernd. Julians Gedanken liefen auf Autopilot, die Worte verließen beschwichtigend seinen Mund: „Ganz ruhig Großer, alles gut.“
    Gleichzeitig war ihm aber bewusst, dass der Kerl ihn vermutlich nicht verstand. Zumindest hatte er zuvor in einer fremden Sprache gesprochen. Valerions Sprache, wie er ganz weit hinten in seinem Kopf wusste, aber das war gerade irrelevant. Langsam, um den Kerl nicht zu verschrecken, griff er an sein Handy. Weiterhin murmelte er beruhigende Worte. Er rief bei sich zu Hause an, in der Hoffnung, dass Valerion rangehen würde. Doch er hoffte vergeblich.
    Der Kerl vor ihm, der

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