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Wolf

Titel: Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeany Lena
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Valerion seufzte schwer und murmelte: „Ich vermiss einfach meine Heimat. Diese Welt hier ist laut und stinkt und man kann in ihr nicht laufen.“
    Julian war versucht, sich an den Kopf zu schlagen. Es war doch naheliegend, dass er seine Welt vermissen würde. Julian hatte bisher noch keinen Gedanken daran verschwendet, dass er ja unfreiwillig hier war. Natürlich hatte er ihm etwas von dort erzählt, aber dass es ihm wirklich zusetzte, von dort vertrieben worden zu sein, das hatte er niemals in Erwägung gezogen. Jetzt wurde ihm auch klar, warum er so ungern darüber gesprochen hatte, als Julian ihn nach den Wesen gefragt hatte.
    „Es tut mir leid, daran hab ich gar nicht gedacht“, meinte er verlegen. Valerion schüttelte nur den Kopf, sagte nichts. Erst dann wurde Julian die Bedeutung vom Rest seiner Worte klar.
    „Was heißt man kann nicht laufen?“, fragte er verwirrt.
    „Überall sind Autos und so und es kommt wohl nicht so gut, wenn ein Wolf durch die Straßen rennt“, erklärte er wehmütig.
    „Aber es gibt ja noch was anderes, als die Stadt“, meinte Julian verständnislos, im gleichen Moment wurde ihm aber klar, dass Valerion eben das nicht kannte. Er war auf seinen Streifzügen sicher nicht weit gekommen, denn dass er in einen Bus oder so eingestiegen war, brauchte er nicht zu fragen, um zu wissen, das er das nicht getan hatte.
    „Was denn?“, fragte Valerion, klang aber nicht sehr neugierig.
    „Ich zeig´s dir“, beschloss Julian spontan und schob ihn sanft von sich. Valerion stand teilnahmslos auf, sah ihn fragend an.
    „Zieh dir was über“, forderte Julian ihn ungeduldig auf. Jetzt brannte er darauf, ihm zu zeigen, dass seine Welt mehr zu bieten hatte, als laute, stinkende Städte.
    Julian zog Valerion schließlich hinter sich her, der keinerlei Neugier zeigte, das alarmierte ihn mehr, als alles andere zuvor. Gleichzeitig flehte er, dass sein Auto anspringen würde. Da es ja die meiste Zeit in der Garage stand, war das immer wie ein Lottospiel. Heute hatte er Glück und nach drei Versuchen erwachte der Motor zum Leben. Valerion sah ihn an, als hätte er den Verstand verloren.
    „Was ist?“, fragte Julian, als er schon los fuhr.
    „Das wolltest du mir zeigen? Wie es ist, in einem stinkenden, lauten Auto zu fahren?“, fragte er unüberhörbar sarkastisch. Julian grinste nur und schüttelte den Kopf. Valerion schloss die Augen und legte den Kopf auf die Nackenstütze. Julian war sich sicher, dass er sich gern wieder verwandelt hätte. Doch er rührte sich nicht. Julian verließ auf schnellstem Weg die Stadt. Eine halbe Stunde würde es dauern, bis sie ihr Ziel erreicht hatten. Einen großen Wald, der sich über mehrere Berge - oder vielleicht eher große Hügel? - zog. Kaum hatten sie die Ausläufer dieses Waldes passiert, sah Julian, wie sich Valerions Nasenflügel blähten, dann riss er die Augen auf. Julian grinste vor sich hin, bog von der Autobahn ab. Er musste sich schwer konzentrieren, den richtigen Weg in der Finsternis zu finden, doch dann standen sie endlich auf dem Parkplatz, von dem mehrere Wanderwege abzweigten. Nicht, das Valerion die gebraucht hätte. Julian parkte und stieg aus. Auch Valerion verließ das Auto, sah sich um, soweit Julian das in dem spärlichen Licht der Sterne und des Mondes beurteilen konnte.
    „Das ist wundervoll“, flüsterte Valerion.
    „Worauf wartest du dann?“, fragte Julian verschmitzt. Valerions Kopf schoss zu ihm herum, im nächsten Moment verschwamm die Luft und ein dunkler Schemen schoss davon.
    Julian gratulierte sich selbst, für die Idee und beschloss gleichzeitig, dass er ihn öfter aus der Stadt fahren würde.
    Leicht fröstelnd schlang er die Arme um sich, lehnte sich an die Motorhaube. Doch schon bald dämmerte ihm, dass sein Wolf wohl einige Zeit unterwegs sein würde. Immerhin hatte er einiges nachzuholen. Vielleicht war das doch keine so gute Idee. Oder besser gesagt, sollten sie das nächste Mal abmachen, dass er ihn raus ließ und wieder abholte.
    Julian sammelte erstmal Valerions Klamotten ein und legte sie auf den Beifahrersitz. Dann setzte er sich ins Auto und wartete. Schon bald wurden seine Augen schwer, doch die Kälte kroch in seine Glieder. Er holte sich die Decke, die er immer im Kofferraum hatte und wickelte sich darin ein. Es war nur eine dünne Picknickdecke, aber besser, als nichts. Ungemütlich war es auch, aber er beschwerte sich nicht. Wenn Valerion dann wieder besser drauf war, war es das allemal wert.
    Ein

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